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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 16 / 76<br />

MARKT > MARKTENTWICKLUNGEN<br />

Preise für Bio-Getreide leicht sinkend<br />

Die inländischen Getreidepreise haben sich gegenüber dem Vorjahr grösstenteils kaum<br />

verändert. Brotweizen Klasse Top und l haben um jeweils 1,2 respektive 1,0 % abgenommen.<br />

Die Gründe für die Preisstabilität waren die von der Branche gegenüber dem Vorjahr<br />

unverändert fortgeschriebenen Richtpreise und die Wirkung des Zollkontingents. Auch<br />

die inländischen Preise für Futtergetreide sind gegenüber dem Vorjahr tendenziell<br />

unverändert geblieben. Bei Produkten, bei denen Grenzabgaben erhoben wurden, sorgte das<br />

Schwellenpreissystems für stabile Schweizer Preise. Auch die Preise für Bei Bio-Getreide sind<br />

kaum verändert im 2020. Der Bio Mahlweizen hat um 1,5 % abgenommen, die Preise für Bio<br />

Dinkel sind stabil.<br />

Preise von Lager- und Veredelungskartoffeln gesunken<br />

Der Kartoffelmarkt wurde 2020 stark durch Corona geprägt. Zum einen brach der Ausser-<br />

Haus-Konsum zeitweise fast vollständig weg, und damit ein wichtiger Absatzkanal für Frites-<br />

Kartoffeln. Zum anderen gab es vor allem in der ersten Jahreshälfte eine Rekordnachfrage<br />

nach Kartoffeln im Detailhandel. Die Richtpreise von Speisefrühkartoffeln stiegen im Vergleich<br />

zum Vorjahr an, und zwar sowohl im konventionellen wie im Bio Bereich. Der Herbstpreis für<br />

Verarbeitungskartoffeln (gerechnet aus Mittel der prominenten Chips- und Frites-Sorten) war<br />

um 4,2 % tiefer als im Vorjahr (Bio: -3,5 %). Die Ernte 2020 war überdurchschnittlich, womit<br />

die Herbstpreise für fest- und mehligkochende Speisekartoffeln tiefer notierten als im Vorjahr.<br />

Zwetschgen nach Rekordernte günstiger als im Vorjahr<br />

Bei Steinobst und Beeren gab es im Vergleich zu den Vorjahren in 2020 trotz der<br />

Herausforderungen durch die Pandemie keine auffälligen Preisausschläge. Zum einen stieg der<br />

Aufwand bei Ernte und Vermarktung der Früchte, zum anderen bestand gerade bei den Beeren<br />

zu Anfang der Saison Unsicherheit, ob genügend Erntehelfer rekrutiert werden konnten.<br />

Schlussendlich verzeichneten Erdbeeren im Vergleich zu 2019 jedoch höhere Erntemengen<br />

und bei hoher Nachfrage einen um 2,9 % gestiegenen Richtpreis. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

wurden ausserdem weniger Aprikosen und Kirschen geerntet, jedoch eine Rekordernte an<br />

Zwetschgen eingefahren. Diese Angebotssituation spiegelt sich in den Richtpreisen wider,<br />

welche für Aprikosen und Kirschen gegenüber 2019 um 7 % bzw. 7,6 % anstiegen und für<br />

Zwetschgen um 7 % fielen.<br />

Lagergemüse auf tieferem Preisniveau<br />

Bei frischem Gemüse haben sich die Richtpreise franko Grossverteiler im Vergleich zum<br />

Vorjahr bei Tomaten, Salatgurken, Kopfsalat und Blumenkohl erhöht. Dabei hatte Kopfsalat<br />

mit 0,8 % die geringste Preissteigerung, während runde Tomaten die höchste hatten<br />

(8,4 %). Bei typischem Lagergemüse sah die Situation anders aus. Während Zwiebeln<br />

auf einem tiefen Preisniveau von 0,67 Fr/kg blieben, verzeichneten Knollensellerie und<br />

Karotten Preisrückgänge um 1,2 % bzw. 8,9 %. Prägende Faktoren dieser Preisbewegungen<br />

waren die erhöhte Nachfrage nach Inlandgemüse (geschlossene Gastronomie, weniger<br />

Auslandsurlaube), ein weiterhin intensiver Preiswettbewerb, und die Angebotssituation der<br />

jeweiligen Gemüsearten.<br />

Michel Yawo Afangbedji, <strong>BLW</strong>, Fachbereich Marktanalysen, michel-yawo.afangbedji@blw.admin.ch<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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