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Kompakte Notebooks Kompakte Notebooks - Wuala

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Prüfstand | ADSL2+-Router<br />

gar nicht erklärt. Damit kommen<br />

nur die 3Com-Entwickler oder<br />

QoS-Kenner sofort zurande, andere<br />

müssen ausgiebig experimentieren,<br />

um die Funktionsweise<br />

zu verstehen.<br />

Der WL-600g von Asus berücksichtigt<br />

nur ausgehenden<br />

Verkehr und bringt Regeln für einige<br />

verbreitete Anwendungen<br />

mit, darunter Spiele, Mail oder<br />

auch VoIP. Es ist jedoch nicht<br />

aufgeführt, welche Protokolle<br />

und Ports beachtet werden, sodass<br />

man gezwungen ist, auszuprobieren,<br />

ob eine dieser Regeln<br />

zu einer der genutzten Anwendungen<br />

passt. Es gibt aber auch<br />

manuelle Einstellungen, in denen<br />

Details wie Quell-IP, Ziel-<br />

Port und Prioritäten (1 bis 8) einstellbar<br />

sind. Nachteilig ist, dass<br />

Änderungen der Regeln grundsätzlich<br />

erst nach einem Neustart<br />

des Routers greifen.<br />

Der Router AVM Fritz!Box<br />

3270 hat zwar beides an Bord,<br />

ACK-Priorisierung und QoS-Funktionen<br />

auf DiffServ-Basis, aber die<br />

ACK-Priorisierung ist weder dokumentiert<br />

noch abschaltbar. Unverständlich<br />

fanden wir zudem,<br />

dass die QoS-Funktionen erst<br />

nach Einschalten der Expertenansicht<br />

sichtbar werden (Menü System,<br />

Ansicht) – nämlich im Menü<br />

Internet unter dem Begriff „Priorisierung“.<br />

Praktischerweise bringt<br />

auch die Fritz!Box fertige Regeln<br />

mit und berücksichtigt dabei<br />

auch VoIP und Filesharing-Programme.<br />

Bei den Regeln für VoIP<br />

und Video-Streaming fehlt die<br />

Angabe, welche Ports und Protokolle<br />

berücksichtig werden.<br />

Der D-Link DSL-2741B bringt<br />

zwar vielfältige QoS-Einstellungen<br />

für LAN- und WAN-Verkehr mit,<br />

aber für den zum Internet ausgehenden<br />

Verkehr haben die Entwickler<br />

nur vorgefertigte Einstellungen<br />

für verbreitete Anwendungen<br />

vorgesehen (VoIP, H.323,<br />

FTP, MSN, IPSec, RTSP, MMS).<br />

Auch ist unklar, auf welchem Verfahren<br />

diese Regeln gründen –<br />

also etwa, ob der Router VoIP-Pakete<br />

mit geringer Latenz befördert<br />

oder dieser Anwendung eine<br />

feste Bandbreite reserviert. Auch<br />

verschweigt die Online-Hilfe, auf<br />

welche Übertragungsrichtung<br />

sich die Priorisierung bezieht und<br />

verwirrt mit halbgaren Beschreibungen.<br />

Im Test konnten wir<br />

keine Wirkung der QoS-Funktionen<br />

feststellen. Auf Anfrage erklärte<br />

D-Link, dass der Fehler mit<br />

einem kommenden Firmware-<br />

Update behoben werden soll.<br />

Vorbildlich bis unvollendet: Einer der wenigen Router, der mit<br />

einem Monitor Einblicke in die aktuelle Bandbreitenaufteilung<br />

gewährt, ist der Vigor2700VG. Jedoch greifen Regeländerungen<br />

teils erst nach Neustarts des Geräts.<br />

DrayTek hat in seinem<br />

Vigor2700VG neben den hier behandelten<br />

Funktionen für das<br />

Bandbreiten-Management noch<br />

diverse weitere Regelmöglichkeiten.<br />

So kann man in separaten<br />

Menüs beispielsweise das Übertragungsvolumen<br />

pro Session<br />

begrenzen (dafür kann der LAN-<br />

Administrator Filter für bestimmte<br />

IP-Adressen oder Adressbereiche<br />

setzen). Zudem lässt sich im<br />

Vigor die ACK-Priorisierung einschalten.<br />

Im QoS-Bereich lässt<br />

sich sowohl ein- als auch ausgehender<br />

Verkehr in Gruppen einteilen;<br />

jeder Gruppe kann man<br />

prozentuale Anteile an der Gesamtbandbreite<br />

zuweisen. Die<br />

Gesamtbandbreite ist nicht im<br />

QoS-Bereich ersichtlich, aber<br />

immerhin der Seite „Online-Status“<br />

zu entnehmen. Die QoS-<br />

Testdisziplin absolvierte der Vigor<br />

fast fehlerfrei; einen Minuspunkt<br />

gab es dafür, dass er<br />

Regeländerungen manchmal nur<br />

nach Neustarts berücksichtigte.<br />

Sehr umfassende QoS-Regeln<br />

bieten die zwei Linksys-Router<br />

WAG160N und WAG54G2 an. Sie<br />

differenzieren nicht nur anhand<br />

von IP-Parametern wie Protokoll<br />

und Port, sondern auch anhand<br />

von MAC-Adressen oder Switch-<br />

Ports. Raum für Verbesserungen<br />

bietet das User-Interface. Darin<br />

ist zwar ersichtlich, welche MAC-<br />

Adresse der aktuell genutzte PC<br />

hat, aber nicht, welcher Rechner<br />

an welchem Ethernet-Port angeschlossen<br />

ist.<br />

Auch suggerieren die Router,<br />

