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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 22 / 35<br />

INTERNATIONAL > AGRARHANDEL UND HANDELSBEZIEHUNGEN<br />

Internationale Vergleiche<br />

Im Jahr 2020 waren die Produzenten- sowie die Konsumentenpreise<br />

in der Schweiz allgemein höher als in den drei betrachteten<br />

Nachbarländern. Bei den Produzentenpreisen lässt sich feststellen, dass<br />

die niedrigsten Preise an die Getreideproduzentinnen und -produzenten<br />

im Ausland gezahlt wurden. Was die Konsumentenpreise betrifft, so<br />

ist Fleisch im Allgemeinen das Produkt, das im Ausland am billigsten<br />

angeboten wird. Die deutschen Konsumentinnen und Konsumenten<br />

profitierten bei den meisten Produkten von den niedrigsten Preisen. Der<br />

Vergleich wird jedoch durch die unterschiedlichen Faktoren erschwert,<br />

die die Preise in der Schweiz und im Ausland beeinflussen.<br />

Warum gibt es Preisunterschiede?<br />

In diesem Bereich des <strong>Agrarbericht</strong>s werden die Produzenten- und Konsumentenpreise für<br />

verschiedene tierische und pflanzliche Produkte in der Schweiz und in drei Nachbarländern<br />

(Deutschland, Frankreich und Österreich) einander gegenübergestellt. Sie werden entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Haupteinflussfaktor<br />

ist der höhere oder tiefere Grenzschutz. Von diesem Hauptfaktor hängen viele weitere<br />

Faktoren ab wie beispielsweise Betriebsstruktur, Produktionsfaktoren sowie Verarbeitungsund<br />

Verteilstrukturen. Rechtsvorschriften und private Standards beeinflussen ebenfalls das<br />

Preisniveau. Diese Faktoren sind im Inland und im benachbarten Ausland nicht immer<br />

deckungsgleich. So sind Vergleiche schwierig, weil Daten zu identischen Produkten, die noch<br />

dazu auf einer vergleichbaren Vermarktungsstufe angeboten werden, verfügbar sein müssen.<br />

Produzentenpreise für Getreide im Ausland niedriger<br />

Vergleichbarkeit der Produkte<br />

Die Produkte aus der Schweiz und aus den Nachbarländern können sich bezüglich Qualität,<br />

Label, Aufmachung und den darin enthaltenen Dienstleistungen unterscheiden. Wo kein<br />

vergleichbares Produkt gefunden werden konnte, fehlt die Preisangabe. Es wurden die<br />

folgenden Produkte berücksichtigt: Rohmilch, Fleisch, Eier, Getreide und Ölsaaten, Kartoffeln<br />

sowie Früchte und Gemüse.<br />

Aufgrund der genannten Einflussfaktoren fielen die Produzentenpreise im Jahr 2020 in der<br />

Schweiz generell höher aus als in den Nachbarländern. In Deutschland, Frankreich und<br />

Österreich waren die Preise für Milch und Fleisch relativ homogen. Beim Obst und Gemüse waren<br />

die Preisunterschiede bei einigen Produkten jedoch erheblich. In den drei Nachbarländern<br />

lagen die Produzentenpreise für Milch bei etwas mehr als der Hälfte des Schweizer Preises<br />

(56 % bis 60 %). Beim Fleisch und den Eiern bewegten sich die Preise zwischen 32 Prozent<br />

und 55 Prozent des Schweizer Preisniveaus. Bei Getreide und Ölsaaten waren die Preise in der<br />

Regel tiefer und schwankten zwischen 34 Prozent und 46 Prozent des Preises in der Schweiz.<br />

Die Preise für Obst, Gemüse und Kartoffeln waren ebenfalls niedriger als in der Schweiz. Die<br />

Unterschiede können jedoch je nach Land und Produkt stark variieren.<br />

Konsumentenpreise für Fleisch in den Nachbarländern tiefer<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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