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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 53 / 76<br />

MARKT > PFLANZLICHE PRODUKTE<br />

Gemüse<br />

Das Gemüsejahr 2020 kann als klar überdurchschnittlich bezeichnet<br />

werden. Der wesentliche Grund für diese positive Entwicklung war<br />

die COVID-19-bedingte hohe Nachfrage nach Gemüse. Die angebauten<br />

Flächen erreichten einen Rekordwert und dementsprechend waren<br />

die Erntemengen hoch. Die Abdeckung des Gemüsebedarfs durch<br />

die einheimische Gemüseproduktion blieb jedoch konstant, weil die<br />

Importmengen von Gemüse ebenfalls massiv zunahmen. Die Preise für<br />

inländisches Frischgemüse waren entsprechend der hohen Nachfrage<br />

höher als in den Vorjahren.<br />

Drittgrösste Frischgemüse-Ernte der letzten zehn Jahre<br />

Im Berichtsjahr wurden 389 317 Tonnen inländisches Frischgemüse (inkl. Lager- / ohne<br />

Verarbeitungsgemüse) auf den Markt gebracht. Im Vergleich zum Durchschnitt der vier Vorjahre<br />

handelte es sich dabei um eine Zunahme von rund 3 %. Diese Steigerung war markant. Im<br />

letzten Jahrzehnt war diese Menge nur im Jahr 2014 und 2017 noch höher.<br />

Die Ernte 2020 beim Verarbeitungsgemüse bezifferte sich auf 62 889 Tonnen. Diese<br />

Erntemenge lag über 13 % höher als im Durchschnitt der vier Vorjahre. Die Hauptprodukte<br />

sind Maschinenbohnen, Drescherbsen, Pariser- und Babykarotten sowie Blatt- und<br />

Hackspinat. Daneben gibt es andere Verarbeitungsgemüse wie Einschneidekabis und -rüben,<br />

Einmachgurken, aber auch die üblichen Frischgemüsearten, wie z.B. Blumenkohl oder Randen,<br />

die für die Verarbeitung bestimmt sind. Die letztere Gruppe gewinnt mehr und mehr an<br />

Bedeutung und deren Menge ist in den letzten Jahren laufend gestiegen.<br />

Die hohe Erntemenge resultierte nicht infolge hohen Flächenerträgen oder einer überaus guten<br />

Ernte, sondern durch den flächenmässig grossen Anbau.<br />

Höchste je angebaute Fläche in der Neuzeit<br />

Im Berichtsjahr betrug die Gesamtgemüsefläche samt Mehrfachanbau pro Jahr 17 125<br />

Hektaren. Dies sind rund 6 % oder 1121 ha mehr als im Vorjahr und 976 Hektaren über<br />

dem Durchschnitt der vier Vorjahre. Diese Fläche setzt sich zusammen aus der Frischgemüse-<br />

(inkl. Lager-) und Verarbeitungsgemüsefläche. Verantwortlich für die Erhebung ist die<br />

Schweizerische Zentralstelle für Gemüsebau und Spezialkulturen (SZG).<br />

Damit kann davon ausgegangen werden, dass die Gemüsebaubetriebe kurzfristig auf<br />

die COVID-19-bedingt hohe Nachfrage nach Gemüse reagiert haben. Natürlich kann die<br />

betriebseigene Fläche nicht kurzfristig vermehrt werden, aber Flächen von Nachbarbetrieben<br />

können für Anbauverträge gewonnen werden oder die Gemüseanbausätze können intensiviert<br />

werden.<br />

Die Details zur Flächenentwicklung nach Arten sind im Artikel «Spezialkulturen» (Link) unter<br />

der Hauptrubrik Produktion, Unterrubrik Pflanzliche Produktion beschrieben.<br />

Hohe Nachfrage nach Gemüse<br />

COVID-19-bedingt war die Nachfrage nach Gemüse erhöht. Somit betrug das Marktvolumen<br />

der in der Schweiz angebauten Frischgemüsearten im Berichtsjahr hohe 661 966 Tonnen.<br />

Darin sind Frischgemüse für die Verarbeitung eingeschlossen, jedoch nicht die typischen<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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