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Kompakte Notebooks Kompakte Notebooks - Wuala

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Report | Ortung<br />

kennen und feststellen, dass sie<br />

gerade im gleichen Café sitzen.<br />

Eine dunkle Seite hat die Technik<br />

allerdings auch: Heimlich zur Ortung<br />

freigeschaltete Handys können<br />

misstrauischen Angetrauten<br />

und Arbeitgebern zum Nachspionieren<br />

dienen und auf diese<br />

Weise Ehen und Arbeitsverhältnisse<br />

zerrütten. Wer mit solchen<br />

Mitteln schnüffelt, macht sich<br />

übrigens strafbar (siehe Interview<br />

auf S. 65).<br />

Orten lassen oder<br />

aktiv senden<br />

Rein technisch gesehen ist der<br />

Begriff „Ortung“ im Folgenden<br />

eigentlich fehl am Platz, weil keines<br />

der beschriebenen Verfahren<br />

die Position eines Zielgeräts<br />

ohne dessen aktive Mitwirkung<br />

bestimmen kann. Aus Anwendersicht<br />

hingegen passt die Bezeichnung,<br />

da ihm die Dienste<br />

und Geräte nahezu in Echtzeit<br />

zeigen, wo sich jemand anderes<br />

befindet.<br />

Empfänger für das Global Positioning<br />

System (GPS) werten<br />

zur Ortsbestimmung die Laufzeiten<br />

der Signale von Satelliten<br />

aus; die Satelliten selbst bekommen<br />

davon jedoch nichts<br />

mit [1]. Ähnlich funktioniert die<br />

Positionierung per WLAN, die<br />

etwa iPhones der ersten Generation<br />

benutzen und die man per<br />

Browser-Plug-in auf beliebigen<br />

mobilen Rechnern nachrüsten<br />

kann [2]. Hier reicht die Information,<br />

welche drahtlosen Netzwerke<br />

mit welcher Signalstärke<br />

zu empfangen sind. Bei einem<br />

dieser Netze anmelden muss<br />

man sich dazu nicht.<br />

In beiden Fällen muss das<br />

Gerät seine ermittelte Position<br />

selbst übertragen, in der Regel<br />

per Mobilfunk. Für Handys und<br />

<strong>Notebooks</strong> ist das kein Problem,<br />

GPS-Handgeräte, Logger [3] und<br />

die allermeisten Navigationssysteme<br />

müssen hier allerdings passen.<br />

Bei Letzteren gehört etwa<br />

TomTom Go 940 Live zu den wenigen<br />

Ausnahmen [4]: Dank der<br />

Zusatzfunktion TomTom Buddies<br />

kann man ausgewählte Freunde<br />

über die eigene Position auf dem<br />

Laufenden halten.<br />

Selbst die Mobilfunkprovider<br />

und Netzbetreiber können Handys<br />

nicht unmittelbar orten: Sie<br />

haben zwar Zugriff auf die Informationen,<br />

bei welcher Funkzelle<br />

ein Telefon gerade eingebucht<br />

ist, welche anderen ebenfalls<br />

erreichbar wären und wie stark<br />

deren Signal empfangen wird<br />

[5]. Per Triangulation (Kombination<br />

von drei Senderorten mit<br />

ihren Signalstärken) lässt sich<br />

aber nur herleiten, wo sich das<br />

Gerät unter idealisierten Bedingungen<br />

befinden müsste. Die<br />

Praxis sieht anders aus: Gelände,<br />

Gebäude und andere Störfaktoren<br />

sorgen selbst in der<br />

Stadt mit hoher Funkzellendichte<br />

für Abweichungen von mehreren<br />

hundert Metern.<br />

Die GPS-Klasse<br />

Deutlich genauer gehts mit GPS.<br />

Geräte, die ihre Position munter<br />

in die Welt funken, gibt es schon<br />

länger. Klassisch dienen sie dem<br />

Management von Taxiflotten<br />

und Speditionsfuhrparks, der<br />

Sicherung von Wachleuten und<br />

der Überwachung von Pflegepersonal<br />

auf Hausbesuchstour.<br />

In den USA kommen ähnliche<br />

Systeme als elektronische Fußfessel<br />

für Straftäter im Hausarrest<br />

zum Einsatz; Baden-Württemberg<br />

plant Ähnliches für einen<br />

