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Martina Grabowski - Institut für ökologischen Landbau - Boku

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Heublumen auch in Leinensäckchen aufgelegt oder als Packung umgebunden und mit<br />

Folie fixiert. Sie werden auch mit Weizenkleie vermischt und mit heißem Wasser<br />

aufgebrüht; der daraus entstehende Brei wird dann an die Tiere verfüttert.<br />

Verwendung <strong>für</strong> Menschen<br />

Sechs Personen verwenden Heublumen auch <strong>für</strong> Menschen und zwei ausschließlich <strong>für</strong><br />

Menschen. Früher sind mangels Desinfektionsmittel Wunden viel schlechter verheilt.<br />

Heublumenbäder waren somit ein wichtiges Mittel <strong>für</strong> die Wundheilung, um<br />

Blutvergiftungen vorzubeugen. Auch Prellungen, Verbrennungen und innere<br />

Entzündungen werden gebadet. Bei einer Nagelbettentzündung wird der Finger oder die<br />

Zehe gebadet. Bei Erkältungen, Gliederschmerzen, Rheuma und zur Entspannung helfen<br />

Vollbäder mit Heublumen. Da<strong>für</strong> werden sie in Leinensäckchen eingenäht und ins<br />

Badewasser geben. Solche Säckchen werden Kindern auch auf die Brust gelegt, wenn sie<br />

Probleme mit den Bronchien haben.<br />

Ergänzungen<br />

Die beste Qualität stammt vom ersten Schnitt ungedüngter Magerheuwiesen. Früher waren<br />

die Heublumen viel sauberer, und wurden den Rindern wie Kraftfutter verfüttert. Für<br />

Schafe wird es auch heute noch als Futtermittel geschätzt. Am Heiligdreikönigstag<br />

(5.3.3.1) wurden früher Heublumen zusammen mit Salz und Wasser in der Kirche geweiht.<br />

Und im Herbst hat früher ein Kapuzinermönch Salz und Heublumen gebracht, die bei allen<br />

Krankheiten verfüttert wurden (5.3.3.6 Segnung vom Kapuzinerorden). Nach Ansicht<br />

einer Gesprächspartnerin gehören die Heublumen in den <strong>ökologischen</strong> Kreislauf: „ Also<br />

ich find die Heublumen sehr wichtig, weil sie einfach in den Kreislauf hineingehören.”<br />

(GP7B) Über Heublumeneinstreu im Stall gelangt Saatgut in den Mist und so als Dünger<br />

zurück auf die Wiesen. Die Heublumen werden auch als Saatgut auf Flächen ausgesät, die<br />

begrünt werden sollen. Sie können bei manchen Anwendungen durch Wegmalve<br />

(Käsepappel) ersetzt werden. Beim Fluss* hilft es auch, Laub einzustreuen (5.3.2.1<br />

Haltung).<br />

5.2.1.6 Harz<br />

von Gewöhnliche Fichte - Picea abies<br />

oder Europäische Lärche - Larix decidua<br />

Abbildung 28: Harz an einem Baumstamm (links) (Foto: Grasser 2008); zu einer Salbe<br />

verarbeitet und getrocknet (rechts)<br />

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