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Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

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Zusammenfassung<br />

9. Zusammenfassung<br />

Der <strong>an</strong> dem aus offizinalen Öldrogen gewonnenen, wässrig-alkoholischen<br />

Heilkräuterdestillat direkt nach <strong>der</strong> Herstellung aufgetretene und sich während<br />

einer mehrwöchigen Lager- und Reifeperiode sich abbauende, un<strong>an</strong>genehme<br />

Geruchseindruck k<strong>an</strong>n auf die Gegenwart <strong>der</strong> Fehlgeruchsstoffe Schwefelwasserstoff<br />

und Methylmercapt<strong>an</strong> zurückgeführt werden. Beide Verbindungen<br />

kommen direkt nach <strong>der</strong> Herstellung des Destillats in Konzentrationen <strong>von</strong> 10<br />

bis 50 µg/l vor. Ihre Geruchsschwelle im Produkt liegt bei 5 µg/l.<br />

Es wurde gezeigt, dass die Konzentration <strong>der</strong> beiden Fehlgeruchsstoffe im<br />

Destillat während einer Reifeperiode abnimmt. Beide Verbindungen konnten<br />

zudem durch Aktivkohlefiltration, Zusätze metallischen Kupfers und Erhöhung<br />

des Wasser<strong>an</strong>teils nachhaltig aus dem Dampfraum über dem <strong>Untersuchung</strong>sobjekt<br />

entfernt werden.<br />

Das Auftreten bei<strong>der</strong> Verbindungen k<strong>an</strong>n durch thermische Abbauprozesse<br />

<strong>der</strong> im eingesetzen Pfl<strong>an</strong>zenmaterial nachgewiesenen Aminosäuren L-Cystein<br />

und L-Methionin bei <strong>der</strong> Herstellung des Destillats erklärt werden.<br />

Das produkttypische Aroma wird durch die Verbindungen 1,8-Cineol, Linalool<br />

und Eugenol geprägt. Für eine Zunahme <strong>der</strong> Konzentration dieser als <strong>an</strong>genehm<br />

empfundenen o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>er, den Geruch aktiv verbessern<strong>der</strong> Stoffe<br />

während <strong>der</strong> Reifung konnten keine Hinweise gefunden werden.<br />

Es wurde beschrieben, wie mit Hilfe <strong>der</strong> Gaschromatographie-Olfaktometrie<br />

(GCO) und <strong>der</strong> Aromaextraktverdünnungs<strong>an</strong>alyse (AEVA) sensorisch relev<strong>an</strong>te<br />

Verbindungen aus dem Vielstoffgemisch des Destillats identifiziert und<br />

Geruchszuständen zugeordnet wurden. Gehaltsunterschiede dieser geruchsaktiven<br />

Verbindungen zwischen unterschiedlichen Geruchszuständen des<br />

Heilkräuterdestillats wurden instrumentell-<strong>an</strong>alytisch ermittelt. In Verbindung<br />

mit <strong>der</strong> ermittelten Geruchsschwellenkonzentration dienten diese Daten <strong>der</strong><br />

stofflichen Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bestätigung <strong>der</strong> Geruchsstoffzuordnung.<br />

Die Optimierung und Vorzüge <strong>der</strong> artefaktarmen Headspace-Analyse in Kombination<br />

mit GC/MS und GCO für die <strong>Untersuchung</strong> leichtest flüchtiger Verbindungen<br />

wurden gegenüber <strong>an</strong><strong>der</strong>en Anreicherungstechniken und <strong>der</strong> Flüssiginjektion<br />

<strong>von</strong> Aromaextrakten dargestellt und erläutert.<br />

Es wurde ein Verfahren beschrieben, mit dem sich auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Kontaktkatalyse<br />

mit metallischem Kupfer die beiden schwefelhaltigen Fehlgeruchssubst<strong>an</strong>zen<br />

während <strong>der</strong> industriellen Fertigung aus dem Produkt entfernen<br />

lassen.<br />

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