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Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

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Schwefelwasserstoff<br />

Vier <strong>der</strong> fünf Verkoster nahmen bereits bei <strong>der</strong> ersten Dosierung <strong>von</strong> 4 µg/l<br />

eine geruchliche Verän<strong>der</strong>ung <strong>an</strong> P wahr. Bereits bei <strong>der</strong> nächsthöheren Stufe<br />

<strong>von</strong> 8 µg/l registrierten alle Verkoster eine Geruchsabweichung.<br />

Die Geruchsschwelle <strong>von</strong> Schwefelwasserstoff im <strong>Untersuchung</strong>smaterial wird<br />

unter den gegebenen Versuchsbedingungen auf 5 µg/l festgelegt.<br />

Die Erkennungsschwelle des typischen Geruchs nach faulen Eiern liegt in P<br />

dagegen erst bei etwa 25-30 µg/l. In dem Bereich zwischen Geruchs- und Erkennungsschwelle<br />

vermittelt Schwefelwasserstoff einen eher dumpfen, süßlichen<br />

und muffigen Geruchseindruck.<br />

5.7.8 Schwefelwasserstoff als Fehlgeruchssubst<strong>an</strong>z<br />

Schwefelwasserstoff zählt zu den „character impact compounds“ und ist eine<br />

typische, weitverbreitete Fehlgeruchssubst<strong>an</strong>z, die häufig als thermisches<br />

Abbauprodukt in eiweißreichen Lebensmitteln o<strong>der</strong> als Nebenprodukt <strong>von</strong> mikrobiologischen<br />

Prozessen auftritt.<br />

So k<strong>an</strong>n er z.B. beim Erhitzen <strong>von</strong> eiweißreichen Lebensmitteln wie Kuhmilch<br />

(STEELY, 1994, S. 22 ff.) o<strong>der</strong> Sojamilch (LUTTRELL et al., 1981, S. 373)<br />

durch Zersetzung schwefelhaltiger Aminosäuren entstehen o<strong>der</strong> zum Aroma<br />

<strong>von</strong> Bier (z.B. THORNE et. al, 1971, S. 148-149, NARZIß et al., 1985, S.<br />

439 ff.), Wein (z.B. LEMPERLE, 1981, S. 129 ff.; RAUHUT, 1993, S. 214/215)<br />

o<strong>der</strong> Spirituosen (z.B. NEDJEMA und MAUJEAN, 1994, S. 495-502, MASUDA<br />

und NISHIMURA, 1981, S. 101) beitragen. Er ist wie Dimethylsulfid auch am<br />

Aroma <strong>von</strong> Citrussäften (BERRY, 1983, S. 88 ff.; BELITZ und GROSCH,<br />

1992, S. 752) o<strong>der</strong> <strong>von</strong> Kohlgemüsen (z.B. MAGA, 1976, S. 149) beteiligt.<br />

Hinweise auf o<strong>der</strong> Erklärungen für das Auftreten <strong>von</strong> Schwefelwasserstoff<br />

o<strong>der</strong> Methylmercapt<strong>an</strong> in P bzw. den verwendeten Heilkräutern konnten bei<br />

<strong>der</strong> Literaturauswertung nicht gefunden werden. Daher wurden <strong>Untersuchung</strong>en<br />

zur Genese <strong>der</strong> beiden Fehlgeruchsstoffe aus dem eingesetzten Drogenmaterial<br />

durchgeführt.<br />

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