Koalitionsvertrag NRW
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Weltanschauliche und religiöse Vielfalt gehören zu <strong>NRW</strong>. Mit ihren Verbänden und<br />
Einrichtungen stärken Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften das<br />
gesellschaftliche und soziale Leben in unserem Land. Wir wollen den intensiven<br />
Austausch mit ihnen fortsetzen und die Zusammenarbeit bei gemeinsamen Aufgaben<br />
ausweiten.<br />
Dabei muss allerdings für jede Kirche, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaft<br />
gelten, dass ihre Grundhaltung im Einklang mit den Grundsätzen unserer freiheitlichdemokratischen<br />
Rechtsordnung steht. Das hohe Gut der Religionsfreiheit in unserem<br />
Land darf nicht als Rechtfertigung für religiös begründete Haltungen gegen<br />
Menschrechte und Demokratie missbraucht werden.<br />
Die christlichen Kirchen sind für uns weiterhin wichtige Partner bei der Gestaltung<br />
einer gerechten Gesellschaft und in ethischen Fragen. Auf der Grundlage der<br />
Subsidiarität werden wir sie weiter nachhaltig unterstützen. Auch mit der Jüdischen<br />
Gemeinschaft in Nordrhein-Westfalen wollen wir den Dialog fortsetzen und die guten<br />
Beziehungen weiter ausbauen.<br />
Der Islam ist heute in <strong>NRW</strong> die zweitgrößte Glaubensrichtung. Gelingende<br />
Integration der Muslime setzt voraus, dass Staat und Islam zu einem konstruktiven<br />
Miteinander finden.<br />
Die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts an Schulen in Nordrhein-<br />
Westfalen ist ein sichtbares Zeichen der Gleichberechtigung. Ziel muss es nun sein,<br />
den islamischen Religionsunterricht im Anschluss an die bis zum 31.07.2019<br />
befristete Beiratslösung unmittelbar über den Art. 7 Absatz 3 Satz 2 GG fortzuführen.<br />
Dazu werden wir den unterschiedlichen islamischen Verbänden einen Arbeitsprozess<br />
anbieten, der auf Gegenseitigkeit beruht und die Voraussetzungen und Möglichkeiten<br />
für die Gründung anerkannter islamischer Religionsgemeinschaften aufzeigt, damit<br />
die Voraussetzungen des deutschen Religionsverfassungsrechts erfüllt werden<br />
können.<br />
Auch in Zukunft wollen wir den Dialog mit unseren muslimischen Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürgern vertiefen und die Akzeptanz muslimischen Lebens durch Aufklärungsund<br />
Informationsarbeit nachhaltig verbessern.<br />
Niemand darf aufgrund seiner religiösen Überzeugungen diskriminiert werden.<br />
Rassistischen, antisemitischen und islamfeindlichen Übergriffen werden wir deshalb<br />
mit aller Kraft entgegen treten genauso wie allen Angriffen auf Demokratie und<br />
Menschenrechte, die sich in religiösem Fundamentalismus begründen. Für ein<br />
friedliches und vertrauensvolles Miteinander setzen wir auf Begegnungen zwischen<br />
Menschen unterschiedlicher Religion und Weltanschauung. Wir werden den<br />
interreligiösen Dialog in besonderer Weise fördern.<br />
Wir wollen zudem die Anerkennung von Körperschaftsrechten für Religions- und<br />
Weltanschauungsgemeinschaften auf eine allgemeine gesetzliche und damit<br />
verlässliche Grundlage stellen.<br />
<strong>Koalitionsvertrag</strong> 2012 – 2017<br />
<strong>NRW</strong>SPD – Bündnis 90/Die Grünen <strong>NRW</strong><br />
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