02.01.2013 Aufrufe

Martina Grabowski - Institut für ökologischen Landbau - Boku

Martina Grabowski - Institut für ökologischen Landbau - Boku

Martina Grabowski - Institut für ökologischen Landbau - Boku

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

man sie braucht. Im Idealfall werden die Pflanzen jedes Jahr neu gesammelt, um Frische<br />

und Qualität zu gewährleisten. Die Landwirte und Landwirtinnen konzentrieren sich auch<br />

oft auf die lokale Flora, weil sie der Meinung sind, dass alles was sie benötigen in ihren<br />

Gärten und Bergen wächst. Da nach Aussage einer Landwirtin so erstaunlich viele<br />

Pflanzen heilkräftig sind, wünscht sie sich, gleich alle Pflanzen schützen zu lassen, um die<br />

Fülle zu erhalten. Sie hat auch ein Gespür <strong>für</strong> die richtige Heilpflanze entwickelt:<br />

„Mir fallt a efach uuf, dass meischtns die Pflanza wo´d grad bruuchst, dass´d die grad<br />

findscht. Ja ma wird afach sensibl und und luaget meeh.“ (GP20B)<br />

„Die einfachste Sache der Welt (…). Die Heilpflanzen sind <strong>für</strong> mich eine<br />

Apotheke im eigenen Garten (…). Ich denk immer, die Heilpflanzen, die bei uns<br />

wachsen, sind genau <strong>für</strong> uns richtig. Also ich denke es ischt nicht nötig, dass<br />

wird irgendwelche Pflanzen oder was weiß ich woher nehmen, weil ich<br />

eigentlich denke, das finden wir eigentlich alles in unserer Natur, aus unserer<br />

Umgebung, dass <strong>für</strong> uns passt.“ (GP7B)<br />

Nach Angaben einer Gesprächspartnerin macht die „vegetarische“ Ernährung der Nutztiere<br />

sie sogar noch empfänglicher <strong>für</strong> pflanzliche Heilmittel.<br />

„Die Tiere reagieren auf die pflanzlichen Mittel wesentlich schneller als wir<br />

weil sie nur Pflanzenfresser sind. Also die reagieren viel schneller als wir,<br />

auch in der Homöopathie. Die sind noch nicht so verseucht wie wir, mit<br />

irgendwelchen Lebensmitteln oder was weiß ich.“ (GP7A)<br />

Abbildung 12: Prozentuale Verteilung der Hausmittel in die verschiedenen Kategorien (n=<br />

16) (Quelle: eigene Darstellung)<br />

Der Großteil der genannten Hausmittel ist pflanzlichen Ursprungs. 16<br />

Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner haben insgesamt 396 Hausmittel genannt,<br />

davon sind 35,1 Prozent pflanzliche Hausmittel, das sind 139 Nennungen (Abbildung 12).<br />

Diese 139 Nennungen entsprechen 45 verschiedenen pflanzlichen Hausmitteln, welche im<br />

Anhang zuammengefasst sind (12.7). Zusätzlich können bei den pflanzlichen Hausmitteln<br />

noch einige Hausmittel der Kategorie „Kombinationen“ berücksichtigt werden, die als<br />

Teemischung genannt wurden oder in einer Mischung aus mehreren Zutaten. Außerdem ist<br />

beim „Anwendungskomplex“ Gällna (5.3.2.13) die Gallwurzel (Helleborus viridis) ganz<br />

zentral und auch im „Management“ werden pflanzliche Bestandteile verwendet. Die<br />

Kategorien werden auch noch im Kapitel Kategorisierung (5.3.1) näher erläutert.<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!