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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 5 / 35<br />

INTERNATIONAL > AGRARHANDEL UND HANDELSBEZIEHUNGEN<br />

Aspekte der internationalen Handelspolitik<br />

Regelbasierte Handelsbeziehungen leisten einen wichtigen Beitrag<br />

zur nachhaltigen Entwicklung und zur Ernährungssicherheit. Die<br />

Schweiz als wichtiger Nettoimporteur ist eng mit dem internationalen<br />

Agrarhandel verflochten und insbesondere mit demjenigen der EU. Einen<br />

wichtigen Hebel, um die Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit zu<br />

bewegen, hat deshalb die Schweiz mit der Weiterentwicklung des EU-<br />

Agrarabkommens.<br />

Handelsbeziehungen sind aus ökonomischer, ökologischer und sozialer<br />

Sicht essenziell<br />

Der globale Handel mit landwirtschaftlichen Produkten ist attraktiv und hat eine lange<br />

Tradition. Weltweit gibt es grosse Unterschiede in den Produktionsbedingungen wie Böden,<br />

Klima oder Topographie. Das führt dazu, dass gewisse Agrarprodukte (z. B. Kaffee,<br />

Kakao, Wein oder Früchte) nur in bestimmten Regionen angebaut werden können, jedoch<br />

weltweit konsumiert werden. Die saisonale Natur der landwirtschaftlichen Produktion erlaubt<br />

es, Produktionsrisiken über Handelsverträge mit anderen Regionen abzusichern, z. B.<br />

Ernteausfälle in einer Region.Diese Problematik führte bereits 1848 dazu, dass der weltweite<br />

Börsenhandel an der Chicago Board of Trade mit Weizen und Schweinebäuchen startete. Ziel<br />

war es, räumliche und zeitliche Angebotsknappheiten (z. B. Schweinezyklus) auszugleichen.<br />

Vertraglich geregelte Handelsbeziehungen leisten damit bereits seit über 170 Jahren<br />

einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit. Sie tragen aber auch entscheidend zur<br />

Armutsreduktion, zu einer effizienten Nutzung natürlicher Ressourcen, zu mehr Resilienz sowie<br />

zur Anpassung an den Klimawandel bei.<br />

Das <strong>BLW</strong> mit dem Fachbereich Handelsbeziehungen setzt sich für faire, regelbasierte und<br />

diskriminierungsfreie Handelsbeziehungen für Agrarprodukte und Lebensmittel ein. Die<br />

Schweiz als wichtiger Nettoimporteur ist eng mit dem internationalen Agrarhandel verflochten,<br />

was einen direkten Einfluss auf die Schweizer Landwirtschaft hat. Die Handels- und Agrarpolitik<br />

der Schweiz hängen eng zusammen und werden durch globale Entwicklungen beeinflusst.<br />

Regelbasierte Handelsbeziehungen sind somit eine wichtige Voraussetzung zur Erreichung der<br />

Landwirtschaftsziele in der Bundesverfassung (Art. 104 und 104a). Sie sind aus ökonomischer,<br />

ökologischer und sozialer Sicht essenziell. Die Frage aus agrarmarktpolitischer Sicht ist daher<br />

nicht, ob Handel mit Agrarprodukten überhaupt stattfinden soll, sondern unter welchen<br />

Bedingungen und Regeln.Unter Berücksichtigung der schweizerischen Sensitivitäten in der<br />

Landwirtschaft ist das <strong>BLW</strong> entlang der drei Pfeiler der Schweizer Aussenwirtschaftspolitik<br />

aktiv. Diese drei Pfeiler umfassen:<br />

• Bilaterale Abkommen mit der Europäischen Union (EU),<br />

• Mitgliedschaft bei der Welthandelsorganisation (WTO) und<br />

• Präferenzielle Handelsabkommen mit Drittstaaten.<br />

Handelsbeziehungen leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung<br />

Auch in den Handelsbeziehungen spielt die explizite Berücksichtigung der nachhaltigen<br />

Entwicklung eine zunehmende Rolle. Handelsbeziehungen können einen Beitrag zur<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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