Modellversuch. Forscher der Universität<br />

Amsterdam schnallen<br />

Möwen weniger als 20 Gramm<br />

schwere Positionssender auf den<br />

Rücken, um zu untersuchen, wie<br />

sich ihr Flugverhalten je nach<br />

Wetter und Landschaft ändert.<br />

Neuerdings sind Ortungsgeräte<br />

von der Stange zu Preisen<br />

im Handel, die sie auch für Privatleute,<br />

Sportvereine und kleine<br />

Unternehmen interessant machen.<br />

So bietet beispielsweise<br />

die Firma Mecomo (www.<br />

mecomo.com) unter dem Namen<br />

Track für rund 400 Euro ein Komplettpaket<br />

aus Hardware, Mobilfunkkarte,<br />

Datentarif und Web-<br />

Frontend an. Den Kern bildet das<br />

GPS-Modul Telic Picotrack [6],<br />

das etwa so groß wie zwei<br />

Streichholzschachteln ist, knapp<br />

50 Gramm wiegt und sich außer<br />

aus dem eingebauten Akku auch<br />

über die Batterie eines Autos<br />

speisen und fest mit dessen Zündung<br />

koppeln lässt. Per GSM<br />

und GPRS überträgt es laufend<br />

GPS-Positionsdaten; besteht keine<br />

Mobilfunkverbindung, speichert<br />

es laut Hersteller bis zu<br />

1000 Positionen und sendet sie<br />

bei nächster Gelegenheit.<br />

Ab Werk ist das Gerät so konfiguriert,<br />

dass es bei Geschwindigkeiten<br />

unter zehn Kilometern<br />

pro Stunde alle 15 Sekunden<br />

eine Position überträgt. Bewegt<br />

man es schneller, meldet es sich<br />

bei jeder Richtungsänderung<br />

Der Satellite Personal Tracker (Spot) im robusten und<br />

signalorangefarbenen Gehäuse wiegt so viel wie zwei Tafeln<br />

Schokolade und füllt eine ganze Hand aus. Hingegen bringt es<br />

Telic Picotrack nur auf die Größe zweier aufeinandergelegter<br />

Streichholzschachteln.<br />

von 30 Grad oder mehr, spätestens<br />

aber nach fünf Kilometern.<br />

Das reduziert etwa auf langen<br />

Autobahnfahrten die Zahl der<br />

übertragenen Positionen beträchtlich.<br />

Ändert sich die Position<br />

eine Minute lang nicht, fällt<br />

das Gerät in einen Schlafmodus,<br />

aus dem es ein Beschleunigungssensor<br />

wieder aufweckt.<br />

Die übertragenen Daten werden<br />

auf den Servern von Mecomo<br />

gespeichert und sind dort<br />

über ein passwortgeschütztes<br />

Web-Interface zugänglich. Es<br />

zeigt die Positionen von bis zu<br />

sieben Tagen am Stück wahlweise<br />

auf Luftbildern oder Karten<br />

an – der Anwender darf zwischen<br />

Google Maps und Microsoft<br />

Virtual Earth wählen – und<br />

exportiert sie als Excel-Tabelle.<br />

Die GPS-Dateiformate GPX oder<br />

KML stehen leider derzeit nicht<br />

zur Verfügung, letzteres ist in<br />

Vorbereitung.<br />

Wirklich „all inclusive“, wie die<br />

Firma ihr Produkt in der Pressemitteilung<br />

bewirbt, ist das Paket<br />

allerdings nicht. Im Anschaffungspreis<br />

ist nur die Nutzungsgebühr<br />

für ein Jahr enthalten, für<br />

jedes weitere werden erneut<br />

rund 120 Euro fällig. Die Prepaid-<br />

SIM-Karte enthält 100 MByte<br />

Transfervolumen für die Kom-<br />

In der Standardkonfiguration erfasst Mecomo Track ab einer<br />

Geschwindigkeit von zehn Kilometern pro Stunde die Position<br />

nur alle fünf Kilometer sowie bei größeren Richtungsänderungen.<br />

Verbindungen zwischen den Ortsmarken zeigt die Darstellung<br />

des Web-Interface leider nicht.<br />

c’t 2009, Heft 2<br />

©<br />

Copyright by Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG. Veröffentlichung und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Heise Zeitschriften Verlags.<br />

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