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Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

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Diskussion<br />

8.2 Herkunft und Genese <strong>der</strong> Fehlgeruchsstoffe<br />

Viele bek<strong>an</strong>nte Fehlgeruchsstoffe, darunter auch Schwefelwasserstoff und<br />

Methylmercapt<strong>an</strong>, entstehen in Lebensmitteln aufgrund <strong>von</strong> mikrobiologischen<br />

o<strong>der</strong> thermisch indizierten Reaktionen (vgl. Kapitel 6.4, S. 130). Da bei P mikrobiologische<br />

Prozesse aufgrund <strong>der</strong> hohen Eth<strong>an</strong>olkonzentration ausgeschlossen<br />

werden konnten, mussten <strong>an</strong><strong>der</strong>e Mech<strong>an</strong>ismen während <strong>der</strong><br />

Destillation zur Freisetzung dieser Verbindungen aus dem eingesetzten Pfl<strong>an</strong>zenmaterial<br />

führen.<br />

Da sich bereits beim Erwärmen wässrig-alkoholischer Lösungen <strong>von</strong> Cystein<br />

ein Geruch nach Schwefelwasserstoff wahrnehmen läßt, müssen neben den<br />

Mech<strong>an</strong>ismen <strong>der</strong> MAILLARD-Reaktionen (Bildung <strong>von</strong> N-Glykosiden und<br />

daraus resultierenden Umlagerungs- und Folgereaktionen) noch <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Fragmentierungswege des Moleküls existieren. Eine mech<strong>an</strong>istische Modellvorstellung<br />

könnte hier die Bildung des ß-Lactons 3-Amino-oxet<strong>an</strong>-2-on sein,<br />

bei dessen Bildung durch eine intramolekulare Austauschreaktion (Nachbargruppeneffekt)<br />

HS - als nucleofuge Abg<strong>an</strong>gsgruppe durch den Angriff <strong>der</strong> Carboxylatgruppe<br />

auf das ß-C-Atom des Cysteins verdrängt wird (vgl. FIESER<br />

und FIESER, 1972, S. 375):<br />

H 3N<br />

H<br />

Cystein<br />

"Oxet<strong>an</strong>" Schwefelwasserstoff<br />

O<br />

S<br />

H 2N<br />

HO<br />

O<br />

Serin<br />

O<br />

OH<br />

?<br />

H 2O<br />

H 2N O<br />

- 142 -<br />

O<br />

H 2C C H NH 2<br />

+<br />

C 2H 5OH +<br />

H S H<br />

+ CO 2<br />

NH 3<br />

Eth<strong>an</strong>ol Ammoniak<br />

Abb. 8-1:<br />

Mögliche Abbauwege<br />

<strong>von</strong> Cystein<br />

in wässriger<br />

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