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Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

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Problem- und Aufgabenstellung<br />

Das am häufigsten gebrauchte Attribut für den Fehleindruck war "muffig". Aber<br />

auch Adjektive wie "brenzlig", "kohlig", "dumpf", "trocken", "leicht fruchtig",<br />

"rauchig", "erdig", "kaffeeartig", "süßlich", "kloakig", "schweflig" o<strong>der</strong> "hart"<br />

wurden benutzt, konnten aber den für junge Chargen <strong>von</strong> P so typisch empfundenen<br />

Geruch nur unzureichend charakterisieren. Es ist hervorzuheben,<br />

dass die aufgeführten Attribute alle Beschreibungsversuche für ein und dasselbe<br />

Phänomen darstellten. Es waren keine assoziativen Vergleiche, die unterschiedliche<br />

Geruchzustände klassifizierten, son<strong>der</strong>n lediglich Beschreibungen,<br />

die den tatsächlich empfundenen, untypischen Geruchseindruck eingrenzten.<br />

2.3 Beschreibung <strong>der</strong> Wahrnehmbarkeit des Fehleindrucks<br />

Bei <strong>der</strong> Wahrnehmung des bei den sensorischen Routineprüfungen auffällig<br />

gewordenen, un<strong>an</strong>genehmen Geruchseindrucks konnten bestimmte Beobachtungen<br />

gemacht werden, die zur Eingrenzung des Problems wesentlich<br />

waren.<br />

So empf<strong>an</strong>den die Verkoster den Geruchseindruck <strong>der</strong> ersten Sekunde <strong>an</strong><br />

einer originären Probe in <strong>einem</strong> Verkostungsglas (Abbildung S. 50) stets als<br />

die sicherste Identifizierungsmöglichkeit des für frisch produzierte Chargen so<br />

typischen, un<strong>an</strong>genehmen Geruchs.<br />

Eine Unterscheidung zwischen An- und Hauptgeruch fiel schwer, da <strong>der</strong> trigeminale<br />

Reiz des Alkohols, <strong>der</strong> in dem originären Destillat etwa 80 % ausmacht,<br />

die Geruchswahrnehmung auf wenige Sekunden begrenzte (vgl.<br />

MATHEIS, 1995, S. 72-73). Der Fehleindruck schien aber eher <strong>der</strong> Kopfnote<br />

zuordenbar zu sein.<br />

Überraschen<strong>der</strong>weise stellte sich heraus, dass die Wahrnehmbarkeit des<br />

Fehleindrucks <strong>von</strong> <strong>der</strong> Zeitsp<strong>an</strong>ne zwischen Füllung <strong>der</strong> Gläser und Verkostung<br />

sowie <strong>von</strong> <strong>der</strong> Dauer des geschlossenen Zust<strong>an</strong>des des Glases zwischen<br />

zwei Geruchsprüfungen abhing. Vor allem wenn das Verkostungsglas<br />

gerade geöffnet und "abgerochen" worden war, wurde die Wahrnehmbarkeit<br />

des Fehleindrucks <strong>an</strong>schließend als schlechter bis nur noch schwach vorh<strong>an</strong>den<br />

beschrieben.<br />

Eine Adaptation während <strong>der</strong> Verkostungen konnte als Grund für diese verringerte<br />

Wahrnehmbarkeit des Geruchs nicht nachgewiesen werden. So war die<br />

Detektion des Fehlgeruchs durchaus auch <strong>an</strong> mehreren Verkostungsgläsern<br />

hinterein<strong>an</strong><strong>der</strong> möglich, die in unregelmäßig alternieren<strong>der</strong>, direkter Abfolge<br />

un<strong>an</strong>genehm und einw<strong>an</strong>dfrei riechende Proben gleich l<strong>an</strong>ge enthalten hatten.<br />

Weiterhin för<strong>der</strong>te ein Schwenken des verschlossenen Glases, gelegentlich<br />

unter Einwirkung <strong>der</strong> H<strong>an</strong>dwärme auf das Verkostungsgut, die Intensität des<br />

olfaktorisch negativen Eindrucks bzw. dessen „Regeneration“ nach dem Ab-<br />

- 16 -<br />

Fehleindruck wird<br />

<strong>der</strong> Kopfnote zugeschrieben<br />

Fehleindruck scheint<br />

relativ flüchtig zu sein

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