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Untersuchung der Ursachen von Aromaveränderungen an einem ...

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Zusammenfassung / Abstract<br />

<strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> <strong>Ursachen</strong> <strong>von</strong> Aromaverän<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>einem</strong><br />

alkoholischen Heilkräuterdestillat während einer Reifeperiode<br />

Identifizierung und Genese <strong>von</strong> Fehlgeruchsstoffen<br />

- III -<br />

M. Lucas<br />

Zusammenfassung:<br />

An <strong>einem</strong> aus offizinalen Öldrogen gewonnenen, wässrig-alkoholischen Heilkräuterdestillat<br />

wurden erstmals <strong>Ursachen</strong> <strong>von</strong> Aromaverän<strong>der</strong>ungen untersucht. Dabei st<strong>an</strong>den<br />

das Auftreten und das Verschwinden eines störenden, un<strong>an</strong>genehmen Geruchseindrucks<br />

während einer Reifeperiode im Zentrum des Interesses.<br />

Der Fehleindruck k<strong>an</strong>n auf die Gegenwart <strong>der</strong> Fehlgeruchsstoffe Schwefelwasserstoff<br />

und Methylmercapt<strong>an</strong> zurückgeführt werden. Beide Verbindungen kommen direkt<br />

nach <strong>der</strong> Herstellung des Destillats in Konzentrationen <strong>von</strong> 10 bis 50 µg/l vor. Ihre<br />

Geruchsschwelle im Produkt liegt bei 5 µg/l.<br />

Das Auftreten bei<strong>der</strong> Verbindungen k<strong>an</strong>n durch thermische Abbauprozesse <strong>der</strong> im<br />

eingesetzen Pfl<strong>an</strong>zenmaterial vorkommenden Aminosäuren L-Cystein und<br />

L-Methionin bei <strong>der</strong> Herstellung des Destillats erklärt werden. Es werden drei Mech<strong>an</strong>ismen<br />

<strong>der</strong> Freisetzung dargestellt: Abbau in Gegenwart einer α-Dicarbonylverbindung<br />

(Maillard-Reaktionen), Abbau in Gegenwart einer Base (ß-Eliminierung) und <strong>der</strong><br />

intramolekulare Abbau über Lacton-Bildung.<br />

Es wird gezeigt, dass die Konzentration <strong>der</strong> beiden Fehlgeruchsstoffe im Destillat<br />

während einer Reifeperiode abnimmt. Beide Verbindungen können zudem durch Aktivkohlefiltration,<br />

Zusätze metallischen Kupfers und Erhöhung des Wasser<strong>an</strong>teils<br />

nachhaltig aus dem Dampfraum über dem <strong>Untersuchung</strong>sobjekt entfernt werden.<br />

Das produkttypische Aroma wird durch die Verbindungen 1,8-Cineol, Linalool und<br />

Eugenol geprägt. Für eine Zunahme <strong>der</strong> Konzentration dieser als <strong>an</strong>genehm empfundenen<br />

o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>er, den Geruch aktiv verbessern<strong>der</strong> Stoffe während <strong>der</strong> Reifung<br />

konnten keine Hinweise gefunden werden.<br />

Es wird beschrieben, wie mit Hilfe <strong>der</strong> Gaschromatographie-Olfaktometrie (GCO) und<br />

<strong>der</strong> Aromaextraktverdünnungs<strong>an</strong>alyse (AEVA) sensorisch relev<strong>an</strong>te Verbindungen<br />

aus dem Vielstoffgemisch des Destillats identifiziert und Geruchszuständen zugeordnet<br />

werden. Gehaltsunterschiede dieser geruchsaktiven Verbindungen zwischen unterschiedlichen<br />

Geruchszuständen des Heilkräuterdestillats werden instrumentell<strong>an</strong>alytisch<br />

ermittelt und dienen <strong>der</strong> Bestätigung <strong>der</strong> Geruchsstoffzuordnung.<br />

Die Vorzüge <strong>der</strong> artefaktarmen Headspace-Analyse in Kombination mit GC/MS und<br />

GCO für die <strong>Untersuchung</strong> leichtest flüchtiger Verbindungen werden gegenüber <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Anreicherungstechniken und <strong>der</strong> Flüssiginjektion <strong>von</strong> Aromaextrakten dargestellt<br />

und erläutert.<br />

Es wird ein Verfahren beschrieben, mit dem sich auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Kontaktkatalyse mit<br />

metallischem Kupfer die beiden schwefelhaltigen Fehlgeruchssubst<strong>an</strong>zen während<br />

<strong>der</strong> industriellen Fertigung aus dem Produkt entfernen lassen.

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