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Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

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<strong>Untersuchung</strong> zur Herkunft und Entstehung <strong>der</strong> Fehlgeruchsstoffe<br />

An fünf verschiedenen Drogenchargen wurde dabei ein Gesamtschwefelgehalt<br />

<strong>von</strong> durchschnittlich 0,9 g/100g (etwa 280 mmol S/kg) festgestellt. Die<br />

St<strong>an</strong>dardabweichung lag dabei nur bei knapp 10 %.<br />

Damit konnte gezeigt werden, dass wesentlich mehr schwefelhaltige Verbindungen<br />

in den Drogen vorliegen, als bisher durch die exemplarische Bestimmung<br />

<strong>der</strong> freien Anteile <strong>an</strong> L-Cystein und L-Methionin nachweisbar waren.<br />

Das Auftreten weiteren L-Cysteins und L-Methionins in dem großen, bisher<br />

nicht näher charakterisierten Anteil <strong>von</strong> Schwefelverbindungen in P ist wahrscheinlich.<br />

6.4 Zur Genese <strong>von</strong> Methylmercapt<strong>an</strong> und Schwefelwasserstoff<br />

Nie<strong>der</strong>molekulare Schwefelverbindungen wie Schwefelwasserstoff o<strong>der</strong> Methylmercapt<strong>an</strong><br />

sind bek<strong>an</strong>nte Produkte sowohl mikrobiologischer als auch<br />

thermisch bedingter Abbaureaktionen (vgl. VAN HAECHT und DUFOUR,<br />

1995, S. 55/60; NYKÄNEN und SUOMALAINEN, 1983, S. 238-240;<br />

LAWRENCE und COLE, 1968, S. 99). Da fermentative Prozesse bei <strong>der</strong> Herstellung<br />

bzw. Lagerung <strong>von</strong> P ausgeschlossen werden können, liegt die Vermutung<br />

nahe, das verzögerte Auftreten <strong>von</strong> Schwefelwasserstoff und Methylmercapt<strong>an</strong><br />

(vgl. Kapitel 5.5, S. 107 und 5.7.3, S. 120) könnten durch thermischen<br />

Abbau <strong>der</strong> beiden Aminosäuren L-Cystein und L-Methionin erklärt werden.<br />

(vgl. BUCKHOLZ, 1989, S. 413; MARTIN, 1988, S. 20; KOBAYASI und<br />

FUJIMAKI, 1965, S. 698; BELITZ und GROSCH, 1992, S. 245; HUNT, 1985,<br />

S. 392-393; ARROYO und LILLARD, 1970, S. 769-770).<br />

Ein möglicher Reaktionsweg <strong>der</strong> Freisetzung <strong>von</strong> Schwefelwasserstoff aus<br />

L-Cystein ist <strong>der</strong> großen Gruppe <strong>an</strong> Reaktionen zuzuordnen, die als<br />

MAILLARD-Reaktionen bei <strong>der</strong> Entstehung thermischer Aromen in Nahrungsmitteln<br />

eine zentrale Rolle spielen. Voraussetzung ist hierbei allerdings<br />

das Vorliegen einer α-Dicarbonylverbindung, die den Abbau <strong>der</strong> freien Aminosäure<br />

katalysiert, <strong>der</strong>en Vorkommen im Drogenmaterial aber als gegeben<br />

<strong>an</strong>genommen werden k<strong>an</strong>n.<br />

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