Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena
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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />
8.8 Konflikte durch Rohstoffgewinnung / Bergbau<br />
Der Abbau von Rohstoffen stellt aufgrund der völligen Störung der gewachsenen Bodenfunktionen<br />
eine Beeinträchtigung des Bodens dar. In <strong>Jena</strong> gibt es derzeit aktuell nur einen kleinflächigen Steinbruch<br />
im Münchenrodaer Grund.<br />
Allerdings können Steinbrüche nach Beendigung der Nutzung wertvolle Sonderstandorte für die Tierund<br />
Pflanzenwelt zur Verfügung stellen. So gibt es im Stadtgebiet eine Vielzahl an alten, aufgelassenen<br />
Steinbrüchen. Diese Flächen bilden– nach ihrer Nutzung – oftmals ökologisch wertvolle Sekundärstandorte<br />
für viele seltene oder geschützte Tier- und Pflanzenarten. Durch ein Mosaik an Teil- und<br />
Kleinstlebensräumen aus Felsabbrüchen, alten Fahrspuren und Tümpeln wird eine hohe Artenvielfalt<br />
begünstigt.<br />
Als ein Beispiel im Stadtgebiet ist der Steinbruch Wöllnitz zu nennen, dessen Betrieb in den 1920er<br />
Jahren eingestellt wurde. Er ist Lebensraum für viele Reptilien-, Vogel- und Pflanzenarten. Dieses<br />
Gebiet ist nicht durch öffentliche Wege erschlossen, zudem ist das Betreten wegen der hohen Unfallgefahr<br />
verboten. Um eine ungestörte Entwicklung in diesen Lebensräumen zu erhalten und zu fördern,<br />
sollten Störungen durch den Menschen generell unterbleiben.<br />
8.9 Konflikte durch Altnutzungen (Altbergbau / Altlasten)<br />
Altnutzungen wie Altbergbau und Altlasten (vgl. Karten 5.2 und 6.2) beeinträchtigen hauptsächlich die<br />
Schutzgüter Boden und Wasser. Unter Altlasten sind Altablagerungen, wie Müllablagerungen und<br />
stillgelegte Abfallbehandlungsanlagen und Altstandorte (z. B. ehemalige Tankstellen oder chemische<br />
Reinigungen) zu verstehen, durch die schädliche Bodenveränderungen (physikochemische Beeinträchtigungen)<br />
und sonstige Gefahren für den Einzelnen oder die Allgemeinheit hervorgerufen werden.<br />
Diese punktuellen oder flächenhaften Schadstoffeinträge können durch Boden- oder Altlastsanierung<br />
behoben werden.<br />
Im Untersuchungsgebiet befinden sich stillgelegte, noch nicht sanierte Deponien östlich von Lichtenhain<br />
(ehemalige Schott-Halde), am Schottplatz (<strong>Jena</strong>er Forst) und bei Winzerla (ehemalige Deponie<br />
Winzerla). Die Deponie bei Ilmnitz („In der langen Leite“) wurde bereits saniert. In Hinblick auf ggf.<br />
auftretende Grundwasserbeeinträchtigungen sollte dennoch eine weitere Überwachung der ehemaligen<br />
Deponie Ilmnitz erfolgen.<br />
Des Weiteren ist eine Vielzahl an historischen Abbauflächen im Stadtgebiet zu finden, eine Übersicht<br />
bietet Tab. 24. Die ausführliche Auflistung aller Altlasten und Altlastverdachtsflächen bietet das Thüringer<br />
Altlastenverdachtsflächenkataster (Thüringer Altlasteninformationssystem – THALIS), das vom<br />
Fachdienst Umweltschutz der Stadtverwaltung <strong>Jena</strong> ständig aktualisiert wird.<br />
Kapitel 11<br />
Auch ehemals militärisch genutzte Standorte und Übungsplätze werden zu Altlastenverdachtsflächen<br />
und Altlasten gezählt. Neben einigen kleinen Flächen im Stadtraum (vgl. Karte 5.2) gibt es größere<br />
Flächen im <strong>Jena</strong>er Forst (eine Teilfläche wurde bereits saniert) und am Jägerberg. Diese Flächen<br />
stellen aufgrund des flächenhaften Schadstoffeintrages und der Oberbodenverdichtung eine Beeinträchtigung<br />
des Bodens und damit einhergehend des Grundwassers dar (vgl. Karte 6.2).<br />
Seite 171