Koalitionsvertrag NRW
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humanitärer Gesichtspunkte - die landesrechtlichen Spielräume nutzen, damit die<br />
Betroffenen von der bestehenden Rechtslage profitieren können.<br />
§ 25 Abs. 5 Aufenthaltsgesetz ist im Sinne der Betroffenen und im Einklang mit der<br />
Rechtsprechung anzuwenden.<br />
Wir begrüßen, dass die Bundesregierung die Vorbehaltserklärung zur UN -<br />
Kinderrechtskonvention zurückgenommen und das Zusatzprotokoll<br />
unterzeichnet hat. Damit wird dem besonderen Schutz minderjähriger Flüchtlinge<br />
Rechnung getragen. Dies wollen wir bei der Unterbringung und Betreuung<br />
unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in <strong>NRW</strong> weiterhin umsetzen.<br />
Die unabhängige Arbeit des Flüchtlingsrates <strong>NRW</strong>, der die ehrenamtliche Arbeit für<br />
Flüchtlinge in unserem Land vernetzt und unterstützt, wollen wir weiter fördern.<br />
Auch eine qualitativ und quantitativ soziale Beratung und Betreuung werden wir<br />
bedarfsgerecht fördern.<br />
Wir wollen, dass humanitäre Hilfe für "Menschen ohne Papiere" nicht kriminalisiert<br />
wird. Daher setzen wir uns auf Bundesebene für eine entsprechende Änderung des<br />
Aufenthaltsgesetzes ein.<br />
<strong>NRW</strong> wird sich auf Bundesebene für die Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetzes<br />
unter Wahrung der Kostenneutralität für Kommunen und Land einsetzen.<br />
Auf Landesebene werden wir alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, damit<br />
Asylbewerberinnen und –bewerber nach Beendigung der Verpflichtung, in einer<br />
Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, die ihnen zustehenden Leistungen grundsätzlich in<br />
Geldleistung erhalten und so eine einheitliche Anwendung des Gesetzes in <strong>NRW</strong><br />
erfolgt.<br />
Abschiebehaft kann in einem Rechtsstaat nur Ultima Ratio sein und soll soweit als<br />
möglich vermieden werden. Das Land ist zuständig für den Vollzug und wir wollen,<br />
dass die Haftbedingungen so human wie möglich ausgestaltet werden. Für<br />
Minderjährige müssen die Vorgaben der EU-Rückführungsrichtlinie und der UN -<br />
Kinderrechtskonvention Beachtung finden, das heißt es müssen altersgerechte<br />
Freizeitbeschäftigungen und Erholungsmöglichkeiten gewährleistet und der Zugang<br />
zu Bildung ermöglicht werden. Unbegleitete Minderjährige müssen so weit wie<br />
möglich in Einrichtungen untergebracht sein, die personell und materiell ihre<br />
altersgemäßen Bedürfnisse berücksichtigen. Im Bundesrat wird sich <strong>NRW</strong> für eine<br />
Abschaffung des Flughafenverfahrens nach § 18a Asylverfahrensgesetz (AsylVfG)<br />
und bis dahin für eine Aussetzung dieser Praxis in Düsseldorf einsetzen.<br />
<strong>NRW</strong> begrüßt die bundesweite dauerhafte Aufnahme von jährlich mindestens 300<br />
Flüchtlingen im Rahmen des Resettlementverfahrens des UNHCR. Dies ist uns<br />
jedoch nicht weitreichend genug, denn die Flüchtlinge konnten bisher nur mit hohen<br />
bürokratischen Hürden aufgenommen werden. Deshalb setzen wir uns für eine<br />
humanitäre zügige Verständigung zwischen Bund und Ländern ein. Mit Blick auf die<br />
Zukunft muss eine europäische Gesamtkonzeption für die Lösung der humanitären<br />
Frage der Flüchtlingspolitik gefunden werden. Wir erneuern unsere Forderung an<br />
den Bund, weitere iranische Flüchtlinge aus der Türkei aufzunehmen.<br />
<strong>Koalitionsvertrag</strong> 2012 – 2017<br />
<strong>NRW</strong>SPD – Bündnis 90/Die Grünen <strong>NRW</strong><br />
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