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Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />

-abwärts wandern und sich verbreiten können.<br />

Neben den erfassten Querbauwerken der WRRL sind auch bestehende Hindernisse im Gewässerverlauf<br />

(Querbauwerke) der nicht über die WRRL untersuchten Gewässer möglichst zurückzubauen, um<br />

die ökologische Durchgängigkeit dieser Gewässer wiederherzustellen.<br />

Weitere Konflikte bestehen beim Passieren der Rechen und Turbinen von Wasserkraftanlagen beim<br />

Fischabstieg, das mit einer hohen Mortalität verbunden ist. Zahlreiche Abstürze und Durchlässe prägen<br />

das Leutratal (zwischen Leutra und Maua), den Ammerbach bis zur Mündung in die Saale, das<br />

Mühltal, den Münchenrodaer und Isserstedter Grund. Wehre und Stauanlagen sind am Gembdenbach<br />

bei Wogau und am Quellbereich des Gönnabachs bei Vierzehnheiligen sowie an der Saale (Paradies-<br />

Wehr, Rasenmühlen-Wehr, Burgauer Wehr) vorhanden (vgl. Karten 2.2 und 7.2). Die bereits vorhandenen<br />

Fischtreppen am Paradies- und am Rasenmühlenwehr sind nicht auffindbar für die Fische und<br />

damit funktionslos. Nur am Burgauer Wehr befindet sich eine funktionstüchtige Fischauf- und<br />

-abstiegsanlage.<br />

Gefasste Quellbereiche und Kleingewässer<br />

Natürliche Quellen und quellnahe Bereiche können zum einen nach einem ökologischen Störereignis<br />

(z. B. Hochwasser, belastende Einleitung) das Wiederbesiedlungspotenzial bereitstellen, von dem aus<br />

sich ein Fließgewässer neu beleben und regenerieren kann. Zudem fungieren sie als Lebensraum für<br />

viele Tier- und Pflanzarten, die auf sauberes, kaltes Wasser angewiesen sind und an Quellen im Vergleich<br />

zu Bächen und Teichen relativ konstante Umweltbedingungen vorfinden. Ebenso erfüllen natürliche<br />

Fließ- und Stillgewässer Funktionen als Lebensräume.<br />

Die im Stadtgebiet zahlreich vorhandenen gefassten Quellbereiche, Kleingewässer, Bäche und Gräben<br />

können durch Fassungen, Verrohrungen oder Betonverbau naturferne Gewässerstrukturen mit<br />

verändertem Wasser- und Temperaturhaushalt und Vegetationsstrukturen darstellen und dadurch<br />

keine ausreichende Lebensraumqualität für Tiere und Pflanzen bieten. Gefasste Quellen sind v.a. bei<br />

Leutra, südwestlich von Winzerla, am Hungergraben bei Lobeda, im Mühltal und südlich von Laasan<br />

zu finden (vgl. Karte 2.2).<br />

Verlust potenzieller Feuchtlebensräume<br />

Der Verlust potenzieller Feuchtlebensräume, verbunden mit Beeinträchtigungen für die Flora und<br />

Fauna, im Stadtgebiet von <strong>Jena</strong> hat mehrere Ursachen. Zum einen stellen die begradigten und ausgebauten<br />

Fließgewässer naturferne Gewässerstrukturen (verbaute Gewässersohlen und Uferwände)<br />

dar, die für viele Arten nicht mehr als Nahrungs- oder Bruthabitate geeignet sind. Hinzu kommen Belastungen<br />

durch zahlreiche Verrohrungen und die Drainage von gewässernahen Flächen, wodurch<br />

sich Störungen des Biotopverbundsystems der Fließgewässer und Auenbereiche ergeben. Betroffene<br />

Fließgewässerabschnitte sind z. B. am Laasaner Bach, am Wiesenbach bei Kunitz, am Ammerbach<br />

und an der Leutra im Leutratal vorhanden (vgl. Karte 2.2).<br />

Kapitel 11<br />

Fehlende Überschwemmungsdynamik durch Talsperrenregime für verbliebene Auwald-/<br />

Sumpf- und Altarmreste sowie Feuchtwiesen<br />

Die gesteuerten Hochwasserrückhaltungen in Talsperren wirken sich auf den Hochwasserablauf und<br />

durch das Ausbleiben von Überschwemmungen auf das Schutzgut „Arten und Lebensräume“ aus.<br />

Natürliche Überschwemmungsflächen wie Auwald-, Sumpf- und Altarmreste mit ausgeprägten Weichund<br />

Hartholzauen werden nicht mehr regelmäßig überflutet, wichtige Erosions- und Sedimentations-<br />

Seite 164

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