Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena
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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />
auf den ehemaligen intensiv militärisch genutzten Standorten im Wechsel mit temporären Kleingewässern,<br />
an denen sich wertvolle Verlandungsbereiche gebildet haben (sog. „Himmelsteiche“), auf. Die<br />
Halbtrockenrasen beherbergen eine Vielzahl seltener Pflanzen, darunter zahlreiche Orchideenarten<br />
(vgl. Tab. 35). Der Drüsige Klappertopf, der sein eigentliches Verbreitungsgebiet in Südosteuropa<br />
besitzt, weist hier ein einziges isoliertes Vorkommen in ganz Deutschland auf. 32 Die teils sehr artenreichen<br />
Volltrockenrasen trifft man hingegen auf den steinigen bis felsigen Steilhängen im Bereich des<br />
unteren Muschelkalks an.<br />
Es gibt zahlreiche Vorkommen an Extremstandorten im Stadtgebiet, wie Block- und Felsschutthalden<br />
oder Felsbildungen und Steinbruchwände. Sie befinden sich unter anderem bei den Teufelslöchern,<br />
am Johannisberg, am Mönchsberg und an der Jenzignase sowie die Rabenschüssel. Besonders an<br />
den Steilhängen des unteren Muschelkalks sind im Bereich von Felsbildungen Kalkfelsfluren und<br />
Kalkschuttfluren zu finden.<br />
Kapitel 6 - 7<br />
Streuobstwiesen stellen eine alte, traditionelle Nutzung der Wiesenflächen dar (vgl. Kap. 4.1.7) und<br />
sind auf zahlreichen Flächen im Stadtgebiet erhalten geblieben, v.a. an den dörflichen Ortsrändern, an<br />
den Südhängen von Jenzig und Gleisberg, im Pennickental sowie entlang des Ortsrandes zwischen<br />
Lobeda und Wöllnitz, um Ziegenhain, Münchenroda und nordwestlich von Lichtenhain.<br />
Die Ackerflächen konzentrieren sich besonders im nordwestlichen Stadtgebiet um Isserstedt, Vierzehnheiligen<br />
und Krippendorf sowie nördlich von Closewitz aufgrund der Löss-Schlämmschwarzerde.<br />
Weitere ackerbaulich genutzte Flächen befinden sich um Wogau und <strong>Jena</strong>prießnitz, um Kunitz (hier<br />
auch in der Saaleaue), um Drackendorf und nördlich von Maua (hier ebenfalls in der Saaleaue).<br />
Große Grünlandbereiche aus mesophilem Grünland in Kontakt mit Halbtrockenrasen findet man um<br />
den Cospoth (Leutratal), um Ammerbach, im östlichen Gembdental sowie um Ziegenhain. Nördlich<br />
von Zwätzen werden große Gebiete als Intensivgrünland bewirtschaftet.<br />
Als Grün- und Freiflächen fungieren im Zentrum <strong>Jena</strong>s die Oberaue von Wöllnitz bis zum Paradies,<br />
die Landfeste, das Wenigenjenaer Ufer sowie der Botanische Garten, der Drackendorfer Park und der<br />
Johannisfriedhof. Des Weiteren zählen hierzu die Friedhofsflächen und (Dauer-)Kleingartenanlagen,<br />
die sich überwiegend an den Ortsrändern befinden. Besonders nennenswert sind die Kleingartenanlagen<br />
um den Jenzig, um den Hausberg und nordwestlich von Lichtenhain.<br />
Staudenfluren verteilen sich gleichmäßig kleinflächig über den gesamten Geltungsbereich und reichen<br />
von trockenwarmen über feuchte bis hin zu trocken-warmen Ruderalfluren.<br />
Bewertung der Biotoptypen<br />
Bewertung der Biotoptypen der Offenlandbiotopkartierung (OBK)<br />
Die Bewertung der OBK ist eine nachrichtliche Übernahme der in den übergegebenen digitalen Daten<br />
der TLUG vorhandenen Bewertung. Es handelt sich dabei um eine vierstufige Skala, bei der der<br />
Wert 1 eine hervorragende Ausprägung und der Wert 4 eine Ausprägung an der unteren Erfassungsgrenze<br />
als Biotop beschreibt 33 .<br />
32<br />
http://www.tlug-jena.de/uw_raum/umweltregional/j/index.html?j10.html, Zugriff: 02.04.<strong>2013</strong>.<br />
33<br />
TLUG (2001): Kartieranleitung zur Offenland-Biotopkartierung im Freistaat Thüringen.<br />
Seite 105