Kompakte Notebooks Kompakte Notebooks - Wuala
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Prüfstand | ADSL2+-Router<br />
Die QoS-Einstellungen sind<br />
hingegen wegen der Vielzahl der<br />
Anwendungen und Gewichtungen<br />
komplexer und individuell<br />
für jedes LAN, sodass sie sorgfältiger<br />
Überlegung bedürfen.<br />
Grundsätzlich kann man zwei<br />
QoS-Methoden unterscheiden:<br />
Über das Web-Frontend weist<br />
man bestimmten Paketen entweder<br />
feste Bandbreiten zu oder<br />
teilt sie verschieden priorisierten<br />
Anwendungsgruppen zu. Manche<br />
Hersteller bieten sogar beide<br />
Optionen. Als Unterscheidungskriterium<br />
für die Pakete werden<br />
IP-Protokolle, Quell- und Ziel-<br />
Adressen herangezogen. Bessere<br />
Router erlauben es, auch seltene<br />
Protokolle zu bevorzugen (etwa<br />
GRE für das VPN-Protokoll PPTP)<br />
und bieten neben manuellen<br />
Einstellungen auch vorgefertigte<br />
Regeln für eine Vielzahl an Anwendungen.<br />
Surf-Lotsen<br />
Alle Router mussten im Test sowohl<br />
die ACK-Priorisierung als<br />
auch die QoS-Funktion unter<br />
gleichen Bedingungen unter Beweis<br />
stellen. Die Ergebnisse dieser<br />
beiden Disziplinen sind in<br />
den Tabellen ab Seite 96 aufgeführt.<br />
Router, die lediglich selbstvermittelte<br />
VoIP-Gespräche von<br />
integrierten Telefonanschlüssen<br />
priorisieren, bekommen in der<br />
QoS-Disziplin keine Pluspunkte,<br />
weil sie PC-basierte Anwendungen<br />
nicht berücksichtigen können<br />
– das ist beim Speedport-<br />
Router der Fall. Ein idealer Router<br />
bringt aber nicht nur Regeln<br />
für verbreitete Anwendungen<br />
mit, sondern erlaubt auch manuelle<br />
Einstellungen für beliebige<br />
Protokolle und Ports.<br />
Die meisten Provider schalten<br />
die Sende- und Empfangsgeschwindigkeit<br />
der ADSL-Anschlüsse<br />
entsprechend dem gewählten<br />
Tarif. Die Router lesen<br />
diese Werte vom Modem aus, um<br />
die Bandbreite per QoS korrekt<br />
aufteilen zu können. Einige wenige<br />
Provider überlassen es aber<br />
den ADSL-Modems, an jeder Leitung<br />
die maximale Geschwindigkeit<br />
auszuhandeln und bremsen<br />
den Verkehr auf IP-Ebene auf<br />
die im Tarif zugesicherte Geschwindigkeit<br />
herunter. An solchen<br />
Anschlüssen gehen die Router<br />
von zu hohen Bandbreiten<br />
aus, sodass die QoS-Funktionen<br />
unbrauchbar sind – es sei denn,<br />
man kann die tatsächlich nutzbare<br />
Bandbreite per Hand eintragen.<br />
Die baugleichen Geräte von<br />
Allnet und LevelOne können<br />
ACK-Pakete nicht priorisieren<br />
und bringen QoS in zwei Varianten<br />
mit: Man kann die Abfertigung<br />
verbreiteter Protokolle wie<br />
HTTP, FTP oder SMTP anhand<br />
vordefinierter Regeln sowohl in<br />
Sende- als auch in Empfangsrichtung<br />
steuern und zwar auf<br />
Basis fester Datenraten oder<br />
Gruppen mit verschiedenen Prioritäten.<br />
Im Test klappte die ratenbasierte<br />
Priorisierung fast wie gewünscht:<br />
Manchmal musste das<br />
Gerät nach Änderung der QoS-<br />
Einstellungen aus- und wieder<br />
eingeschaltet werden, damit es<br />
die Regel beachtete.<br />
Bei gruppenbasierter Priorisierung<br />
wurde sowohl der unpriorisierte<br />
Test-Upload (SFTP) als auch<br />
der VoIP-Stream gebremst, sodass<br />
gelegentliche Aussetzer zu<br />
verzeichnen waren. Zu bemängeln<br />
ist auch, dass der Router<br />
immer nur eine Regel für ein Protokoll<br />
akzeptiert – es ist nicht<br />
möglich, beispielsweise für dieselbe<br />
VoIP-Anwendung je eine<br />
Regel raten- und eine gruppenbasiert<br />
anzulegen, um dann<br />
schnell zwischen beiden umzuschalten.<br />
Stattdessen muss man<br />
vor dem Wechsel des QoS-Verfahrens<br />
eine vorhandene Regel<br />
löschen und dann mit denselben<br />
Parametern für das andere QoS-<br />
Verfahren anlegen. Das erschwert<br />
das Experimentieren unnötig.<br />
Der 3CRWDR300B-73 von<br />
3Com bietet lediglich QoS-Funktionen,<br />
unterscheidet bei der Paketzustellung<br />
also zwischen vier<br />
Gruppen (auf Basis des DiffServ-<br />
Verfahrens). Damit das funktioniert,<br />
muss man den Gruppen<br />
prozentuale Anteile an der Bandbreite<br />
reservieren. Es ist aber<br />
nicht ersichtlich, von welcher<br />
Gesamtbandbreite das Gerät<br />
ausgeht; auch lässt sich der Wert<br />
nicht eintragen. Trotz eingeschalteter<br />
QoS-Funktion waren<br />
im Test noch gelegentliche Verzerrungen<br />
zu hören. Andere<br />
können das besser.<br />
Darüber hinaus kassiert das<br />
Gerät Minuspunkte wegen ungeschickter<br />
Gestaltung der Einstellungsseiten.<br />
Manche Eingabefelder<br />
sind zu schmal, sodass man<br />
von mehrstelligen Port-Nummern<br />
nur Anfangsziffern sieht,<br />
manche Beschriftung steht zwischen<br />
zwei Menüs, sodass man<br />
nicht weiß, welches gemeint ist,<br />
und überhaupt sind wichtige<br />
Menü-Funktionen schlecht bis<br />
c’t 2009, Heft 2<br />
99<br />
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