Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena
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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />
7.2.3 Bodenfunktionen<br />
Methodik zur Bewertung der Bodenfunktionen<br />
Das natürliche Ertragspotenzial landwirtschaftlich genutzter Böden beruht auf der mittleren<br />
Ackerzahl der Leitbodenform unter Beachtung der feldfruchtbezogenen Anbaueignung bzw. der<br />
grundsätzlichen Eignung als Acker- bzw. Grünlandstandort und unter Berücksichtigung der Ertragssicherheit.<br />
Ausgehend von der mittleren Ackerzahl der jeweiligen Leitbodenform erfolgt die Einstufung<br />
des Ertragspotenzials.<br />
Für die Ermittlung des natürlichen Ertragspotenzials forstwirtschaftlich genutzter Böden wird die<br />
Waldbiotopkartierung (WBK) im Stadtgebiet herangezogen. Betrachtet werden für die Einstufung des<br />
Ertragspotenzials die Ausprägungen Trophie, Feuchtebereich und Feuchtestufe. Zusätzlich wird die<br />
Bodenart der Leitbodenform für die Bewertung herangezogen.<br />
Kapitel 6 - 7<br />
Das natürliche Standortpotenzial land- und forstwirtschaftlich genutzter Böden beschreibt Böden<br />
hinsichtlich Nährstoffarmut, besonderer Nässe oder Trockenheit bzw. an extrem geneigten<br />
Standorten, die aufgrund dieser Eigenschaften Standorte für spezialisierte Pflanzengesellschaften<br />
darstellen, wodurch diese Standorte ein hohes Biotopentwicklungspotenzial aufweisen. Die Ermittlung<br />
des natürlichen Standortpotenzials landwirtschaftlich genutzter Böden erfolgt aus der Leitbodenform<br />
der Bodengeologischen Karte für Thüringen und der Hangneigung innerhalb des Stadtgebietes. Hinsichtlich<br />
der Hangneigung wird unterschieden in schroffhängige (> 25°), steilhängige (15-25°) sowie<br />
lehnhängige Bereiche (10-15°). Für die Ermittlung der Nährstoffarmut auf landwirtschaftlich genutzten<br />
Böden wird zusätzlich die durchschnittliche Ackerzahl der jeweiligen Leitbodenform betrachtet. Eine<br />
besondere Nährstoffarmut weisen Böden mit einer durchschnittlichen Ackerzahl < 40 auf. Böden, die<br />
ein besonderes natürliches Standortpotenzial aufgrund der Neigung besitzen, befinden sich auf steilund<br />
schroffhängigen Flächen. Ein besonderes natürliches Standortpotenzial aufgrund von Nässe besitzen<br />
unabhängig von der Hangneigung die Auenstandorte im Stadtgebiet.<br />
Für die Ermittlung des Standortpotenzials forstwirtschaftlich genutzter Böden werden die Flächen der<br />
Waldbiotopkartierung (WBK) und die Hangneigung herangezogen. Betrachtet werden die Ausprägungen<br />
der Spalte Feuchtebereich aus der WBK und die Hangneigung im Stadtgebiet. Ein sehr hohes<br />
Standortpotenzial besitzen Waldflächen mit den Feuchtebereichen O, F, S oder X 21 .<br />
Ein hohes natürliches Standortpotenzial weisen Flächen mit dem Feuchtebereich B 22 sowie sonstige<br />
Feuchtebereiche mit einer Hangneigung > 15° auf. Sonstigen Feuchtebereichen mit einer Hangneigung<br />
von 10-15° wird ein mittleres Standortpotenzial zugeordnet.<br />
21<br />
Feuchtebereiche: O = organische Nassstandorte (Moor- oder Bruch-Standorte mit einer mächtigen Auflage organischen<br />
Materials); F = Schluchtstandorte (Standorte in engen Schluchten mit hoher Luftfeuchtigkeit); S = schwer bewirtschaftbare,<br />
schutzwaldartige Standorte (von Felsen durchragte Standorte oder größere Erosionsgräben); X = extrem trockene Standorte<br />
(meist südexponierte Standorte mit schwachwüchsigen Bäumen)<br />
22<br />
Feuchtebereich B = Bachtälchen-Standorte (von Bächen oder kleinen Flüssen geprägte Standorte auf ebenen Talsohlen aus<br />
Schwemm-Sedimenten)<br />
Seite 81