Kompakte Notebooks Kompakte Notebooks - Wuala
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Prüfstand | 4-TByte-Platte<br />
Harald Bögeholz<br />
Unendliche<br />
Weiten<br />
Expedition hinter die 2-Terabyte-Grenze:<br />
LaCie 4big Quadra<br />
Die zurzeit größte Einzelfestplatte fasst 1,5 Terabyte. Für<br />
alle, die noch mehr brauchen, baut LaCie vier Terabyte-<br />
Platten in ein Gehäuse und schnürt sie zu einem einzigen<br />
großen Laufwerk zusammen. Doch Vorsicht: Jenseits<br />
von zwei Terabyte beginnt wenig erforschtes Territorium<br />
mit tückischen Gefahren.<br />
Als ich im Jahre 1995 den<br />
c’t-Festplatten-Benchmark<br />
H2bench programmierte,<br />
notierte ich mir noch im Quelltext<br />
„geht nur für Platten bis 2 TByte“<br />
– mit einem Smiley dahinter, weil<br />
ich mir so große Festplatten im<br />
Traum nicht vorstellen konnte.<br />
Der Grund für die Einschränkung:<br />
H2bench und auch die Windows-<br />
Version H2benchw arbeitet intern<br />
mit 32-Bit-Zahlen für die Sektornummern.<br />
Und 2 32 Sektoren à<br />
512 Byte ergeben eben genau<br />
2 TByte.<br />
Mit der 32-Bit-Adressierung<br />
ist H2benchw in guter Gesellschaft:<br />
Auch die Partitionstabelle<br />
im Master Boot Record enthält<br />
nur 32-bittige Felder für die Sektornummern.<br />
Selbst wenn eine<br />
Platte also größer ist, kann man<br />
nur 2 TByte nutzen. Genau genommen<br />
können Anfangssektor<br />
und Länge einer Partition nicht<br />
größer als 2 32 sein, sodass man<br />
mit zwei Partitionen theoretisch<br />
bis knapp 4 TByte käme.<br />
Aber das probiert man besser<br />
gar nicht erst aus. Denn schon<br />
seit Jahren gibt es einen Nachfolger<br />
des betagten MBR-Partitionierungsschemas,<br />
der mit 64-<br />
bittigen Sektornummern für Riesenfestplatten<br />
gerüstet ist: die<br />
GUID-Partitionstabelle (GPT).<br />
GUID steht für Globally Unique<br />
ID und bedeutet, dass jede jemals<br />
auf einem Datenträger angelegte<br />
Partition eine weltweit<br />
eindeutige 128-bittige ID erhält.<br />
Das ist unter anderem durch<br />
einen 60-bittigen Timestamp sichergestellt,<br />
der in 100-Nanosekunden-Auflösung<br />
die Zeit seit<br />
Einführung des gregorianischen<br />
Kalenders am 15.ˇ10.ˇ1582 angibt.<br />
Dieser Timestamp läuft erst<br />
im Jahr 3400 über, wie die Intel-<br />
Ingenieure in der EFI-Spezifikation<br />
ordentlich dokumentieren,<br />
und das ist dann ein Problem anderer<br />
Leute.<br />
Apropos EFI: Das Extensible<br />
Firmware Interface wurde von<br />
Intel im Jahr 2000 als plattformunabhängige<br />
Schnittstelle zwischen<br />
Firmware und Betriebssystem<br />
spezifiziert und soll für den<br />
Bootvorgang irgendwann die<br />
BIOS-Schnittstelle aus den Anfangstagen<br />
des PC ablösen. Eingesetzt<br />
wird es in der x86-Welt<br />
bisher praktisch nur von Apple.<br />
Das in der EFI-Spec beschriebene<br />
GPT-Partitionierungsschema<br />
haben aber neben Mac OS auch<br />
die anderen Betriebssysteme gelernt:<br />
Windows Vista und Windows<br />
Server 2008 beherrschen<br />
es, Windows Server 2003 mit Service<br />
Pack 1, ebenso Windows<br />
Home Server und Windows XP<br />
x64. 32-bittiges Windows XP<br />
aber nicht. Der Linux-Kernel unterstützt<br />
es schon seit Längerem,<br />
