Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena
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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />
Auswirkung der Siedlung auf das Schutzgut Boden (vgl. Karte 5.2)<br />
Flächenversiegelung<br />
Hauptursache für die Beeinträchtigung des Bodens im Siedlungsbereich ist die Flächenversiegelung<br />
bzw. der Flächenverbrauch und der damit verbundene völlige Verlust von Boden sowie seiner Funktionen<br />
im Natur- und Landschaftshaushalt. Die Inanspruchnahme als Siedlungs- und Verkehrsfläche<br />
führt zu einer mehr oder weniger starken Versiegelung des Bodens. Somit stellt der stetig steigende<br />
Verbrauch von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke eine der größten Herausforderungen für<br />
die nachhaltige Stadtentwicklung dar.<br />
In Karte 5.2 ist die Versiegelung in fünf Graden mit jeweils 20%iger Abstufung dargestellt (gemäß<br />
Versiegelungsindex im Stadtgebiet <strong>Jena</strong>, nach: TLUG – JENKAS, 2012, auf der Grundlage der Aufarbeitung<br />
durch H. G. DATA SOLUTIONS G<strong>MB</strong>H JENA). Die gesamte versiegelte Fläche beträgt<br />
ca. 2.960 ha (= 100 %). Ausgehend von der Gesamtversiegelung weisen ca. 50,5 % einen Versiegelungsgrad<br />
von maximal 40 % auf. Eine Flächenversiegelung von mehr als 60 % besitzen ca. 32,7 %<br />
der versiegelten Flächen. Eine Übersicht über die Flächenanteile der versiegelten Flächen im Stadtgebiet<br />
von <strong>Jena</strong> bietet Tab. 59. Flächen mit einem hohen Versiegelungsgrad von mehr als 80 % befinden<br />
sich hauptsächlich in der Innenstadt von <strong>Jena</strong>. Auch die großen Areale der Industrie- und Gewerbegebiete<br />
im Südviertel (Gewerbegebiet Tatzendpromenade), im Gewerbegebiet Göschwitz und<br />
<strong>Jena</strong>-Nord (Saalbahnhof, Gewerbegebiet Saalepark) sowie das Gewerbegebiet Isserstedt (Globus)<br />
weisen einen hohen Versiegelungsgrad auf. Gering versiegelte Flächen im engeren Stadtgebiet von<br />
<strong>Jena</strong> liegen im Bereich der Stadtrandlagen sowie in Kleingartenanlagen und Parks entlang der Saaleaue.<br />
Die ländlichen Ortsteile im Stadtgebiet weisen ebenfalls einen vergleichsweise geringen Versiegelungsgrad<br />
von unter 60 % auf, lediglich in den Kernbereichen der Siedlungen steigt der Versiegelungsgrad<br />
auf über 60 % an.<br />
Tab. 60: Flächengrößen und -anteile versiegelter Flächen im Stadtgebiet<br />
(Quelle: JENKAS, 2012)<br />
Versiegelungsgrad Flächengröße in ha Flächenanteil in %<br />
0 bis unter 20 % 846,2 28,6<br />
20 bis unter 40 % 647,5 21,9<br />
40 bis unter 60 % 496,0 16,8<br />
60 bis unter 80 % 533,7 18,0<br />
80 bis 100 % 436,6 14,7<br />
gesamt 2.960,0 100<br />
Kapitel 11<br />
Der fortschreitende Flächenverbrauch ist zu reduzieren bzw. durch Flächenentsiegelungen im Rahmen<br />
von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auszugleichen, wozu die „Eingriffsregelung“ der Naturschutzgesetzgebung<br />
den Rahmen gibt.<br />
Die im Rahmen des Gartenentwicklungskonzeptes geplante Aufgabe der Gartennutzung zu Gunsten<br />
von Baulandausweisungen bringt eine Erhöhung des Versiegelungsgrades gegenüber dem derzeitigen<br />
Zustand mit sich. Hier sind durch die verbindliche Bauleitplanung geeignete Maßnahmen festzusetzen,<br />
um die dabei entstehenden Eingriffe in den Boden möglichst gering zu halten.<br />
Auch in Bereichen, in denen gemäß Gartenentwicklungskonzept eine Neuausweisung von Gartenflächen<br />
geplant wird, ist mit einer Erhöhung des Versiegelungsgrades zu rechnen. Konfliktschwerpunkte<br />
liegen v. a. westlich von Ilmnitz (westlich der L1075), in Ammerbach und Winzerla.<br />
Seite 149