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Entwurf Landschaftsplan 2013, Text (application/pdf 9.9 MB) - Jena

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Jena</strong> <strong>2013</strong><br />

Ausgeräumte Offenlandbereiche<br />

Ausgeräumte Offenlandbereiche mit intensiver Nutzung weisen einen großen Mangel an Biotopmindestausstattung<br />

auf. Hier fehlen Feldraine, Hecken und Gebüsche als Elemente für den Gehölzverbund,<br />

die zudem als Trittsteine im Biotopverbund fungieren. Betroffen sind neben den großen, zusammenhängenden<br />

Ackerflächen um Isserstedt, Vierzehnheiligen, Krippendorf und Lützeroda auch<br />

Flächen um Münchenroda und Remderoda, zwischen Kunitz und Laasan, bei <strong>Jena</strong>prießnitz sowie<br />

zwischen Maua und Leutra. Dargestellt werden in Karte 9.2 Flächen mit einer Mindestflächengröße<br />

von 20 ha.<br />

Verbuschung hochwertiger Offenlandstandorte / mangelnde Gehölzpflege<br />

Im Stadtgebiet stellen vor allem die Trockenstandorte, Ackerterrassen, Orchideenstandorte an den<br />

Muschelkalk- und Buntsandsteinhängen und die vielzähligen Streuobstwiesenbestände hochwertige<br />

Offenlandstandorte dar. Auch auf den ehemaligen Militärstandorten konnten sich durch die Aufgabe<br />

der militärischen Nutzung wertvolle Offenlandlebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickeln<br />

(z. B. Windknollen, <strong>Jena</strong>er Forst). Konflikte bestehen im Wesentlichen in der zunehmenden<br />

Verbuschung dieser Standorte durch das Ausbleiben der nötigen menschlichen Eingriffe, wie Mahd,<br />

Beweidung, Schnitt oder Teilrodung.<br />

Streuobstwiesen bilden, wenn deren Grünland extensiv genutzt wird und diese einen alten Obstbaumbestand<br />

aufweisen, einen wichtigen Lebensraum für viele Säugetiere, Vögel und Insekten. Sie<br />

tragen zur ökologischen Vielfalt in landwirtschaftlich genutzten Gebieten bei. Auch diese Standorte<br />

sind durch Verbuschung gefährdet, zudem führt eine mangelnde Gehölzpflege zum Überaltern der<br />

Gehölzbestände und deren Ausfall.<br />

Eutrophierung von Magerstandorten<br />

Mehrere Faktoren verursachen die Eutrophierung der Magerstandorte, die v.a. auf den Muschelkalkböden<br />

im Stadtgebiet zu finden sind (z. B. Unterhänge am Großen Gleisberg und am Jenzig) und<br />

wichtige Lebensräume für zahlreiche gefährdete Arten (z. B. Orchideen) bieten. Neben der allgemeinen<br />

Zunahme des Stickstoffgehaltes der Luft (durch Industrie, Verkehr, Haushalte) sind diese Eutrophierungen<br />

auf die Landwirtschaft sowie benachbarte gartenbaulich genutzte Flächen zurückzuführen.<br />

Durch diesen Eintrag von Nährstoffen kommt es zur Verdrängung der an Magerstandorte angepassten<br />

Pflanzen durch nährstoffliebende Arten. Indirekt sind hiervon auch viele Tierarten betroffen, die an<br />

bestimmte Pflanzenarten gebunden sind. Die biologische Vielfalt kann auf diese Weise nicht nur in<br />

terrestrischen, sondern auch in aquatischen Ökosystemen geschädigt werden, da überschüssige<br />

Stickstoffverbindungen durch Ausspülung in die Gewässer gelangen.<br />

Kapitel 11<br />

Eutrophierung von Stillgewässern durch Stoffeinträge aus der Landwirtschaft<br />

Für die Stillgewässer in unmittelbarer Nähe zu landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Intensivgrünland)<br />

besteht eine große Gefahr der Eutrophierung durch Nähr- und Schadstoffe (Dünger, Pflanzenschutzmittel,<br />

etc.). Durch fehlende Schutz- oder Pufferstreifen gelangen diese Stoffe schließlich in<br />

die Gewässer, wo sie das gesamte Ökosystem belasten und schädigen können. Im schlimmsten Fall<br />

droht das „Umkippen“ des Gewässers. Als mögliche Wege des Eintrages sind v. a. der Oberflächenabfluss<br />

oder Drainagen zu nennen.<br />

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