Martina Grabowski - Institut für ökologischen Landbau - Boku
Martina Grabowski - Institut für ökologischen Landbau - Boku
Martina Grabowski - Institut für ökologischen Landbau - Boku
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Pflanzliche Verarbeitungsprodukte stellen eine Unterkategorie der pflanzlichen Hausmittel<br />
dar. Rotwein, Schnaps und Vorlauf sind unter den am häufigsten genannten Hausmitteln<br />
und werden im nächsten Abschnitt detailliert besprochen (5.2.1.1 und 5.2.1.4). Außerdem<br />
wird <strong>für</strong> die Tiergesundheit Most (2 Nennungen) verwendet - wobei hier der Alkohol die<br />
Hauptrolle spielt -, darüber hinaus Essig (1 Nennung), Apfelessig (2 Nennungen), Speiseöl<br />
(2 Nennungen) sowie Kleie (2 Nennungen).<br />
5.2.1 Die am häufigsten genannten pflanzlichen Hausmittel<br />
Im Durchschnitt wurden 24 Hausmittel pro Person genannt, die kürzeste Freelist umfasste<br />
14 Hausmittel, die längste 39. Die Häufigkeitsauswertung hat ergeben, dass folgende<br />
Pflanzenarten und pflanzliche Verarbeitungsprodukte von den 16 Gesprächspartnerinnen<br />
und Gesprächspartner, deren Freelists ausgewertet werden konnten, am häufigsten genannt<br />
wurden:<br />
Rotwein, Kamille, Meisterwurz, Schnaps, Heublumen, Harz, Schwarztee, Ringelblume,<br />
Wermut, Kaffee, Lein, Arnika, Brombeere, Johanniskraut 11<br />
Diese Hausmittel wurden von 25 Prozent (und mehr) der Personen genannt. Den höchsten<br />
Wert hat der Rotwein und die Werte nehmen entsprechend der Reihenfolge, in der sie<br />
angeführt sind, ab. Die 14 Pflanzenarten wurden zudem vorrangig am Anfang der Freelists<br />
genannt, wodurch sich hohe Avarange Rank Werte ergeben. Diese Werte, kombiniert mit<br />
der Häufigkeit, ergeben die Smith´s Salience Werte. Nach Auswertung der Smith´s<br />
Salience ist die Reihenfolge der 14 am häufigsten genannten Pflanzenarten ab der fünften<br />
Stelle eine andere. In folgender Liste wird jeweils in der Klammer angegeben, wie viele<br />
Stellen Unterschied im Vergleich zur Auswertung ausschließlich nach Häufigkeit bestehen.<br />
Rotwein, Kamille, Meisterwurz, Schnaps, Schwarztee (+ 2), Kaffee (+ 4), Lein (+ 4),<br />
Ringelblume, Arnika (+ 3), Johanniskraut (+ 4), Heublumen (- 6), Wermut (- 3), Harz (- 7),<br />
Brombeere (- 1)<br />
Der Vorlauf entsteht als Nebenprodukt bei der Schnapserzeugung und kommt nach beiden<br />
Auswertungen an nächster Stelle, weshalb er zum Pflanzenportrait Schnaps<br />
hinzugenommen wurde. Bei den Bezugsquellen sind Mehrfachnennungen berücksichtigt<br />
worden. Die Zeitangaben, wann ein Hausmittel zum letzten Mal verwendet wurde, sind oft<br />
unpräzise gemacht worden und sollen nur eine ungefähre Einschätzung wiedergeben. Die<br />
Jahreszahl 2000 bezieht sich auf die Aussage „ungefähr vor zehn Jahren“ und die Zahl<br />
1990 auf „ungefähr vor 20 Jahren”. Wenn das Jahr 2010 genannt wurde, heißt das,<br />
innerhalb der ersten zwei Januarwochen, in denen die Interviews durchgeführt wurden.<br />
Hausmittel <strong>für</strong> Menschen wurden aus Zeitgründen nicht vertiefend erfragt. Es wurde nur<br />
gefragt, ob das Hausmittel auch <strong>für</strong> Menschen genutzt wird oder nicht, alle zusätzlichen<br />
Informationen haben sich im Gesprächsverlauf ergeben, können jedoch nicht als<br />
vollständig betrachtet werden, da nicht explizit danach gefragt wurde. Alle in den<br />
Pflanzenportraits mit einem Stern* versehenen Krankheitsbezeichnungen im Dialekt sind<br />
in Kapitel 5.1.2 ( Tierkrankheiten, Tabelle 4) beschrieben.<br />
11 Die lateinischen Bezeichnungen sowie die Pflanzennamen im Walser Dialekt werden in den folgenden<br />
Kapiteln ergänzt.<br />
63