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Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

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Theoretischer Teil: Zur stofflichen Zusammensetzung <strong>von</strong> P<br />

Sensorische Aspekte<br />

offizinaler, ätherischer<br />

Öle sind selten<br />

Gegenst<strong>an</strong>d ihrer<br />

Charakterisierung<br />

Sensorische Aspekte<br />

ätherischer Öldrogen<br />

basieren meist auf<br />

<strong>der</strong> Charakterisierung<br />

unpolarer Extrakte<br />

In <strong>der</strong> Medizin und <strong>der</strong> Pharmazie zählen zu den ätherischen Ölen flüchtige,<br />

stark riechende Stoffgemische <strong>von</strong> meist flüssiger, ölartiger, selten fester Konsistenz.<br />

Sie sind in unpolaren Lösemitteln wie Alk<strong>an</strong>en, chlorierten Kohlenwasserstoffen<br />

o<strong>der</strong> Alkoholen gut, in Wasser nur schlecht löslich<br />

(STEINEGGER und HÄNSEL, 1992, S. 262). Die hohe Flüchtigkeit <strong>der</strong> „ätherischen“<br />

Öle stellt sich im Gegensatz zu den „fetten“ Ölen dadurch dar, dass<br />

sie innerhalb <strong>von</strong> 24 Stunden nach Auftragen auf ein Filterpapier, ohne einen<br />

durchscheinenden o<strong>der</strong> fettartigen Fleck zu hinterlassen, verdunsten (Anfor<strong>der</strong>ung<br />

Europäisches Arzneibuch 1997, Prüfmethode 2.8.7).<br />

Aus chemischer Sicht sind ätherische Öle Gemische aus leichtflüchtigen<br />

Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Aldehyden, Ketonen, Estern, Lactonen,<br />

Schwefel- und/o<strong>der</strong> Stickstoffverbindungen. 1995 umfasste die Gruppe etwa<br />

8000 Verbindungen. (RÖMPP LEXIKON CHEMIE, 1995, S. 1248, TÄUFEL,<br />

1993, S. 135).<br />

Die natürlichen ätherischen Öle sind überwiegend Subst<strong>an</strong>zgemische mit einer<br />

relativ kleinen Zahl <strong>von</strong> verschiedenen Majorkomponenten und bestehen<br />

häufig nur aus 5 bis 20, seltener aus 50 Einzelsubst<strong>an</strong>zen (RÖMPP LEXIKON<br />

LEBENSMITTELCHEMIE, 1995, S. 257; STEINEGGER und HÄNSEL, 1992,<br />

S. 262). Die <strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> Zusammensetzung und die Charakterisierung<br />

des ätherischen Öls <strong>von</strong> Arzneipfl<strong>an</strong>zen beschränkt sich daher zumeist auf<br />

diese Majorkomponenten. (vgl. z.B. Hagers H<strong>an</strong>dbuch <strong>der</strong> Pharmazeutischen<br />

Praxis, 1995, WICHTL, Teedrogen, 1989)<br />

Sensorische Aspekte zur Charakterisierung <strong>der</strong> ätherischen Öldrogen bzw.<br />

<strong>der</strong> aus ihnen ableitbaren arzneilichen Formulierungen sind in <strong>der</strong> Fachliteratur<br />

nur d<strong>an</strong>n zu erwarten, wenn sie charakteristisch für die Qualität, arteigen,<br />

typisch und damit im Allgemeinen positiv bewertet werden. Die <strong>Untersuchung</strong>en<br />

folgen aber üblicherweise nicht aromachemischen Aspekten. Bei <strong>der</strong> Erforschung<br />

<strong>von</strong> offizinalen Öldrogen steht meist die Zusammensetzung <strong>der</strong><br />

ätherischen Öle im Zentrum des Interesses, gelegentlich mit <strong>der</strong> Maßgabe <strong>der</strong><br />

Korrelation therapeutischer Wirksamkeit bzw. <strong>der</strong> Stabilitätsuntersuchung. Bei<br />

diesen Stabilitätsuntersuchungen werden jedoch meistens qualitätsabbauende<br />

Prozesse verfolgt, die im Allgemeinen wenn überhaupt mit sensorischen<br />

Qualitätseinbußen einhergehen. Im vorliegenden Fall sind aber qualitätsverbessernde<br />

Verän<strong>der</strong>ungen aufzuklären. Selbst die chemische Charakterisierung<br />

<strong>von</strong> Heilkräutern, die den Gewürzpfl<strong>an</strong>zen zuordenbar sind, erfolgt üblicherweise<br />

unter <strong>der</strong> Fragestellung <strong>der</strong> Identifizierung <strong>der</strong>, das typische, bevorzugte<br />

Aroma, prägenden Verbindungen bzw. ausschließlich <strong>der</strong> Aufklärung<br />

<strong>der</strong> stofflichen Zusammensetzung ohne Berücksichtigung sensorischer Relev<strong>an</strong>zen.<br />

Hinzu kommt, dass bei <strong>der</strong> Charakterisierung <strong>der</strong> Inhaltsstoffe ätherischer Öle<br />

bzw. <strong>der</strong> Öldrogen meist Extrakte mit unpolaren Lösemitteln gewonnen werden.<br />

Auch bei destillativen Anreicherungsverfahren (nach dem Europäischen<br />

Arzneibuch o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> KARLSRUHER APPARATUR) werden unpolare Lö-<br />

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