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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 221 / 226<br />

POLITIK > REGIONALE UND BRANCHENSPEZIFISCHE PROGRAMME<br />

3-Phasen-Modell<br />

Der Bund leistet seit 1999 in Gewässerschutzprojekten Abgeltungen an wirtschaftlich nicht<br />

tragbare Massnahmen der Landwirtschaft. Im Durchschnitt laufen die Projekte seit 15<br />

Jahren. Wenn die richtigen Massnahmen am richtigen Ort getroffen werden, dauert es je<br />

nach natürlichen Gegebenheiten wenige Jahre bis Jahrzehnte, bis die Anforderungen an<br />

die Wasserqualität erreicht sind. In verschiedenen Projekten konnten diese Anforderungen<br />

schon erreicht werden. Damit sich die Wasserqualität nicht wieder verschlechtert, müssen<br />

die Massnahmen dauerhaft beibehalten werden. Nach der Phase der Projekterarbeitung<br />

und der Sanierung soll deshalb neu eine Sicherungsphase eingeführt werden. Welche<br />

rechtlichen Möglichkeiten dazu bestehen und wie die Massnahmen der Landwirtschaft in<br />

der Sicherungsphase abgegolten werden, soll in einem neuen Modul der Vollzugshilfe<br />

Umweltschutz in der Landwirtschaft aufgezeigt werden.<br />

Projekt Niederbipp-Gäu-Olten<br />

<strong>2021</strong> ist eine neue 6-Jahres-Periode des grössten Nitratprojektes der Schweiz «Niederbipp-<br />

Gäu-Olten» gestartet. Erstmals beteiligt ist der Teil des Zuströmbereichs im Kanton<br />

Bern, wodurch das erste kantonsübergreifende Projekt entstanden ist. Ebenfalls neu sind<br />

Massnahmen im Gemüsebau. Sie basieren auf Ergebnissen des Forschungsprojektes NitroGäu.<br />

Beiträge gibt es, wenn vor der Düngung der pflanzenverfügbare Stickstoff im Boden bestimmt<br />

und die Düngemenge entsprechend reduziert wird. Zudem ist eine Winterbegrünung der Felder<br />

und eine eingeschränkte Bodenbearbeitung im Winter erforderlich. Im Ackerbau werden die<br />

Nitratemissionen durch verschiedene Massnahmen reduziert: Einhaltung des Nitratindexes,<br />

Berücksichtigung des pflanzenverfügbaren Stickstoffs im Boden bei der Düngung, Nutzung von<br />

Ackerflächen mit extensiver Wiese sowie Anbau von Kulturen, die wenig Stickstoff benötigen<br />

wie Braugerste oder Hafer.<br />

Ruth Badertscher, <strong>BLW</strong>, Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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