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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 184 / 226<br />

POLITIK > STRUKTURVERBESSERUNGEN UND SOZIALE BEGLEITMASSNAHMEN<br />

Melioration Reussebene im Kanton Uri<br />

Die Urner Reussebene wurde im Jahre 1919 einer Melioration<br />

unterzogen. Mit Gewässerkorrektionen, Entwässerungen und<br />

Weganlagen schuf man die Voraussetzungen, um die Böden besser<br />

zu nutzen und den landwirtschaftlichen Ertrag zu steigern. Das<br />

Jahrhundertbauwerk ist in die Jahre gekommen und muss dringend<br />

umfassend erneuert werden. Mit dem Projekt «Grundlagenbeschaffung»<br />

nach landwirtschaftlicher Strukturverbesserungsverordnung wurde in<br />

den Jahren 2019 und 2020 ein erster wichtiger Schritt dazu getan.<br />

Bis vor dem Ersten Weltkrieg war die Ebene von Erstfeld bis nach Flüelen am Urnersee<br />

eine Sumpf- und Riedlandschaft. Regelmässig trat dort die Reuss über die Ufer und<br />

überflutete das Gebiet. Im Jahre 1919 fasste deshalb die damalige Landsgemeinde<br />

den Beschluss, die vernässten Böden der Urner Reussebene zu meliorieren. Es<br />

entstand die Meliorationsgenossenschaft Reussebene Uri (MGR), eine öffentlich-rechtliche<br />

Bodenverbesserungsgenossenschaft. Zweck der Genossenschaft ist es, seit 100 Jahren den<br />

landwirtschaftlich genutzten Boden zwischen Erstfeld und Flüelen rechtsseitig der Reuss<br />

zu entwässern. Der Perimeter umfasst eine Fläche über 700 Hektaren. Mittlerweile sind<br />

grosse Teile des Einzugsgebietes überbaut, liegen in der Bauzone oder es wurden Verkehrs-<br />

Infrastrukturen neu erstellt oder ausgebaut. Die Entwässerungsleitungen sind am Ende ihrer<br />

Lebensdauer und die Schäden nehmen zu.<br />

Grosser Handlungsbedarf<br />

Die MGR ersetzte ihre defekten Leitungen in der Regel selber. Mit der Zeit ist damit ein Flickwerk<br />

entstanden, weil eine systematische Erneuerung des Entwässerungssystems nie erfolgt ist. Im<br />

Siedlungsgebiet sind viele Leitungen durch die Bautätigkeit zerstört worden.<br />

Meliorierte Böden angrenzend an die Bauzone (Foto MGR)<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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