die Boot-Loader, Parititonierungstools<br />
und Installationsprogramme<br />
vieler Distributionen kommen<br />
mit EFI allerdings nicht klar.<br />
Voraussetzung, um den 4-<br />
TByte-Würfel von LaCie in voller<br />
Größe zu nutzen, ist also ein hinreichend<br />
aktuelles Betriebssystem<br />
und die Partitionierung<br />
nach dem GPT-Schema.<br />
Speicherwürfel<br />
Doch zunächst ein paar Worte<br />
zur Hardware: Die 4big Quadra<br />
ist intern ein RAID-System aus<br />
vier Platten und wahlweise mit<br />
einer Gesamtkapazität von 2, 4<br />
oder 6 TByte lieferbar. Nach<br />
außen hin präsentiert sich die<br />
4big als eine einzige riesige Festplatte,<br />
wahlweise anschließbar<br />
über USB 2.0, FireWire, FireWire<br />
800 oder eSATA. Über einen Kodierschalter<br />
kann man zwischen<br />
den RAID-Levels 0, 10, 3 und 5<br />
wählen und bei letzteren beiden<br />
optional eine Platte als Hot<br />
Spare konfigurieren. Nur bei<br />
RAID 0 oder dem ebenfalls möglichen<br />
einfachen Hintereinanderhängen<br />
der vier Platten<br />
steht die volle Kapazität für<br />
Nutzdaten zur Verfügung.<br />
Bei RAID 3 und 5 sind es<br />
75ˇProzent, mit Hot Spare<br />
oder im RAID-10-Betrieb<br />
50ˇProzent.<br />
Am interessantesten erscheinen<br />
die RAID-Levels 0<br />
und 5: RAID 0 bietet volle<br />
Die 4big beherbergt<br />
vier Terabyte-Platten in<br />
Wechselrahmen. Der<br />
Kodierschalter unten<br />
rechts bestimmt<br />
den RAID-Level.<br />
Kapazität und maximale Geschwindigkeit,<br />
jedoch bei größtem<br />
Risiko für die Daten: Wenn<br />
auch nur eine der vier Platten<br />
den Geist aufgibt, sind alle Daten<br />
hin. RAID 5 kann den Ausfall<br />
einer Platte durch redundante<br />
Speicherung kompensieren,<br />
bremst dafür aber beim Schreiben<br />
und man hat netto nur drei<br />
der vier Terabyte zur Verfügung.<br />
Unabhängig vom RAID-Level<br />
ist die 4big über eSATA am<br />
schnellsten. Etwa 150 MByte/s<br />
schafft sie mit RAID 0 lesend und<br />
schreibend, mit RAID 5 liest sie<br />
mit 147 MByte/s fast so schnell,<br />
bricht beim Schreiben aber auf<br />
60 MByte/s ein. Alle anderen<br />
Schnittstellen bremsen die Datenübertragung:<br />
FireWire 800 auf<br />
etwa 60 MByte/s, FireWire auf 33<br />
und USB auf etwa 30 MByte/s.<br />
Vier Terabyte Daten auf die Platte<br />
zu schreiben dauert über USB<br />
somit fast 36 Stunden.<br />
An einem Mac Pro unter Mac<br />
OS X 10.5.5 lief die 4big an allen<br />
drei Schnittstellen (USB und den<br />
beiden FireWire-Varianten) problemlos<br />
und mit der erwarteten<br />
Performance. An diversen PCs<br />
unter Vista ergab sich jedoch ein<br />
durchwachsenes Bild: Während<br />
es über USB an durchweg allen<br />
Rechnern keine Probleme gab,<br />
mochte die Hälfte der ausprobierten<br />
PCs die 4big über Fire-<br />
Wire nicht erkennen. Funktioniert<br />
hat sie an FireWire-Chips<br />
von LSI und VIA, Adapter von<br />
Texas Instruments und Agere erkannten<br />
sie jedoch nicht.<br />
Fatale Fehler<br />
Schlimmes erlebten wir jedoch<br />
mit eSATA. Einwandfrei, wenn<br />
auch aus ungeklärter Ursache<br />
nur mit knapp 100 MByte/s, lief<br />
die 4big lediglich an einem<br />
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