Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena
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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />
Weitere Beeinträchtigungen des Bodens stellen die Reduktion der Grundwasserneubildungsrate aufgrund<br />
der Versiegelung, stoffliche Beeinträchtigungen an stark befahrenen Verkehrswegen (siehe<br />
Kap. 8.2) sowie Beeinträchtigungen durch Vorbelastungen wie Altablagerungen oder Deponien und<br />
Altnutzungen (siehe Kap. 8.9) dar.<br />
Auswirkung der Siedlung auf das Schutzgut Wasser<br />
Grundwasser (vgl. Karte 6.2)<br />
Durch den ständigen Wasserkreislauf aus Verdunstung, Niederschlag und Abfluss werden nicht nur<br />
die Oberflächengewässer, sondern auch das Grundwasser geprägt, welches mit einem unterirdischen<br />
Wasservorkommen von 8,5 Mio. km³ den meistgenutzten Rohstoff darstellt. Doch wie auch bei den<br />
Fließgewässern spielt der anthropogene Einfluss eine große Rolle. Potenzielle Gefährdungen des<br />
Grundwassers können verschiedene Ursachen haben.<br />
Flächenversiegelung<br />
Vollversiegelte Flächen sind insbesondere hinsichtlich der natürlichen Versickerungsleistung und damit<br />
der Grundwasserneubildungsrate grundsätzlich als kritisch zu beurteilen. Relevante Konflikte bestehen<br />
aber in <strong>Jena</strong> in Bezug auf die ausgewiesenen Grundwasserkörper derzeit nicht. Versiegelte<br />
Flächen mit einem Versiegelungsgrad von > 60 % (durch Siedlungskörper und Verkehrsflächen) sowie<br />
solche, bei denen eine Erhöhung des Versiegelungsgrades durch Aufgabe der Gartennutzung zu<br />
Gunsten von Bauland zu erwarten ist, sind in Karte 6.2 besonders hervorgehoben. Die im Rahmen<br />
des Gartenentwicklungskonzeptes geplante Aufgabe der Gartennutzung zu Gunsten von Baulandausweisungen<br />
kann zu einer Erhöhung des Versiegelungsgrades gegenüber dem derzeitigen Zustand<br />
führen und damit Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung haben. Hier sind durch die verbindliche<br />
Bauleitplanung geeignete Maßnahmen festzusetzen, um die Eingriffe gering zu halten.<br />
Die Bebauung im rechtskräftigen Überschwemmungsgebiet bewirkt, dass das Oberflächenwasser in<br />
diesen Bereichen nicht mehr versickern kann. Damit sind direkt auch Auswirkungen auf das Oberflächenwasser<br />
verbunden.<br />
In Karte 6.2 werden die Bereiche aufgezeigt, in denen es zu potenziellen Konflikten zwischen der Flächennutzung<br />
und dem Trinkwasserschutz kommen kann. Im Stadtgebiet von <strong>Jena</strong> sind die Trinkwasserschutzzonen<br />
I und II nur noch sehr kleinflächig vertreten. Die Schutzzonen um den Fürstenbrunnen<br />
im Pennickental befinden sich im Bereich hoher Verschmutzungsempfindlichkeit. Die Schutzgebiete<br />
um den Tiefbrunnen Maua und Leutra liegen nicht in einem Bereich hoher Verschmutzungsempfindlichkeit.<br />
Kapitel 11<br />
Nähr- und Schadstoffeinträge<br />
In Karte 6.2 wurden die für die Grundwasserbelastung relevanten diffusen Nähr- und Schadstoffquellen,<br />
wie etwa Kleingartenanlagen, Friedhöfe (z. B. Münchenroda, Cospeda, Isserstedt, Krippendorf)<br />
oder der Golfplatz Münchenroda, die innerhalb verschmutzungssensibler Grundwasserbereiche liegen,<br />
besonders hervorgehoben. Durch die geringe Schutzwirkung der Grundwasserdeckschicht (hohe<br />
Durchlässigkeit, geringe Mächtigkeit) besteht in diesen Bereichen eine erhöhte Gefahr von Verunreinigungen<br />
des Grundwassers durch diffuse Quellen, wie z. B. auswaschungsbedingte Einträge von<br />
Nährstoffen, Düngern oder Pestiziden.<br />
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