Koalitionsvertrag NRW
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Nebenerwerbsbetrieben so beschäftigen, dass eine Fortführung auch in der<br />
nächsten Generation ermöglicht wird.<br />
Wir wollen mit einer Umstellungsoffensive und einer stärkeren Orientierung in der<br />
Ausbildung den Ökolandbau ambitioniert ausbauen und den Bioboom für <strong>NRW</strong><br />
nutzen. Wir werden Initiativen ergreifen, um unsere Landwirtschaft dabei zu<br />
unterstützen, die heimische Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln zu decken. In diese<br />
Strategie wird die gesamte Wertschöpfungskette vom „Stall bis zur Ladentheke“<br />
einbezogen.<br />
Im Sinne der Stärkung der Regionalvermarktung und zur Unterstützung der<br />
artgerechten Tierhaltung werden wir ein „100-Kantinen-Programm“ auflegen mit dem<br />
Ziel, in den nächsten fünf Jahren 100 Kantinen auf eine möglichst hohe Versorgung<br />
mit regionalen und artgerechten Produkten umzustellen.<br />
Angesichts der schwachen Marktstellung der Landwirte werden wir<br />
Erzeugergemeinschaften und Bündelungsinitiativen sowie Einrichtungen für mehr<br />
Markttransparenz (Monitoringstelle Milch) unterstützen, um so die Position der<br />
Erzeuger am Markt deutlich zu stärken und dadurch einen Beitrag für faire<br />
Marktbedingungen für Milch zu leisten.<br />
Die Förderung tier- und artgerechter Haltungsformen wollen wir deutlich verstärken.<br />
Eine Politik, die zu mehr Großmastanlagen führt, lehnen wir ab. Um die<br />
Fehlentwicklungen einzudämmen, werden wir hierzu die Instrumente der<br />
Regionalplanung und des Bau- und Immissionsschutzrechtes nutzen und<br />
verbessern. Den Kommunen müssen planungsrechtliche Möglichkeiten zur<br />
Steuerung von Intensivtierhaltungsanlagen an die Hand gegeben werden.<br />
Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass durch eine Absenkung der Tierplatzzahlen in<br />
der 4. BImSchV alle großen Anlagen den Vorsorgeanforderungen des<br />
Immissionsschutzrechts unterliegen und eine stärkere Öffentlichkeitsbeteiligung<br />
stattfindet. Im Außenbereich privilegiert sollen zukünftig nur noch Ställe sein, die<br />
keiner immissionsschutzrechtlichen Genehmigung bedürfen. In bereits besonders<br />
tierdichten Regionen ab 1,5 Großvieheinheiten/ha wollen wir die Genehmigung neuer<br />
Ställe an weitere Bedingungen (eigene Futtergrundlage, ortsnahe Gülleverwertung<br />
etc.) knüpfen.<br />
Die Emissionen von Tierhaltungsanlagen können eine relevante<br />
Gesundheitsgefährdung darstellen. Wir werden dafür eintreten, die Anforderungen<br />
an den Stand der Technik und die Forschung hinsichtlich von Bioaerosolen insoweit<br />
zu verstärken.<br />
Zur Verminderung von Resistenzen setzen wir uns für eine drastische Verminderung<br />
des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung ein und werden entsprechende<br />
Bundesratsinitiativen starten.<br />
Die biologische Vielfalt und Landwirtschaft dürfen sich nicht ausschließen. Dies<br />
wollen wir mit Maßnahmen und Programmen begleiten. Wie andere Bereiche ist<br />
<strong>Koalitionsvertrag</strong> 2012 – 2017<br />
<strong>NRW</strong>SPD – Bündnis 90/Die Grünen <strong>NRW</strong><br />
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