07.10.2013 Aufrufe

Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Diskussion<br />

8. Diskussion<br />

8.1 Wertung <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong>sergebnisse und -verfahren<br />

In den ersten Wochen nach Herstellung des Phytopharmakons P treten geruchliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen auf, die <strong>von</strong> <strong>einem</strong> un<strong>an</strong>genehmen, untypischen,<br />

flüchtigen Fehleindruck zu <strong>einem</strong> <strong>an</strong>genehmen, produkttypischen Geruch führen.<br />

Der Fehleindruck <strong>von</strong> P verschw<strong>an</strong>d zwar bei Verdünnung des Destillates<br />

auf Trinkstärke, da das Auftreten des <strong>an</strong>fänglichen Fehlgeruchs aber nicht<br />

durch Variationen <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> eingesetzten Drogen erklärt werden konnte,<br />

wurde die Frage nach <strong>der</strong> Stabilität des Produktes und den <strong>Ursachen</strong> <strong>der</strong><br />

Aromaverän<strong>der</strong>ungen während <strong>der</strong> Reifeperiode aufgeworfen.<br />

Zunächst wurden daher durch eine Reihe äußerer Einflussnahmen unterschiedliche<br />

Geruchszustände <strong>an</strong> P mit unterschiedlicher Präferenz erzeugt<br />

(vgl. Kapitel 4.1.3, S. 48 bzw. Kapitel 5.18, S. 70). So konnte die während <strong>der</strong><br />

Lagerzeit ablaufende Geruchsverbesserung z.B. mehr o<strong>der</strong> weniger durch<br />

den Zusatz <strong>von</strong> Aktivkohle, Wasser o<strong>der</strong> metallischem Kupfer beschleunigt<br />

werden. Durch Herabsetzung <strong>der</strong> Temperatur während <strong>der</strong> Lagerung ließ sich<br />

die Geruchsverbesserung verl<strong>an</strong>gsamen bzw. durch den Zusatz <strong>von</strong> Säure<br />

<strong>der</strong> Fehleindruck verstärken (vgl. Kapitel 5.1.1 – 5.1.7, S. 64 ff.). Zwischen<br />

diesen verschiedenen Geruchszuständen galt es, stoffliche, aromarelev<strong>an</strong>te<br />

Unterschiede aufzudecken und zu bewerten.<br />

Zu <strong>der</strong> speziellen Fragestellung <strong>der</strong> Geruchsverän<strong>der</strong>ungen lagen we<strong>der</strong> für<br />

die zu betrachtenden Arzneidrogen noch für das Produkt selbst Veröffentlichungen<br />

vor, die zur Klärung o<strong>der</strong> Eingrenzung des sensorischen Problems<br />

hätten her<strong>an</strong>gezogen werden können. Die theoretische Übertragung <strong>der</strong><br />

Frage auf bek<strong>an</strong>nte Probleme <strong>der</strong> Getränketechnologie o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aromachemie<br />

in Lebensmitteln war aufgrund <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Zusammensetzung <strong>von</strong> P<br />

problematisch. Zur Klärung <strong>der</strong> gestellten Aufgabe musste daher eine umfassende<br />

olfaktorische wie instrumentelle Analyse <strong>der</strong> unterschiedlichen Geruchszustände<br />

<strong>von</strong> P erarbeitet werden.<br />

Im Ergebnis dieser <strong>Untersuchung</strong>en wurden erstmals mittels Gaschromatographie-Olfaktometrie<br />

(GCO) bzw. <strong>der</strong> Aromaextraktverdünnungs<strong>an</strong>alyse<br />

(AEVA) 36 geruchsaktive Subst<strong>an</strong>zen selektiert, <strong>von</strong> denen 21 mit Hilfe <strong>der</strong><br />

GC/MS-Methode identifiziert werden konnten. Fünf dieser Verbindungen wurden<br />

aufgrund ihrer makro-olfaktorischen Merkmale <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Fehlgeruchsstoffe<br />

und 11 <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> positiv empfundenen Aromastoffe zugeordnet.<br />

Die restlichen 5 Verbindungen konnten ad hoc keiner <strong>der</strong> beiden<br />

Gruppen zugewiesen werden (vgl. Übersicht, S. 95).<br />

Bei <strong>der</strong> Aromaextraktverdünnungs<strong>an</strong>alyse (AEVA) wurden 1,8-Cineol, Linalool<br />

und Eugenol in Eth<strong>an</strong>ol als die Verbindungen identifiziert, die das produkttypische<br />

Aroma <strong>von</strong> gelagertem P prägen. Es wurde allerdings festgestellt, dass<br />

sich ihre Konzentrationen zwischen makro-olfaktorisch verschiedenen Zu-<br />

- 138 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!