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Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />

Tab. 29: Hydrogeologische Einheiten im Stadtgebiet von <strong>Jena</strong><br />

(Quelle: TLUG)<br />

Einheit Vorkommen Gesteinsgruppen mit Eigenschaften<br />

L 8.1<br />

kleinräumig beidseitig<br />

der Saale in den<br />

Hangsockelbereichen<br />

Sandsteine, grob- bis feinkörnig, toniges bis kieseliges Bindemittel, in Thüringen<br />

nur Gesteine des Mittleren Buntsandsteins; sehr gute Grundwasserführung<br />

L 8.2<br />

L 9<br />

beidseitig der Saale in<br />

Hangsockelbereichen<br />

Nordwesten, Westen und<br />

Osten im Anschluss an<br />

die Flusstäler<br />

Sandsteine, wechsellagernd mit Schluffsteinen, Bröckelschiefer, Schieferletten<br />

und Tonen, häufig dolomitisch, örtlich Gips, stellenweise salinar beeinflusst,<br />

Gesteine des Unteren und Oberen Buntsandsteines<br />

Wechsellagerung von Kalksteinen, Dolomiten, Kalkschiefern, Mergeln und<br />

Schiefertonen, örtlich Gips, häufig Verkarstung; gute bis sehr gute Grundwasserführung,<br />

hohe Grundwasserneubildung und geringes Puffervermögen<br />

Kapitel 6 - 7<br />

L 12<br />

Talgründe und unterste<br />

Hangbereiche von Saale<br />

und Nebenbächen<br />

Kiese, Sande, Lehme und Tone holozänen, pleistozänen und tertiären Alters<br />

(z. B. Terrassenschotter, Auebildungen), stellenweise vergesellschaftet mit<br />

Basalten (L 4.2), Braunkohleflözen oder Kalktuff (Travertin), geringe Grundwasserneubildung<br />

und geringes Puffervermögen<br />

L 13<br />

Nordwesten und<br />

beidseitig der Saale<br />

Löss, Lösslehme, Fließlehme und stark lehmiger Gehängeschutt wirken stark<br />

reduzierend auf die Rate der Grundwasserneubildung bzw. verhindern die Neubildung<br />

stellenweise vollständig; hohes Puffervermögen<br />

Grundwasserleiter<br />

Als Grundwasserleiter werden Gesteinskörper bezeichnet, die durch ihre Hohlräume zur Leitung von<br />

Grundwasser geeignet sind. Man unterscheidet Porengrundwasserleiter (Porenraum im Lockergestein),<br />

Kluftgrundwasserleiter (Gesteinsfugen und Klüfte im Festgestein) und Karstgrundwasserleiter<br />

(Hohlräume im wasserlöslichen Festgestein). Grundwasserleiter können in verschiedenen Tiefen auftreten<br />

und werden durch wasserundurchlässige Schichten (z. B. Tone) begrenzt. Als Hauptgrundwasserleiter<br />

spielen im Stadtgebiet von <strong>Jena</strong> Kluft- und Karstgrundwasserleiter eine Rolle (vgl. Karte 6.1).<br />

In der Flussniederung der Saale hat sich zudem im Bereich der fluviatilen Ablagerungen (L 12) ein<br />

Porengrundwasserleiter ausgebildet, der aber nur in geringem Maße zur Grundwasserneubildung<br />

beiträgt und nicht den Hauptgrundwasserleiter darstellt.<br />

Hydrodynamik<br />

Die Hauptfließrichtung des Grundwassers entspricht von Süden nach Norden der Fließrichtung der<br />

Saale. Von den Hängen und Seitentälern strömt Grundwasser von Westen und Osten zu.<br />

Die Grundwasserflurabstände liegen im Stadtgebiet im Minimum bei 2 m und im Maximum bei 110 m.<br />

Insbesondere im Bereich der Saaleaue liegen die Flurabstände bei 0 bis 2 m. Bereiche, die einen<br />

Grundwasserflurabstand von etwa 2 - 10 m aufweisen, finden sich insbesondere in der Talniederung<br />

der Saale, aber auch in den Niederungen von Leutra, Gembdenbach und Ammerbach (vgl. Karte 6.1).<br />

<strong>Jena</strong> liegt in einem Bereich, in dem wasserdurchlässige (Muschelkalk) und wasserstauende (Röt)<br />

Formationen übereinander liegen. In diesen Grenzbereichen ist das gehäufte Auftreten von Schichtquellen<br />

charakteristisch.<br />

Grundwasserneubildung<br />

Wichtig für die Erhaltung und Erneuerung der Grundwasservorräte ist die Grundwasserneubildung, die<br />

ein wichtiges Maß für die „natürliche Regenerationsfähigkeit“ der Grundwasserressourcen darstellt.<br />

Die Höhe der Grundwasserneubildung ist abhängig von den jährlichen Niederschlagsmengen, der<br />

Verdunstung, dem Oberflächen- und Zwischenabfluss und dem Versiegelungsgrad.<br />

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