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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 22 / 76<br />

MARKT > MARKTENTWICKLUNGEN<br />

tiefere Preise beobachtet. Langfristig sanken die Preise für frische Eier mit Ausnahme von Bio-<br />

Eiern, während gekochte Eier (ausser Import) durchgehend merklich teurer geworden sind.<br />

Kartoffeln: mehr Importe und tiefere Preise<br />

Die Detailhandelspreise von Kartoffeln entwickelten sich im Jahr 2020 bei den meisten<br />

Produktgruppen nach unten. So verzeichneten die beiden bedeutenden Gruppen der festund<br />

mehligkochende Kartoffeln im Vergleich zu den vorigen vier Vorjahren leicht fallende<br />

Preise. Eine Ausnahme bildet das Bio-Segment, in dem die festkochenden Kartoffeln 2020<br />

einen um 10 % höheren Preis erzielten. Generell wurde 2020 ein erheblicher Mehrabsatz<br />

bei Kartoffeln beobachtet, der v.a. im Frühjahr stattfand. Da deshalb auch grössere Mengen<br />

importierte Kartoffeln verkauft wurden, dürfte deren tieferes Preisniveau ein Grund für tiefere<br />

Kartoffelpreise im Detailhandel sein.<br />

Höherer Preis für Kristallzucker<br />

Im Jahr 2020 nahm der Preis für Kristallzucker im Vergleich zum Vorjahr zu (+14,6 %<br />

auf 1.19 Fr./kg). Der Vergleich zwischen 2000–2002 und 2018–2020 zeigt jedoch einen<br />

Abwärtstrend (–24,8 %). Diese Entwicklung widerspiegelt den Preiszerfall in der EU.<br />

Angebot bestimmt Preise beim Steinobst<br />

Bei Tafelobst wurden deutliche Preisanstiege bei Aprikosen und Kirschen festgestellt, und<br />

dies sowohl bei konventionellen wie auch bei Bio Produkten. So stieg der Preis konventionell<br />

produzierter Kirschen um 14 % gegenüber dem Vorjahr und lag damit auch über dem Preis<br />

des teuren Jahres 2018. Auch die Aprikosenpreise stiegen um 8 % (konventionell9 bzw. 9 %<br />

(Bio). Anders sah es bei Zwetschgen aus. Verglichen mit dem Vorjahr fiel ihr Preis um 1 % und<br />

bei Betrachtung des Bio Segments sogar um 18 %. Diese unterschiedlichen Preisbewegungen<br />

verlaufen ähnlich denen auf Produzentenstufe. Ein wesentlicher Grund dürften somit die<br />

tieferen Erntemengen bei Aprikosen und Kirschen sowie die sehr hohen Erntemengen bei<br />

Zwetschgen sein.<br />

Viele Preisrückgänge beim Gemüse<br />

Die Konsumentenpreise der betrachteten Gemüsearten haben sich 2020 verglichen mit dem<br />

Vorjahr deutlich nach unten bewegt. Besonders stark war hiervon der Knollensellerie betroffen,<br />

dessen Preis bei konventioneller Ware um 30 % auf 2.88 Fr./kg fiel. Dies ist tiefer als der<br />

bisher tiefste Preis von 1997. Zu beachten ist hierbei zum einen, dass der Detailhandel<br />

während des Lockdowns auch Knollensellerie verkaufte, welcher für die Gastronomie bestimmt<br />

war und wegen andere Kalibergrössen für Endkonsumenten tiefere Preise erzielte. Zum<br />

anderen ist Knollensellerie zunehmend vom Detailhandel in ein Tiefpreissegment positioniert<br />

worden. Auch Kopfsalat und runde Tomaten und hatten Preisrückgänge klar im zweistelligen<br />

Prozentbereich.<br />

Michel Yawo Afangbedji, <strong>BLW</strong>, Fachbereich Marktanalysen, michel-yawo.afangbedji@blw.admin.ch<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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