Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena

Landschaftsplan Jena 2013
Auswirkung der Siedlung auf das Schutzgut Landschaft und naturgebundene
Erholung (vgl. Karte 9.2)
Landschaftsüberprägende und -zerschneidende Bebauungen
Die Zersiedlung durch großräumige, flächenhafte Nutzungen, wie Großwohnsiedlungen in Plattenbauweise
und bandförmige, geschlossene Gartenanlagen in den oberen Hanglangen führt im Jenaer
Stadtgebiet zu Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und dem Verlust des naturräumlichen Charakters.
In der Folge gehen besonders die offenen Steilhänge, die zum markanten Landschaftsbild der
Stadt Jena beitragen, dauerhaft verloren (z. B. im Bereich der Kernberge, des Johannisbergs, am
Jenzigsüdhang, im Ziegenhainer Tal). Entsprechend dem „Entwicklungskonzept für Stallanlagen in der
Gemarkung der Stadt Jena“ (PLANUNGSBÜRO GIRLICH, 2011) sind vor allem in den Ortsteilen Laasan,
Lützeroda, Remderoda und Zwätzen/Jägerberg weitere Bebauungen problematisch, da diese massive
Eingriffe in den wertvollen Landschaftsraum bedeuten würden.
Hinzu kommen Konflikte im Landschaftserleben und Störungen des Landschaftsbildes durch landschaftsüberprägende
Bebauungen im Stadtgebiet. Hier sind neben der unmaßstäblichen oder exponierten
Wohn- und Gewerbebebauung (z. B. Plattenbausiedlungen/ Großwohnsiedlungen sowie Gewerbe
in Maua, Isserstedt, Zwätzen oder Göschwitz) auch visuelle Störungen durch große Dachflächen
und großflächige Parkplätze, z. B. in Gewerbegebieten und Einkaufspassagen ein Problem. Des
Weiteren wirken sich die großflächigen Sportstätten in der Oberaue (Stadionbereich) nachteilig auf
das Landschaftsbild und das weiträumige Landschaftserleben in diesem Bereich aus.
Gestörte Ortsränder
Stadt- bzw. Siedlungsränder stellen den unmittelbaren Grenzbereich zwischen zusammenhängend
bebauten Bereichen und der „freien Landschaft“ dar. Für das Landschaftserleben und ein harmonisches
Landschaftsbild sind grüne Stadtränder und in ihrem dörflichen Charakter erhalten gebliebene
Siedlungsränder zu bevorzugen. Im Stadtgebiet von Jena sind an vielen Stellen die Siedlungs- bzw.
Stadtränder durch fehlende Eingrünung der Baukörper gestört, wie z. B. in der nördlichen Saaleaue
bei Kunitz, Zwätzen, Laasan, im Bereich von Neubebauungen in den Ortsteilen Maua, Cospeda, Münchenroda,
Jenaprießnitz und Wogau sowie in Lobeda im Bereich großflächiger Plattenbausiedlungen.
Auswirkung der Siedlung auf das Schutzgut Erholung (vgl. Karte 10.2)
Defizite durch fehlende Grünverbindungen
An vielen Stellen im Stadtgebiet von Jena fehlen Grünverbindungen, die den Übergang des Siedlungsbereiches
über die Hangbereiche bis auf die Hochflächen markieren und innerhalb der Stadt
eine strukturelle Auflockerung darstellen. Auffällig ist, dass vor allem nördlich der Kernstadt die Verbindungen
durch die Saaleaue zum Erreichen der Talhänge Defizite aufweisen.
Kapitel 11
Defizite in der Freiflächen-/ Ortseingangsgestaltung
Auf die Defizite in der Freiflächen- und Ortseingangsgestaltung der Ortsteile von Jena geht bereits die
„Studie zur Situation der dörflichen Ortsteile der Stadt Jena“ (PLANUNGSBÜRO GIRLICH 2005) ein. Von
fehlenden oder unzureichend ausgebildeten Grün- und Freiflächen sind die Ortsteile Ammerbach,
Burgau, Closewitz, Cospeda, Drackendorf, Ilmnitz, Isserstedt, Jenaprießnitz, Krippendorf, Kunitz,
Leutra, Lichtenhain, Lobeda, Löbstedt, Lützeroda, Maua, Münchenroda, Vierzehnheiligen, Winzerla
und Zwätzen betroffen. Hinzu kommen strukturelle oder gestalterische Mängel der bisherigen Ortsein-
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