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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 158 / 226<br />

POLITIK > DIREKTZAHLUNGEN<br />

Stickstoffsaldo einer sektoralen Suisse Bilanz<br />

Die HAFL hat im Jahr 2020 im Auftrag des <strong>BLW</strong> die einzelbetriebliche<br />

Methodik der Suisse Bilanz verwendet, um eine nationale<br />

Nährstoffbilanz für den gesamten Schweizer Landwirtschaftssektor<br />

zu berechnen. Damit wurde geprüft, ob die Stickstoff- und<br />

Phosphorbilanzen aus gesamtsektoraler Sicht eingehalten werden.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass der nationale Stickstoffsaldo die erlaubte<br />

Grenze von 110 % des Pflanzenbedarfs bei fast allen berechneten<br />

Szenarien überschreitet. Dies ist ein Indiz dafür, dass in der Praxis nicht<br />

alle Nährstoffmengen korrekt deklariert werden.<br />

Mit Hilfe der einzelbetrieblichen Suisse-Bilanz wird seit mehr als 20 Jahren eine ausgeglichene<br />

Nährstoffbilanz beim betrieblichen Stickstoff- und Phosphoreinsatz angestrebt. Konkret darf<br />

der Stickstoff- und Phosphoreinsatz die Maximal-Grenze von 110 % des Pflanzenbedarfs nicht<br />

übersteigen. Trotzdem fallen auf sektoraler Ebene beim Stickstoff und Phosphor beträchtliche<br />

Überschüsse an und die Umweltziele in diesem Bereich werden v.a. beim Stickstoff nicht<br />

erreicht.Da gewisse Nährstoffmengen in der Suisse-Bilanz einer Selbstdeklaration durch die<br />

Landwirte/-innen unterliegen (z.B. der Mineraldüngereinsatz oder die Grundfutterzukäufe),<br />

könnte eine fehlerhafte Deklaration eine mögliche Ursache für die angesprochenen<br />

Nährstoffüberschüsse sein. Deshalb liess das <strong>BLW</strong> im Rahmen einer Studie prüfen, wie gut die<br />

Selbstdeklaration funktioniert, sprich ob die eingesetzten Nährstoffmengen korrekt deklariert<br />

werden.<br />

Für diese Prüfung hat die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissen- schaften<br />

(HAFL) berechnet, ob die Suisse Bilanz aus gesamtsektoraler Sicht einge- halten wird. Dazu<br />

wurde die ganze Schweizer Landwirtschaft als ein Betrieb betrach- tet und geprüft, ob der<br />

nationale Bilanzsaldo beim Stickstoff und beim Phosphor we- niger als die erlaubten 110 %<br />

beträgt. Es wurden die Bilanzsaldoüberschüsse für die Referenzjahre 2002, 2010, 2015 und<br />

2019 berechnet.<br />

Zudem wurde untersucht, wie sich ausgewählte Suisse Bilanz-Parameter, deren Werte von<br />

den Landwirten/-innen innerhalb einer gewissen Bandbreite frei gewählt werden können,<br />

auf den nationalen Bilanzsaldo auswirken. Geprüft wurde u.a. der Einfluss der «Lager- und<br />

Krippenverluste» oder der «extensiven Wiesenerträge».<br />

Zentrale Ergebnisse<br />

Der nationale Bilanzsaldo für Stickstoff liegt in den vier berechneten Referenzjahren zwischen<br />

114 % und 119 % (vgl. folgende Tabelle). Er übersteigt damit den maximal erlaubten<br />

Toleranzbereich von 110 % deutlich. Dies deutet darauf hin, dass in der Praxis nicht alle<br />

Nährstoffmengen korrekt deklariert werden.<br />

Nährstoffbedarf, Nährstoffzufuhr und Nährstoffsaldo der nationalen<br />

Suisse Bilanz<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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