Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena
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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />
Tab. 4: SPA-Gebiet „Muschelkalkhänge der westlichen Saaleplatte“<br />
EU-Code<br />
(Thür. Nr.)<br />
DE-5135420<br />
(Thür. Nr. 33)<br />
(nach: Umweltbericht der Stadt <strong>Jena</strong>, 2012)<br />
Gebietsbezeichnung<br />
Vogelschutzgebiet<br />
„Muschelkalkhänge der westlichen Saaleplatte“<br />
Gesamtfläche<br />
(ha)<br />
Anteil im Stadtgebiet<br />
<strong>Jena</strong> (ha)<br />
10.824 3.355<br />
Kapitel 1 - 5<br />
4.1.3 Naturschutzgebiete (gemäß § 23 BNatSchG)<br />
Als Naturschutzgebiete (NSG) werden nach § 23 BNatSchG rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete<br />
ausgewiesen, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in<br />
einzelnen Teilen erforderlich ist. Eine Unterschutzstellung kann aufgrund der „Erhaltung, Entwicklung<br />
oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild<br />
lebender Tier- und Pflanzenarten, aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen<br />
Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit<br />
erfolgen“.<br />
In Naturschutzgebieten steht die Bewahrung und Entwicklung von Lebensräumen, Biotopen und Arten<br />
im Vordergrund. Auch der Schutz des Grundgesteins, der Böden und Gewässer sowie des Reliefs<br />
können den Schutzzweck bestimmen. Eine Verordnung, die konkret Schutzgegenstand und Schutzzweck<br />
sowie Ge- und Verbote und zulässige Handlungen enthält, wird für jedes Schutzgebiet erlassen.<br />
Die sieben ausgewiesenen Naturschutzgebiete im Stadtgebiet von <strong>Jena</strong> umfassen eine Fläche von<br />
ca. 2.900 ha und bieten zahlreichen landes- und bundesweit bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen<br />
Lebensraum. Viele dieser Gebiete weisen zudem einen bedeutenden Orchideenreichtum auf. Das<br />
Naturschutzgebiet „Leutratal und Cospoth“ im Süden der Stadt wurde bereits 1937 als eines der ersten<br />
Thüringens ausgewiesen und zählt mit bisher etwa 35 festgestellten Orchideenarten und anderen<br />
seltenen Pflanzen, von denen mehrere nach der Roten Liste Thüringens stark gefährdet sind, zu einem<br />
der bedeutendsten Schutzgebiete Deutschlands. Das im Jahr 2008 ausgewiesene NSG „<strong>Jena</strong>er<br />
Forst“ im Westen des Stadtgebietes beherbergt eines der größten Vorkommen des Frauenschuhs<br />
(Cypripedium calceolus) in Thüringen. Auf dem 363 m hohen Windknollen (bei Cospeda) liegt das<br />
Naturschutzgebiet „Windknollen“ (als Teil des FFH-Gebietes „Isserstedter Holz – Mühltal - Windknollen“).<br />
Zahlreiche Kleingewässer sind dort Lebensraum für den Nördlichen Kammmolch und den Europäischen<br />
Laubfrosch.<br />
Die Flächen der ehemaligen Kerngebiete des NGP „Orchideenregion <strong>Jena</strong> – Muschelkalkhänge im<br />
Mittleren Saaletal“ (vgl. Kap. 3.3.1) sind mittlerweile zum überwiegenden Teil innerhalb der sieben<br />
bestehenden Naturschutzgebiete zu finden.<br />
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