die vom Modem ausgehandelte<br />

Internet-Bandbreite bestimmen<br />

zu können. Im Test scheiterten sie<br />

damit aber grundsätzlich, behalten<br />

aber für sich, welche Datenrate<br />

sie für die QoS-Kalkulation<br />

zugrunde legen. In ersten Testläufen<br />

wurde bei eingeschaltetem<br />

QoS jeglicher Datenversand<br />

auf rund 6,5ˇKByte/s gebremst.<br />

Zudem ließ sich die Bremse nicht<br />

durch Abschalten der QoS-Funktion<br />

lösen (disable internet access<br />

priority), sondern nur durch Löschen<br />

der Regel. Dem User-Interface<br />

ist nicht zu entnehmen, auf<br />

welche Verkehrsrichtung sich die<br />

Regeln auswirken. Unsere Testergebnisse<br />

legen nahe, dass nur<br />

der ausgehende Verkehr manipuliert<br />

wird.<br />

Dennoch sammelten die Linksys-Router<br />

Pluspunkte – weil sie<br />

bei manueller Einstellung der<br />

maximalen Datenrate (Menü Status-Anzeige,<br />

DSL Connection)<br />

den Verkehr durchaus sinnvoll<br />

geregelt haben. ACK-Pakete priorisierte<br />

jedoch nur der WAG54G2<br />

– die Firmware des WAG160N<br />

enthält diese Funktion nicht.<br />

In puncto Bandbreiten-Management<br />

ist der SpeedPort-<br />

Router der Telekom schwach<br />

ausgestattet. Er priorisiert grundsätzlich<br />

ACK-Pakete, führt das<br />

aber nicht auf und bietet auch<br />

keine Möglichkeit, diese Funktion<br />

abzuschalten. QoS-Funktionen<br />

fehlen.<br />

Zu den ersten Herstellern, die<br />

Bandbreiten-Management in<br />

Routern für kleine Arbeitsgruppen<br />

integriert haben, gehört<br />

Zyxel. Auch im P-661HW-D7<br />

setzt Zyxel auf diese älteren Konzepte.<br />

Der Zyxel ist der einzige<br />

Router im Test, der QoS-Einstellungen<br />

mittels eines Assistenten<br />

erleichtert. So kann man Regeln<br />

für die wichtigsten Anwendungen<br />

mit einer Hand voll Klicks aktivieren.<br />

Es ist jedoch unklar, auf<br />

welche Zielports die per Assistent<br />

angelegten Regeln wirken.<br />

Auch lassen die Beschreibungen<br />

des Assistenten zu wünschen<br />

übrig: Es ist unklar, welche<br />

Art Priorisierung für die sehr verschiedenen<br />

Anwendungen wie<br />

HTTP, Mail oder Telnet genutzt<br />

wird. Für Telnet ist zwar nur eine<br />

geringe Bandbreite erforderlich,<br />

aber eine möglichst kurze Latenz,<br />

damit die Tastatureingaben<br />

umgehend eingeblendet<br />

werden, während bei HTTP in<br />

der Regel schnelle Übertragung<br />

wünschenswert ist, aber bei der<br />

Mail-Kommunikation weder<br />

kurze Latenz noch schnelle<br />

Übertragung nötig sind – insofern<br />

erscheinen die Vorgaben<br />

des Assistenten unpassend<br />

(„mittlere“ Priorisierung für Mail,<br />

niedrige für HTTP und niedrige<br />

für Telnet).<br />

Näher betrachtet, wirken das<br />

Verfahren und die Einstellseiten<br />

unhandlich bis hausbacken, auch<br />

klappte die Priorisierung zunächst<br />

nicht – die Regeln beachtete<br />

das Gerät erst nach Zurücksetzen<br />

auf Werkseinstellung und<br />

komplett neuer Konfiguration.<br />

Bei der manuellen Konfiguration<br />

ist etwas Umsicht erforderlich,<br />

weil alle drei Router-Schnittstellen<br />

(LAN, WLAN und WAN)<br />

separat einstellbar sind, aber die<br />

Einstellungsseiten bis auf Kleinigkeiten<br />

gleich aussehen. Wer<br />

kontrollieren will, ob und wie die<br />

Regeln greifen, kann auf den<br />

pfiffigen Bandbreiten-Monitor<br />

zurückgreifen, der für alle Regeln<br />

den Durchsatz grafisch darstellt.<br />

Eingetragene, aber abgeschaltete<br />

Regeln kennzeichnet er nicht,<br />

vielmehr führt er 0 kBit/s als<br />

Durchsatz an. Das kann verwirren,<br />

weil sich solche Regeln nicht<br />

von anderen unterscheiden lassen,<br />

die mangels passendem<br />

Verkehr gerade tatenlos sind.<br />

Fazit<br />

Ein Großteil der Geräte konnte<br />

im Test nur eine der beiden Anforderungen<br />

im Bereich Bandbreiten-Management<br />

erfüllen<br />

und blieb daher deutlich hinter<br />

den Erwartungen zurück. Dazu<br />

gehören die Router von 3Com,<br />

Airlive, Allnet, Asus, D-Link, Level-<br />

One, der Linksys WAG160N und<br />

der Speedport. Nur vier Geräte<br />

haben beide Test-Disziplinen bestanden<br />

(ACK-Priorisierung und<br />

QoS-Test). Das sind Fritz!Box,<br />

Vigor, Linksys WAG54G2 und<br />

Zyxel P-661HW-D7. Besonders<br />

die beiden Letzteren lassen aber<br />

Wünsche offen. (dz) c<br />

100 c’t 2009, Heft 2<br />

©<br />

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