Kompakte Notebooks Kompakte Notebooks - Wuala
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Prüfstand | 4-TByte-Platte<br />
Vorsicht, wenn Datenträgerverwaltung<br />
und Kommandozeile<br />
sich bei der Kapazität<br />
nicht einig sind: Dann drohen<br />
Datenverluste durch<br />
fehlerhafte SATA-Treiber.<br />
SATA-Hostadapter von Silicon<br />
Image (SiI 3132). An Southbridges<br />
von Intel (ICH10R sowie<br />
ICH9M) und AMD (780G mit<br />
SB700) sowie dem SATA-Chip<br />
JMicron 20363 erkannte Vista<br />
dagegen die Kapazität falsch,<br />
und zwar um genau 2048 GByte<br />
zu klein. Das deutet darauf hin,<br />
dass die Treiber intern mit 32-<br />
bittigen Sektornummern rechnen<br />
und größere Zahlen einfach<br />
abschneiden.<br />
Das Prekäre daran: Hat man<br />
die 4big bereits formatiert und<br />
mit Daten bespielt, so taucht sie<br />
im Explorer und auch in der Datenträgerverwaltung<br />
von Vista<br />
mit der korrekten Kapazität auf;<br />
scheinbar ist alles in Ordnung.<br />
Doch wehe, man überschreitet<br />
beim Befüllen die 2-Terabyte-<br />
Grenze. Dann werden Daten am<br />
Anfang der Platte überschrieben,<br />
die Partitionierung ist hinüber<br />
und alle Daten futsch, wie wir in<br />
mehreren nächtelangen Versuchen<br />
zuverlässig reproduzieren<br />
konnten. Genauso verhielt es<br />
sich seinerzeit, als die Festplatten<br />
die 128-GByte-Grenze überschritten<br />
und alte Treiber die<br />
neue Adressierungsart noch<br />
nicht beherrschten – mal schauen,<br />
wie oft sich diese Geschichte<br />
noch wiederholen wird.<br />
Gefahr für die Daten droht<br />
übrigens bereits beim bloßen<br />
Anschluss der 4big an einen<br />
eSATA-Adapter mit 2-TByte-Treiber-Bug.<br />
Denn auch wenn man<br />
gar keine Daten daraufkopiert,<br />
führt NTFS von sich aus einige<br />
Schreibzugriffe aus. Wenn dies<br />
jenseits der 2-TByte-Grenze geschieht,<br />
werden dabei unter Umständen<br />
Nutzdaten unterhalb<br />
der Grenze überschrieben.<br />
Wer eine solche Platte sein<br />
Eigen nennt, tut also gut daran,<br />
sie per eSATA nur an bekannt<br />
fehlerfreie Systeme anzuschließen.<br />
Zum Testen eignet sich<br />
unser für USB-Sticks entwickelter<br />
Integritätstest H2testw (siehe<br />
Soft-Link). Er schreibt die gesamte<br />
Platte mit Testdaten voll (11<br />
Stunden bei 100 MByte/s) und<br />
überprüft sie anschließend (weitere<br />
11 Stunden). Dazu muss sie<br />
natürlich vorher leer sein. Erst<br />
wenn dieser Test bestanden ist,<br />
kann man dem System hundertprozentig<br />
vertrauen.<br />
Grenzkontrolle<br />
Befinden sich bereits Daten auf<br />
der Platte, schließt man sie an<br />
unbekannte Systeme tunlichst<br />
nur über USB an. Wenn es aus<br />
Geschwindigkeitsgründen unbedingt<br />
eSATA sein soll, sollte man<br />
wenigstens vorbeugend testen,<br />
ob Vista die Kapazität korrekt erkennt.<br />
Öffnen Sie dazu – unbedingt<br />
vor dem Anschließen der<br />
Platte – eine Eingabeaufforderung<br />
mit Administratorrechten<br />
und geben die Befehle<br />
mountvol /r<br />
mountvol /n<br />
ein. Ersterer weist Vista sicherheitshalber<br />
an, alle Platten zu<br />
vergessen, die es sich in der Vergangenheit<br />
gemerkt hat. Der<br />
zweite verhindert, dass es neue<br />
Platten automatisch mit einem<br />
