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Martina Grabowski - Institut für ökologischen Landbau - Boku

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Zwiebel (2 Nennungen), Johanniskraut (2 Nennungen), Kamille (2 Nennungen), Petersilie<br />

(2 Nennungen), Pfefferminze (Menta piperita - 2 Nennungen), Thymian (Thymus sp. - 2<br />

Nennungen), Schafgarbe (Achillea millefolium - 2 Nennungen), Salbei (2 Nennungen),<br />

Bibernelle (Pimpinella sp.), Rosmarin, Lavendel, Melisse/Zitronenmelisse (Melissa<br />

officinalis), Malve (Malva sp.), Mohn (Papaver somniferum), Meisterwurz, und<br />

Zitronenkraut (Lithospermum officinale). Letzteres wurde von der Nachbarin eines<br />

Landwirts jedes Jahr <strong>für</strong> ihren Kräuterbuschen geholt. Nach der Messe wird der Strauß in<br />

einer Vase auf den Tisch gestellt, und man isst beziehungsweise verkocht das Gemüse.<br />

Aus den Kräutern wird Tee gekocht, dem eine besondere Kraft zugeschrieben wird. Wenn<br />

der Mariahimmelfahrtsbuschen verwelkt ist, wird er vom Großteil der Gesprächspartner<br />

und Gesprächspartnerinnen auf den Heustock gelegt. Manche legen ihn als Ganzes hinauf,<br />

andere teilen ihn auf ihre verschiedenen Heustöcke auf, wieder andere schneiden ihn klein<br />

bevor sie ihn auf dem Heustock verteilen. Es geht bei dieser Praktik sowohl um die<br />

konkrete Heilwirkung der Kräuter die die Tiere dann fressen, als auch um den Segen. Ein<br />

Gesprächspartner meint außerdem, dass gewünscht wird, dass die Heilkräuter dann besser<br />

wirken.<br />

Abbildung 72: Ein Mariahimmelfahrstbuschen aus Blumen und Kräutern<br />

120<br />

„Des hat man dann verteilt und hat dann praktisch sinngemäß um ein<br />

gesundes, ja um gesundes Futter gebeten. Also das ist noch, das hat man bei<br />

uns immer gemacht.“ (GP3)<br />

„Für Gesundheit <strong>für</strong> Mensch und Tier und gute Ernte. Und früher war das mit<br />

dem Heu, mit dem Abbrennen und so natürlich noch viel gefährlicher, dann hat<br />

man sie auch auf den Heustock, dass da nichts passiert. Und die Kräuter sollen<br />

wirken <strong>für</strong>s ganze Jahr, <strong>für</strong> die Tiere, Gesundheit und gutes Gelingen.“<br />

(GP7B)<br />

5.3.3.5 Erntedank<br />

Erntedank wird meistens am ersten Sonntag des Oktobers in der Kirche gefeiert. Jeder<br />

Haushalt bringt einen Korb mit der Ernte aus Garten und Stall mit. Neben Obst und<br />

Gemüse werden auch Produkte, die in der Region hergestellt werden, hineingegeben, wie<br />

Käse oder Propolis. Da die Tiere die Rohstoffe liefern, bekommen sie in manchen

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