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Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

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Diskussion<br />

müssen (vgl. Kapitel 3.6.4, S. 41). Werte in dieser Größenordnung sind im<br />

Vergleich zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en bek<strong>an</strong>nten Aromastoffen <strong>von</strong> Lebensmitteln eher gering.<br />

Allerdings waren auch die ermittelbaren stofflichen Verän<strong>der</strong>ungen bei makroolfaktorisch<br />

registrierten Verbesserungen nicht sehr groß und lagen meist bei<br />

einer Verringerung um 50 bis 80 %. Aufgrund dessen wird <strong>an</strong>genommen, dass<br />

die ermittelten Aromawerte <strong>der</strong> Verbindungen zur Ausprägung des Fehleindrucks<br />

ausreichen.<br />

Der Zusatz <strong>von</strong> Wasser führte nicht nur zu einer Verschiebung des Gleichgewichts<br />

<strong>der</strong> Fehlgeruchsstoffe in die flüssige Phase, son<strong>der</strong>n auch zu einer<br />

Verschiebung <strong>der</strong> positiv empfundenen, produktprägenden Geruchsstoffe in<br />

die Gasphase. Diese „aktive“ Unterstützung <strong>der</strong> wahrgenommenen Geruchsverbesserung<br />

gibt Hinweise auf mögliche weitere Prozesse, die die Geruchsverbesserung<br />

<strong>an</strong> P bedingen können. Hiermit im Zusammenh<strong>an</strong>g stehen auch<br />

die Geruchsbildverän<strong>der</strong>ungen durch die erneute Destillation o<strong>der</strong> die Alkalisierung.<br />

Die durch die Ausgrenzung <strong>der</strong>, aufgrund <strong>von</strong> Deprotonierung ihre<br />

Flüchtigkeit einbüßenden Verbindungen, wie z.B. Eugenol, zu verzeichnende<br />

Verfremdung des Geruchs <strong>von</strong> P, könnte den Missst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> nur unvollständig<br />

gelungenen Rekonstruktion des Fehlgeruchs durch Zugabe <strong>der</strong> beiden<br />

Schwefelverbindungen relativieren. Obgleich die vollständige Nachahmung<br />

nicht gel<strong>an</strong>g, wird daher und aufgrund des Geruchscharakters <strong>der</strong> beiden<br />

Fehlgeruchstoffe, ihrer hohe Flüchtigkeit und Polarität da<strong>von</strong> ausgeg<strong>an</strong>gen,<br />

dass beide den größten Teil des un<strong>an</strong>genehmen Geruchseindrucks <strong>an</strong> P verursachen.<br />

Hinweise für die Bildung positiv empfundener Geruchsstoffe während<br />

<strong>der</strong> Lagerperiode wurden nicht entdeckt. Eine Beteiligung wertbestimmen<strong>der</strong>,<br />

ätherischer Ölkomponenten <strong>an</strong> den beobachteten olfaktorischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

ist damit ausgeschlossen, was die Stabilität des Produktes unterstreicht.<br />

Die <strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> schwefelhaltigen Subst<strong>an</strong>zen stellte hohe Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>an</strong> die Analysentechnik. Dies zeigte sich vor allem während <strong>der</strong> Optimierung<br />

<strong>der</strong> Probenvorbereitung, speziell <strong>der</strong> GC-Aufgabetechnik. Dabei stellte<br />

sich die direkte HS/GC-Kopplung für Methylmercapt<strong>an</strong> als das geeigneteste<br />

Verfahren heraus. Für Screening-<strong>Untersuchung</strong>en, wie sie beim Vergleich <strong>von</strong><br />

Geruchsprofilen im Allgemeinen und speziell im vorliegenden Fall zunächst<br />

unerlässlich waren, war diese Technik dagegen nicht geeignet. Schwerer<br />

flüchtige Verbindungen wie z.B. 1,8-Cineol, Zimtaldehyd o<strong>der</strong> Eugenol konnte<br />

nur schlecht o<strong>der</strong> gar nicht mehr erfasst werden (vgl. Kapitel 5.2.5.6, S. 82,<br />

Abb. 5-15).<br />

Insbeson<strong>der</strong>e Methylmercapt<strong>an</strong> verhielt sich bei <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> Headspace-Aufgabetechnik<br />

entgegengesetzt den Erwartungen bzw. dem Verhalten<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>er Subst<strong>an</strong>zen. So nahm seine Nachweisbarkeit bei erhöhten Probentemperaturen<br />

und größeren Analysenmengen im HS-Vial ab, wodurch die<br />

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