Laufwerksbuchstaben ins System<br />
einbindet. Jetzt können Sie<br />
die 4big gefahrlos anstecken<br />
und diskpart aufrufen, das Kommandozeilen-Pendant<br />
der Datenträgerverwaltung.<br />
LaCie 4big Quadra<br />
list disk<br />
zeigt eine Liste aller Festplatten<br />
an. Wenn hier eine zu kleine Kapazität<br />
steht, darf man die Platte<br />
an diesem System auf keinen Fall<br />
einbinden. Eine korrekte Kapazität<br />
ist zwar kein Garant, aber<br />
immerhin ein Indiz für einen fehlerfreien<br />
Treiber. Sicherheitshalber<br />
zeigen die Befehle<br />
select disk n<br />
list partition<br />
noch die Partition(en) an (für n<br />
die oben ausgegebene Nummer<br />
der Platte einsetzen); sie sollte(n)<br />
nicht größer als die Kapazität der<br />
Festplatte sein. Ist alles in Ordnung,<br />
ziehen Sie die Platte ab,<br />
aktivieren mit<br />
mountvol /e<br />
das automatische Einbinden<br />
wieder und können die Platte<br />
nutzen.<br />
Um es noch einmal zu betonen:<br />
An den geschilderten Problemen<br />
mit eSATA trifft LaCie<br />
keine Schuld. Auch an der Hardware<br />
der Hostadapter scheint es<br />
nicht zu liegen; zumindest hat<br />
Linux die 4big an einem System<br />
RAID-System als externe Festplatte<br />
Hersteller LaCie, www.lacie.com<br />
Kapazität 4 TByte brutto (auch mit 2 oder 6 TByte lieferbar)<br />
RAID-Levels 0, Concatenation, 10, 3 (opt. Hot Spare), 5 (opt. Hot Spare)<br />
Schnittstellen USB 2.0, FireWire, FireWire 800, eSATA<br />
Lieferumfang Netzteil, Kabel für alle Schnittstellen, Kurzanleitung, Dokumentation auf CD,<br />
Werkzeug für Plattenwechsel<br />
Preis<br />
1289 e<br />
mit Intel-Chip korrekt erkannt.<br />
Die Vista-Treiberentwickler bei<br />
AMD, Intel und JMicron sind es,<br />
die ihre Hausaufgaben machen<br />
müssen. Auch Nvidia hat übrigens<br />
ein Problem: Auf einem<br />
Board mit GeForce 9300 erkannte<br />
Vista die Platte zwar mit korrekter<br />
Kapazität, konnte aber<br />
nichts davon lesen. Immerhin<br />
richtete es so auch keinen Schaden<br />
an.<br />
Fazit<br />
Die 4big Quadra ist etwas für<br />
Mac-Anwender mit riesigem<br />
Platzbedarf. Dafür ist sie ganz offensichtlich<br />
konzipiert, und hier<br />
funktioniert sie auch. Angesichts<br />
der Probleme mit fehlerhaften<br />
eSATA-Treibern sollten Windows-Nutzer<br />
sich sehr genau<br />
überlegen, ob dies die richtige<br />
Speicherlösung ist. Zu groß die<br />
Gefahr, dass man durch bloßes<br />
Anstecken des Laufwerks an ein<br />
fehlerhaftes Windows-System<br />
Daten vernichtet.<br />
Wer Datenmengen jenseits<br />
von 2 TByte benötigt, sieht sich<br />
vielleicht besser nach einem<br />
schnellen Netzwerkspeicher (NAS,<br />
Network Attached Storage) um,<br />
also einer Box mit mehreren Platten<br />
und einer Netzwerkschnittstelle,<br />
in der ein Controller sein eigenes<br />
Dateisystem verwaltet und<br />
es im Netz zur Verfügung stellt.<br />
Das funktioniert dann auch plattformübergreifend<br />
und für mehrere<br />
Rechner gleichzeitig. (bo)<br />
Soft-Link 0902054<br />
c<br />
c’t 2009, Heft 2<br />
©<br />
Copyright by Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG. Veröffentlichung und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Heise Zeitschriften Verlags.<br />
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