Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena
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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />
8 Auswirkungen vorhandener / geplanter Nutzungen auf<br />
Natur und Landschaft<br />
Im Folgenden werden die in der Bestandsdarstellung erfassten und bewerteten Schutzgüter Boden,<br />
Wasser, Klima und Luft, Arten und Lebensräume sowie Landschaft und naturgebundene Erholung<br />
einer nutzungsbezogenen Konfliktanalyse unterworfen. Die Analyse bezieht sich hierbei vorrangig auf<br />
den derzeitigen Zustand (Ist-Zustand).<br />
Sofern bekannt, werden Konflikte mit geplanten Nutzungen in die Betrachtung einbezogen. Die Gliederung<br />
erfolgt nach diesen vorhandenen Nutzungen:<br />
Siedlung<br />
Verkehr<br />
Landwirtschaft<br />
Forstwirtschaft<br />
Wasserwirtschaft<br />
Energieversorgungs- und Funkanlagen<br />
Freizeit und Erholung<br />
Rohstoffgewinnung / Bergbau<br />
Altnutzungen (Altbergbau / Altlasten)<br />
8.1 Konflikte durch die Siedlung<br />
Auswirkung der Siedlung auf das Schutzgut Arten und Lebensräume (vgl. Karte 2.2)<br />
Barrierewirkungen im Biotopverbund<br />
Die großflächigen Gewerbe- und Industrieanlagen im Stadtgebiet verursachen Zerschneidungseffekte<br />
und stellen Barrieren in den Biotopverbundachsen dar. Hiervon sind alle Gewerbegebiete (<strong>Jena</strong>-Nord,<br />
<strong>Jena</strong>-Mitte/Beutenberg, <strong>Jena</strong>-Süd/Göschwitz, <strong>Jena</strong>-Autobahn/Lobeda und Ortslage Isserstedt) betroffen.<br />
Die überwiegend stark versiegelten Flächen mit den gering strukturierten Bebauungen und mangelnden<br />
Grünstrukturen besitzen keine ökologische Wirksamkeit als Lebensraum und stellen zudem<br />
durch die großflächige Ausdehnung (Gesamtfläche der Gewerbegebiete in <strong>Jena</strong> über 340 ha) unüberbrückbare<br />
Hindernisse für wandernde Arten dar.<br />
Die zunehmende Bebauung und Flächenversiegelung im Stadtgebiet entzieht dem Naturraum wertvolle<br />
Flächen und wirkt sich durch die Zersiedlung und Zerschneidung auch auf den Biotopverbund aus.<br />
Große, zusammenhängende Gartenanlagen stellen Barrieren für Arten dar und führen durch die betriebene<br />
(intensive) Gartenkultur oft zur Nährstoffanreicherung und Florenverfälschung. Die Ausbreitung<br />
nichtheimischer, aber konkurrenzstärkerer Pflanzenarten mit Verdrängungstendenz der heimischen<br />
Arten ist die Folge. Betroffene Bereiche befinden sich am Jenzig, in Lichtenhain sowie auf den<br />
Hanglagen der Kernberge und der Wöllmisse. Durch die Neuausweisung von Gartenflächen und die<br />
Intensivierung der Gartennutzung gemäß Gartenentwicklungskonzept (GEK) sind zusätzliche Konfliktschwerpunkte<br />
zudem v. a. in Ortslagen von Wenigenjena, Ammerbach, Winzerla und <strong>Jena</strong>-Süd zu<br />
erwarten.<br />
Kapitel 11<br />
Seite 148