Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena
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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />
Maßnahmen zur Reduzierung der auswaschungsbedingten Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft<br />
Diese Maßnahmen basieren auf der „Förderkulisse zur Reduzierung der auswaschungsbedingten<br />
Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlich genutzten Flächen“ (TLUG 2010). Insbesondere dränierte<br />
Flächen haben grundsätzlich ein hohes Risiko für Stoffausträge und tragen damit in erheblichem Maße<br />
zum Eintrag von Stickstoff- und Phosphorverbindungen in Fließ- und Stillgewässer bei.<br />
Zur Reduzierung der Stickstoffausträge ist die Erreichung oder Beibehaltung eines erklärten Stickstoffsaldos<br />
sowie eine Reduzierung der Stickstoffausträge u. a. durch den Anbau von Zwischenfrüchten<br />
/ Untersaaten vorgesehen. Flächen, die eine höhere Anfälligkeit für Stoffausträge aufweisen, befinden<br />
sich im Stadtgebiet vor allem bei Kunitz / Laasan, Isserstedt, Closewitz, Lützeroda, Vierzehnheiligen,<br />
Münchenroda, Wogau / <strong>Jena</strong>prießnitz, Maua und Ilmnitz (vgl. Karte 6.3).<br />
Schutz von Flächen mit ungünstiger Schutzwirkung der Grundwasserdeckschichten<br />
Auf Flächen mit einer ungünstigen Schutzwirkung der Grundwasserdeckschichten besteht aufgrund<br />
der geringen Mächtigkeit und guten Durchlässigkeit eine erhöhte Gefahr für Verunreinigungen des<br />
Grundwassers durch Stoffeinträge. Daher ist bei diesen Flächen im Stadtgebiet auf einen sorgsamen<br />
Umgang mit wassergefährdenden Stoffen zu achten und somit der Schutz vor Verunreinigungen durch<br />
flächenhaft oder punktuell eindringende Schadstoffe zu verfolgen (v. a. Kleingärten, Friedhöfe, Golfplatz<br />
Münchenroda).<br />
In Wasserschutzgebieten ist grundsätzlich eine Minimierung der Schadstoffeinträge durch eine Extensivierung<br />
der bestehenden Nutzungen anzustreben.<br />
Umgang mit Altablagerungsflächen und ehemals militärisch genutzte Standorten und Übungsplätzen<br />
Altlasten stellen eine potenzielle oder aktuelle Gefährdung des Grundwassers dar, da durch die Mobilisierung<br />
von im Boden gebundenen Schadstoffen diese durch das Sickerwasser auch zu Verunreinigungen<br />
des Grundwassers führen können. Die Altablagerungsflächen im Stadtgebiet sind daher zu<br />
untersuchen, zu überwachen und ggf. zu sanieren (vgl. Kap. 9.3.4).<br />
Einen Sonderfall stellt dabei die ehemalige Deponie Winzerla dar. Hier ist zunächst lediglich eine<br />
Überwachung des derzeitigen Zustandes vorgesehen, nach derzeitigem Kenntnisstand besteht aus<br />
bodenschutzrechtlicher Sicht zurzeit kein Bedarf. Da die Fläche bereits ein hohes Biotopentwicklungspotenzial<br />
und ein reiches Artenvorkommen aufweist wird eine Sanierung auch nicht angestrebt.<br />
Diese Maßnahmen sind auch für die ehemals militärisch genutzten Standorte und Übungsplätze im<br />
Stadtgebiet zu verfolgen.<br />
Kapitel 11<br />
Maßnahmen gegen die Beeinträchtigung des Grundwasserdargebots durch Versiegelung<br />
Hierfür ist eine Flächenentsiegelung und Wiederherstellung der Versickerungsfähigkeit des Untergrundes<br />
von Bedeutung. Zudem ist die Minimierung der Beeinträchtigungen der Grundwasserneubildung<br />
durch Maßnahmen, wie z. B. die Minimierung der Neuversiegelung oder die gezielte Niederschlagsversickerung<br />
am Ort der Entstehung, zu verfolgen.<br />
Positive Auswirkungen auf das Schutzgut Grundwasser werden durch die geplanten bzw. vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen zur Flächenentsiegelung im Bereich der ehemaligen Jägerbergkaserne nördlich<br />
von Zwätzen sowie durch die Rückbaumaßnahmen bei Straßen, z. B. die derzeit vorhandene A 4 im<br />
Leutratal, die Straße am Einkaufszentrum „Globus Isserstedt“ und Abschnitte der B 88, erreicht wer-<br />
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