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Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />

vorgänge durch die Wasserbewegungen bleiben aus. Auch auf die Nass- und Feuchtwiesenstandorte<br />

(einschließlich ihrer Gehölzstrukturen) in der Saaleaue wirken sich diese Eingriffe in den Wasserhaushalt<br />

negativ aus. Die Folgen sind Veränderungen der Tier- und Pflanzengesellschaften bis hin zum<br />

Lebensraumverlust. Nur noch wenige Flächen in der Saaleaue werden noch regelmäßig überschwemmt.<br />

Dies wirkt sich z. B. besonders nachteilig im GLB „Sachsensümpfe" aus (Workshop Biotopverbund,<br />

AG1).<br />

Geringe bzw. fehlende Uferstreifenbreiten<br />

Eine abwechslungsreiche Ufervegetation mit ausreichend breiten Uferstreifen bedingt eine hohe Artenvielfalt<br />

an den Fließ- und Stillgewässern, indem Beschattung den Algenwuchs verhindert und Stoffhaushalt<br />

und Selbstreinigungsleistung des Gewässers fördert. Zudem tragen vorhandene Uferstreifen<br />

zur Vermeidung von diffusen Nährstoff- und Schadstoffeinträgen aus angrenzenden Flächen bei und<br />

sind somit zusätzlich wichtig für den Schutz der Gewässer, um Eutrophierung und somit Artenverarmung<br />

zu vermeiden. Im Stadtgebiet von <strong>Jena</strong> fehlen derzeit stellenweise noch ausreichende Uferstreifen<br />

oder sind nur gering ausgebildet. In Verbindung mit der teilweise intensiven landwirtschaftlichen<br />

Nutzung im Quell-/ Uferbereich der Fließ- und Stillgewässer stellt dies einen wesentlichen Konflikt dar.<br />

Hinzu kommen fehlende Röhrichtzonen an der Saale, die in der Vergangenheit vor allem im Bereich<br />

Paradies/Burgau große Schilfgürtel aufgewiesen hat. Diese bilden „Kinderstube“ für viele Fischarten<br />

(Workshop Biotopverbund, AG1).<br />

Neophytenproblematik an Gewässerläufen<br />

Neophyten umfassen Pflanzenarten, die von Natur aus nicht in Deutschland vorkommen, sondern erst<br />

durch den Einfluss des Menschen eingebracht wurden. Sie stellen somit gebietsfremde bzw. nichteinheimische<br />

Arten dar. Neophyten können in Konkurrenz zu heimischen Arten treten und bei diesen zu<br />

Bestandsrückgängen führen (invasive Arten).<br />

Betroffene Bereiche liegen vor allem in der Saaleaue. Vorkommende Arten sind z. B. das Drüsige<br />

Springkraut (Impatiens glandulifera) oder der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum).<br />

Die Neophytenproblematik wird auch durch den Fachbereich Stadtplanung negativ in Bezug auf das<br />

Orts- und Landschaftsbild bewertet. Entsprechende Rodungen der Bestände im Sommer sind aus<br />

Artenschutzgründen (z. B. Brutstätte für Vögel) nicht möglich (Workshop Biotopverbund, AG 1).<br />

Auswirkung der Wasserwirtschaft auf das Schutzgut Boden (vgl. Karte 5.2)<br />

Ackernutzung im Überschwemmungsgebiet<br />

Kapitel 11<br />

Als einen wesentlichen Konflikt für das Schutzgut Boden lässt sich die (intensive) ackerbauliche Nutzung<br />

im Überschwemmungsgebiet verbunden mit Bodenerosion bei Hochwasser herausstellen. Betroffene<br />

Bereiche liegen vor allem im nördlichen und südlichen Stadtrandbereich, wobei zusätzlich<br />

Flächen des KULAP dargestellt werden. Die Flächen südlich der Kläranlage Zwätzen und links der<br />

Saale gehören außerdem zur Förderkulisse des KULAP (2012). Im südlichen Stadtrandbereich spannen<br />

sich die durch die ackerbauliche Nutzung beeinträchtigten Flächen zwischen den beiden<br />

Bahntrassen (Richtung Süden und Richtung Südosten) auf. Sie gehören komplett zur Förderkulisse<br />

des KULAP (2012).<br />

Seite 165

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