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Martina Grabowski - Institut für ökologischen Landbau - Boku

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Melken, sowie akustische Signale oder auch Einfühlungsvermögen und eine bestimmte Art<br />

und Weise, mit den Tieren umzugehen.<br />

Tabelle 19: Kategorisierung nicht-pflanzlicher Hausmittel mit Anzahl der Nennungen und<br />

96<br />

Beispielen (n= 16)<br />

Kategorie Anzahl der Nennungen pro<br />

Kategorie<br />

Beispielhaft ausgewählte<br />

nicht-pflanzliche Hausmittel<br />

Management 71 Stallklima<br />

Frischluft<br />

Freilauf<br />

Wasser tränken<br />

Tierisch 17 Schweineschmalz<br />

Biestmilch<br />

Säuerliche Milch<br />

Kombinationen 24 Brennsuppe<br />

Brot + Ei + Butterschmalz<br />

Mineralisch 9 Steinöl<br />

Sonstige 18 Melkfett<br />

Milchsur<br />

Mechanisch 42 Geburtshilfe<br />

Klauenschneiden<br />

Aderlass<br />

Anwendungskomplex 7 Gällna<br />

Geistig 69 Heilig Dreikönig<br />

Osterbräuche<br />

Alpsegnung<br />

5.3.2.1 Haltung<br />

Die Haltung und das Stallmanagement (1 Nennung) gelten ebenso wie die Fütterung als<br />

Grundlage der Tiergesundheit. Von zwei Gesprächspartnerinnen und einem<br />

Gesprächspartner wird die Haltung im Laufstall (3 Nennungen) als besonders<br />

tierfreundlich betrachtet. Sie bietet sowohl viel Raum <strong>für</strong> Bewegung (Bewegen 2<br />

Nennungen) als auch Liegemöglichkeiten (1 Nennung), kühle Temperaturen und andere<br />

Vorzüge. Die ersten Laufställe sind Ende der 1980er Jahre im Tal gebaut worden und<br />

seitdem haben viele Betriebe das System übernommen. Das Stallklima (3 Nennungen)<br />

sollte kühl sein, was sich positiv auf die Abwehrkräfte auswirkt. Nach Angaben der<br />

Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen sind um die fünf bis sechs Grad Celsius<br />

ideal, die Temperatur kann jedoch auch unter Null fallen, ohne schädlich <strong>für</strong> die<br />

Tiergesundheit zu sein. Durch die kühlen Temperaturen und die Bewegung im Laufstall<br />

werden die Rinder viel seltener krank. Durch Lüften sollte <strong>für</strong> frische Luft (Frischluft 4<br />

Nennungen) gesorgt werden. Früher waren die Ställe eng und geschlossen gebaut, mit<br />

kleinen Fenstern, um die Wärme zu halten. Die heute weit verbreiteten Laufställe sind<br />

hingegen offen gebaut, oft mit einem angeschlossenen Außenbereich (Freilauf 4<br />

Nennungen) und sind nur einige Grad wärmer als die Außentemperatur. Durchzug sollte in<br />

jedem Stall vermieden werden (Durchzug vermeiden 2 Nennungen), um<br />

Lungenentzündung vorzubeugen. Wenn die Tiere angebunden sind, ist es nach Angaben<br />

von zwei Gesprächspartnerinnen gesundheitsfördernd, sie auch im Winter mindestens ein<br />

Mal pro Woche ins Freie zu lassen (Auslassen 2 Nennungen). Die Bewegung tut ihnen gut<br />

und der Schnee reinigt die Klauen. Auch Helligkeit im Stall beziehungsweise Tageslicht<br />

und Sonne während des Freilaufs sind wichtig (Licht 2 Nennungen). Im Sommer kommen<br />

im Großen Walsertal viele Rinder und auch Schafe <strong>für</strong> mehrere Monate auf die Alpe, was

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