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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 20 / 35<br />

INTERNATIONAL > AGRARHANDEL UND HANDELSBEZIEHUNGEN<br />

Veredelungsverkehrs (wobei die Exporte sechsmal weniger umfangreich<br />

sind als die Importe) dop-pelt so stark, nämlich um 89 Prozent.<br />

Diese Rubrik befasst sich mit den Statistiken des schweizerischen Agraraussenhandels und<br />

ergänzt die allgemeinen Statistiken, die unter der Rubrik «Markt > Marktentwicklungen ><br />

Aussenhandel» veröffentlicht werden.<br />

Veredelungsverkehr<br />

Der Veredelungsverkehr ist ein bedeutender Teil des landwirtschaftlichen Aussenhandels der<br />

Schweiz.<br />

Der aktive Veredelungsverkehr umfasst die Einfuhr von ausländischen Waren zur Ver- oder<br />

Bearbeitung in die Schweiz und die anschliessende Wiederausfuhr der verarbeiteten Produkte.<br />

Im Jahr 2020 importierte die Schweiz im Rahmen des regulären aktiven Veredelungsverkehrs<br />

landwirtschaftliche Produkte im Wert von 227 Millionen Franken, was 2 Prozent der gesamten<br />

Schweizer Agrarimporte (12,8 Mrd. Franken) entspricht. Gegenüber 2002 entspricht dies einer<br />

Zunahme von 45 Prozent und gegenüber <strong>2021</strong> einer solchen von 6 Prozent. Es handelt sich<br />

hierbei hauptsächlich um Rindfleisch ohne Knochen für die Herstellung von Bündnerfleisch,<br />

Molke, pflanzliche Fette und Öle, Schotte, Laktose und Schweinefleisch. Die Wiederausfuhr<br />

von landwirtschaftlichen Produkten im Rahmen dieser Art von Veredelungsverkehr bezifferte<br />

sich auf 2,385 Milliarden Franken, was 24 Prozent der gesamten Agrarexporte der Schweiz<br />

(insgesamt 9,8 Mrd. Franken) gleichkommt. Das sind 12 Prozent mehr als im Jahr 2002,<br />

aber 5 Prozent weniger als im Jahr 2012. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um<br />

Limonade, Zubereitungen für die Ernährung von Kindern, Zigaretten, Schokolade, Duftstoffe,<br />

Zubereitungen zum Herstellen von Gewürzsaucen, gefüllte Teigwaren und getrocknetes<br />

Rindfleisch. Zu diesen Handelszahlen des regulären aktiven Veredelungsverkehrs kommen<br />

noch diejenigen des besonderen Verfahrens hinzu. Das besondere Verfahren gilt vor allem für<br />

Zucker und pflanzliche Fette.<br />

Der passive Veredelungsverkehr umfasst die Ver- und Bearbeitung von Waren inländischen<br />

Ursprungs ausserhalb der Schweiz und ihre anschliessende Wiedereinfuhr. Diese Warenströme<br />

fallen weniger ins Gewicht als die des aktiven Veredelungsverkehrs. Im Jahr 2020 wurden in<br />

der Schweiz im Rahmen des passiven Veredelungsverkehrs landwirtschaftliche Ausfuhren in<br />

der Höhe von 35 Millionen Franken abgewickelt; dies entspricht 0,4 Prozent der gesamten<br />

Agrarexporte der Schweiz. Das sind 89 Prozent mehr als im Jahr 2002 und 17 Prozent mehr<br />

als im Jahr 2012. Hauptsächlich wurden Weizenmehl, Rahm, Geflügel- und Schweinefleisch,<br />

Kartoffeln und Schotte exportiert. Die Wiedereinfuhren des passiven Veredelungsverkehrs im<br />

Jahr 2020 beliefen sich auf 77 Millionen Franken oder 0,6 Prozent der landwirtschaftlichen<br />

Gesamteinfuhren der Schweiz. Dies entspricht einem Anstieg von 210 Prozent gegenüber 2002<br />

und von 57 Prozent gegenüber 2012. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Backwaren,<br />

Kartoffelchips oder Pommes frites, Teigwaren, Milchrahm, Biskuits sowie Fleischzubereitungen<br />

und -konserven.<br />

Importe und Zollansätze<br />

Im Jahr 2020 wurden 47 Prozent der Schweizer Agrarimporte zollfrei eingeführt, dies<br />

hauptsächlich auf Basis des Präferenzzollansatzes gegenüber der EU, des Nullzollansatzes<br />

gegenüber sämtlichen WTO-Mitgliedern oder im Rahmen von Zollerleichterungen für besondere<br />

Verwendungszwecke von Importware. An zweiter Stelle wurde die Zollfreiheit zugunsten<br />

von Entwicklungsländern, im Rahmen von Freihandelsabkommen mit Drittländern und<br />

für den Veredelungsverkehr gewährt. Der gewichtete durchschnittliche Bruttozollansatz<br />

belief sich für die Gesamtheit der importierten Agrarprodukte auf 6 Prozent des<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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