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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 15 / 24<br />

UMWELT > BIODIVERSITÄT<br />

Bestandsentwicklung der Brutvögel des Kulturlandes<br />

Brutvogelarten sind wichtige Zeiger für den Zustand der Biodiversität.<br />

Nach einem starken Rückgang zwischen 1990 und 2010 gab es in den<br />

letzten Jahren eine gewisse Erholung der Zielarten. Seit 1990 sind<br />

aber die Bestände der Hälfte der Zielarten rückläufig oder bereits<br />

verschwunden. Einige Arten wie der Zaunammer konnten von den<br />

milden Wintern und den Massnahmen zur Förderung der Biodiversität<br />

profitieren, während bei anderen wie die Feldlerche die Lebensräume<br />

weiter reduziert wurden oder an Qualität verloren, was ihre negative<br />

Entwicklung erklärt.<br />

Swiss Bird Index als wichtiger Anhaltspunkt<br />

Vögel kommen in verschiedensten Lebensräumen vor und stellen an diese meistens spezifische<br />

Ansprüche. Daher sind Brutvogelbestände ein wertvoller Indikator für den Zustand der<br />

Biodiversität im Allgemeinen. Der Swiss Bird Index SBI ® zeigt die Bestandsentwicklung der<br />

Schweizer Brutvögel. Der SBI ®<br />

wird jährlich von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach<br />

berechnet und erlaubt die Beurteilung der Bestandsentwicklung der Brutvogelarten seit 1990<br />

(Zbinden et al. 2005). Der SBI ® umfasst mehrere Teilindices, welche die Bestandsentwicklung<br />

der Brutvogelarten insgesamt oder verschiedener Gruppen von Vogelarten illustrieren.<br />

Kürzlich wurde die Berechnungsmethode des SBI ®<br />

angepasst (Korner-Nievergelt et al.<br />

submitted). Diese Anpassung erfolgte, um neuauftretende wie auch verschwindende<br />

Vogelarten mathematisch korrekt behandeln zu können.<br />

Wie geht es den Ziel- und Leitarten?<br />

Um die Entwicklung der Ziel- und Leitarten gemäss Umweltziele Landwirtschaft (UZL)<br />

aufzuzeigen, werden deren Teilindices berechnet. Zielarten (29 Arten) sind lokal bis regional<br />

vorkommende, aber national gefährdete Arten, die erhalten und gefördert werden sollen und<br />

für welche die Schweiz in Europa eine besondere Verantwortung trägt. Leitarten (18 Arten)<br />

sind charakteristisch für eine Region und repräsentativ für ein bestimmtes Habitat. Sie dienen<br />

damit als Messgrösse für die Qualität des Lebensraums, den sie besiedeln (BAFU und <strong>BLW</strong><br />

2008). Insbesondere Biodiversitätsförderflächen (BFF) in ausreichender Fläche und in der<br />

nötigen Qualität bieten Lebensräume für den Erhalt und die Förderung von Ziel- und Leitarten.<br />

Bei der Planung von Vernetzungsprojekten müssen die Bedürfnisse von Ziel- und Leitarten<br />

berücksichtigt werden.<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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