Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena
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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />
Standorten Rotbuchenwälder mit verschiedenen anderen Laubbaumarten wachsen. Da die Wälder<br />
nicht mehr in der früheren Art genutzt werden, sind mehr oder weniger geschlossene Bestände herangewachsen,<br />
in denen sich die Eichen als auf stärkeren Lichteinfall angewiesene Pflanzenarten nur<br />
schlecht oder gar nicht verjüngen können. Werden Lücken in die Bestände eingeschlagen, können<br />
sich diese zwar in den Lücken verjüngen. Sie werden dort aber von den dort ebenfalls aufkommenden<br />
Rotbuchen und anderen schneller wachsenden Laubgehölzen sehr schnell verdrängt. So kann dieser<br />
FFH-Lebensraumtyp auf natürliche Weise nicht erhalten werden.<br />
Damit sind aber auch einige auf diesen Lebensraumtyp angewiesenen Tier- und Pflanzenarten bedroht.<br />
Entsprechende Konfliktbereiche liegen vor allem im <strong>Jena</strong>er Forst.<br />
Auswirkung der Forstwirtschaft auf das Schutzgut Landschaft und naturgebundene<br />
Erholung (vgl. Karte 9.2)<br />
Beeinträchtigungen durch standortuntypische Waldstruktur<br />
Für das Landschaftserleben und die landschaftsgebundene Erholung spielen Wälder eine wichtige<br />
Rolle. In den vergangenen Jahren ist eine deutlich zunehmende Nutzung der Wälder mit immer vielfältigeren<br />
Aktivitäten zu beobachten, wobei naturnah bewirtschaftete Wälder mit einer reichen Artenausstattung<br />
für das Erleben der Landschaft eine wichtige Rolle spielen. Vor allem die reinen Fichtenforste<br />
im Münchenrodaer Grund und bei Isserstedt, aber auch Schwarzkiefern-, Lärchen- und dichte Wald-<br />
Kiefernbestände sind für Erholungssuchende wenig attraktiv, weil sie meist strukturarm und ziemlich<br />
dunkel sind. Wald-Kiefernbestände können durchaus einen stärkeren Unterwuchs aufweisen und, wie<br />
bereits erwähnt, für seltene Pflanzenarten interessant sein. Deshalb sind sie in Bezug auf die landschaftsgebundene<br />
Erholung nicht unbedingt so problematisch wie die anderen Nadelholzbestände.<br />
Zuwachsen von Aussichtspunkten<br />
Im Stadtgebiet von <strong>Jena</strong> gibt es durch die reizvolle Landschaft zahlreiche Aussichtspunkte, die von<br />
den höher gelegenen Bereichen einen guten Blick auf das Saaletal ermöglichen. Durch die Lage vieler<br />
Aussichtspunkte an Waldrändern besteht jedoch grundsätzlich die Gefahr des Zuwachsens der Aussichtspunkte,<br />
wodurch eine Minderung der Erlebbarkeit der Landschaft entsteht.<br />
8.5 Konflikte durch die Wasserwirtschaft<br />
Auswirkung der Wasserwirtschaft auf das Schutzgut Arten und Lebensräume<br />
(vgl. Karte 2.2)<br />
Kapitel 11<br />
Barrieren für die biologische Durchgängigkeit von Fließgewässern<br />
Stellenweise ist die biologische Durchgängigkeit der Fließgewässer in <strong>Jena</strong> durch Querbauwerke eingeschränkt.<br />
Konkrete Verortungen bestehender Querbauwerke im Stadtgebiet von <strong>Jena</strong> sind durch<br />
die Bestandsaufnahme zur Erstellung der WRRL für die Saale und ausgewählte Nebengewässer vorhanden.<br />
Nur für diese untersuchten Gewässer liegen Hinweise auf bestehende Konflikte und daraus<br />
resultierende Vorschläge für geeignete Maßnahmen zur Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit<br />
der Fließgewässer vor. Etwa die Hälfte des Saaleverlaufs im Stadtgebiet entspricht einer<br />
Staustufe (Workshop Biotopverbund, AG1). Staustufen, Wehre und Wasserkraftanlagen wirken als<br />
Barrieren für die wasserbewohnenden Arten, die dadurch nur schwer oder gar nicht flussaufwärts und<br />
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