Koalitionsvertrag NRW
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Angesichts der Wachstumsprognosen für den Gütertransport auf der Straße droht<br />
unser Land im Dauerstau zu ersticken. Insbesondere der Hinterlandverkehr durch die<br />
Überseehäfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen stellt eine besondere<br />
Herausforderung dar. Die Anwohnerinnen und Anwohner entlang unserer<br />
Autobahnen und der Güterkorridore auf der Schiene sind vor diesem Hintergrund<br />
besonderen Belastungen beim Lärm und bei Luftschadstoffen ausgesetzt. Beim Bau<br />
der Betuwe-Linie werden wir darauf achten, dass der Bund und die DB AG ihre<br />
Ankündigung wahr machen und ein Pilotprojekt für den Einsatz innovativer<br />
Lärmschutztechnik umsetzen. Hierzu werden wir die Initiative für eine vertragliche<br />
Zusage und Finanzierung ergreifen und auf eine Erhöhung der Lärmschutzmittel der<br />
DB und den verstärkten Einsatz lärmarmer Bremsen und Güterwaggons dringen. Wir<br />
werden bei unserer Zusage bleiben, die Kommunen von ihrem Anteil der Kosten für<br />
die Beseitigung von schienengleichen Bahnübergängen beim Bau des dritten Gleises<br />
auf der Betuwe-Strecke zwischen Emmerich und Oberhausen freizustellen.<br />
Bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans setzen wir uns für eine<br />
weitere Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene ein. Das Schienennetz<br />
soll lärmarm ausgebaut werden, damit mehr Container auf der Schiene statt auf der<br />
Straße transportiert werden können.<br />
Wir wollen die LKW-Maut weiter entwickeln und in einem ersten Schritt die Erhebung<br />
auf LKW ab 7,5t ausweiten. Die Kostenberechnung für die LKW-Maut muss<br />
umgehend an die heutigen Erkenntnisse der immensen Erhaltungsaufwendungen im<br />
Bereich der Autobahnen und ihrer Brücken angepasst werden, für deren Verschleiß<br />
die LKW-Belastung die Hauptursache ist. Mittelfristig auch die externen Kosten in die<br />
Berechnung der LKW-Mautsätze einfließen, weil nur so die großen<br />
Herausforderungen beim Ausbau der Schieneninfrastruktur finanzierbar sein werden.<br />
Wir werden außerdem Initiativen der Kommunen unterstützen, den<br />
Mautausweichverkehr durch Einbeziehung betroffener Straßen in die Mauterhebung<br />
oder durch den Erlass von straßenverkehrsrechtlichen Fahrbeschränkungen<br />
zurückzudrängen. Die bundesseitigen Pläne zur Ausweitung der LKW-Maut auf<br />
nachgeordneten Straßen werden wir unterstützen. Den bundesweiten Modellversuch<br />
mit Riesen-LKW lehnen wir weiter ab.<br />
Wir werden eine Binnenschifffahrtsinitiative starten. Im Güterverkehrskonzept des<br />
Landes werden wir aufzeigen, wie die Binnenschifffahrt gestärkt und eine stärkere<br />
Verlagerung von Gütertransporten auf Binnenschiffe gelingen kann, damit die zu<br />
erwartenden Containerverkehrszuwächse nach dem Bau der „Maasflaakte II“ in<br />
Rotterdam leistungsfähig und möglichst umweltverträglich bewältigt werden.<br />
Maßnahmen wie die Vertiefung der Fahrrinne des Rheins bis nach Köln, der Ausbau<br />
des Kanalnetzes für moderne Motorschiffe mit einer mehrlagigen Containerbeladung,<br />
die Optimierung der Zulassung, Verkehrssteuerung und Abgaben sowie ein<br />
abgestimmtes Ausbaukonzept für die Binnenhäfen in <strong>NRW</strong> stehen für uns im<br />
Vordergrund. Dazu gehört für uns auch deren Anbindung an das übergeordnete<br />
Straßen- und Schienennetz.<br />
<strong>Koalitionsvertrag</strong> 2012 – 2017<br />
<strong>NRW</strong>SPD – Bündnis 90/Die Grünen <strong>NRW</strong><br />
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