Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena
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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />
Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte (3.6)<br />
Klima<br />
Flora und Fauna<br />
Oberflächenform<br />
Geologie<br />
Boden<br />
Gewässer<br />
Klima<br />
Flora und Fauna<br />
gehört im Klimagebiet „Mitteldeutsches Berg- und Hügellandklima“ zum Klimabezirk<br />
„Thüringisch-Sächsisches Mittelgebirgsvorland“<br />
Jahresniederschlag: 550-600 mm, Jahrestemperatur: 7-8° C (Saaletal 8,5 °C)<br />
extreme kleinklimatische Unterschiede zwischen Nord- und Südhängen im<br />
Bereich des Saaletales und seiner Nebentäler<br />
Naturraum überwiegend landwirtschaftlich genutzt, Waldanteil (30 - 40 %) von<br />
Kiefernforsten (trockenwarmer Kalkhänge) dominiert<br />
sehr hoher Bestand an Trockenbiotopen (z. B. orchideenreiche Trocken- und<br />
Halbtrockenrasen, Trockengebüsche, Kalkfelsfluren und -schutthalden)<br />
Verbreitungsschwerpunkt wärmebedürftiger, südlich verbreiteter Arten<br />
(z. B. Rotflügelige Ödlandschrecke) und des Uhus (Bubo bubo)<br />
Saaleaue (6.5)<br />
Kerbsohlental mit stark schwankender Auenbreite zwischen Saalfeld und<br />
Camburg (200 m - 1.500 m)<br />
Flusslauf mit geringem Gefälle in streckenweise noch naturnahem Flussbett<br />
Auelehm aus feinsandig-tonigem, von Süd nach Nord zunehmend kalkhaltigem<br />
Schluff von wechselnder Mächtigkeit<br />
aufgrund von Überschwemmungen können Sand- und Kieslagen eingeschaltet<br />
sein<br />
unter dem Auelehm Kiese und Sande der Niederterrasse (v. a. Gesteinsmaterial<br />
aus dem Thüringer Schiefergebirge)<br />
südlicher Talabschnitt bis <strong>Jena</strong> aufgrund des höheren Sandgehaltes Sandlehmund<br />
Lehmsand-Vega, mit zunehmenden Muschelkalkeinfluss (ab <strong>Jena</strong> flussabwärts)<br />
Lehm- und Schluff-Vega, in verlandeten Senken Sand-Gleyanmoor und -<br />
moorgley<br />
ursprünglich Auenbereiche stark vernässt, mehrmalig von Hochwasser überflutet<br />
Reduzierung der Überschwemmungen durch Talsperren im Saaletal<br />
Saale als teilweise noch naturnaher Fluss mäandriert durch die Aue (durchschnittliche<br />
Flussbreite 25 bis 35 m)<br />
wenige vorhandene Kleinstandgewässer in der Aue (Altwasser der Saale, aufgelassene<br />
Kiesgruben)<br />
gehört im Klimagebiet „Mitteldeutsches Berg- und Hügellandklima“ zum Klimabezirk<br />
„Saaletal“<br />
Jahresniederschlag: 550 mm, Jahrestemperatur: 8,5 °C<br />
Talwanne ist bevorzugtes Kaltluftsammel- und -stagnationsgebiet mit Neigung<br />
zur Smogbildung<br />
durch Umwandlung des Grünlandes in Ackerstandorte Naturraum heute verhältnismäßig<br />
arm an natürlichen und naturnahen Biotopen<br />
in naturnahen Abschnitten z. T. Weichholz-Auenwälder vorhanden<br />
Vorkommen von Dunklem und Hellem Wiesenknopf-Ameisenbläuling in kleinflächigen<br />
Resten des artenreichen Auengrünlandes<br />
im Mittleren Saaletal letzte bodenständige Population der Gelbbauchunke<br />
Ostthüringens<br />
Kapitel 6 - 7<br />
Das natürliche Relief ist von dem ca. 250 m tief in die Muschelkalkplatte eingeschnittenen, im Mittel<br />
2 km breiten Saaletal mit ausgeprägten Steilstufen an beiden Hängen geprägt. Die Nebentäler der<br />
Saale sind ebenfalls Sohlentäler mit Steilhängen, nur das Tal der Roda, das in die Saale-<br />
Sandsteinplatte überleitet, ist durch flachere Hangneigungen gekennzeichnet. Die überwiegend bewaldeten<br />
Hochflächen werden von gegliederten Schichtstufen gebildet, und nur im Nordwesten (Krippendorf)<br />
geht die Landschaft in eine agrarisch genutzte Lösshochfläche über.<br />
Die Geländehöhen im Stadtgebiet von <strong>Jena</strong> betragen zwischen 135 m im Saaletal unterhalb von<br />
Kunitz und 400 m auf der Wöllmisse im östlichen Stadtgebiet. Ausgewählte markante Geländeerhebungen<br />
sind z. B. Mönchsberg (399 m), Einsiedlerberg (389 m) und Jenzig (361 m).<br />
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