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aktuell | Forschung<br />

Lichtstarke weiße Dioden mit<br />

und ohne Phosphorbeschichtung<br />

Bislang werden weiße LEDs aus<br />

blau emittierenden Halbleiterdioden<br />

gefertigt, deren Gehäusewand<br />

mit einem gelb phosphorisierenden<br />

Material beschichtet<br />

ist. Erst die Phosphorschicht<br />

wandelt das blaue Licht<br />

in weißes um. Man erkennt<br />

die sogenannten Pseudo-White<br />

LEDs im ausgeschalteten Zustand<br />

an ihrer von außen sichtbaren<br />

Gelbfärbung. Cree, neben<br />

Philips einer der weltweit größten<br />

LED-Hersteller, will das konvertierende<br />

Material jetzt direkt<br />

auf dem Halbleiterchip deponieren<br />

und damit in das Diodeninnere<br />

verbannen.<br />

Wie aus einem im November<br />

veröffentlichten US-Patent hervorgeht,<br />

will das in Durham in<br />

North Carolina beheimatete<br />

Unternehmen mit Lasertechnik<br />

schmale Gräben in das Halbleitersubstrat<br />

fräsen und diese im<br />

Spin-Coating-Verfahren durch<br />

schnelle Rotation des Wafers mit<br />

dem gelb leuchtendem Material<br />

füllen. Die Füllung soll Teile des<br />

blauen Licht vom GaN-Übergang<br />

(Galliumnitrid) in ein breitbandiges<br />

weißes Licht wandeln. Zugleich<br />

will Cree durch eine geschickte<br />

Formung der Gräben<br />

die Lichtausbeute der Dioden erhöhen.<br />

Wenn statt des üblicherweise<br />

verwendeten LED-Phosphors<br />

ein halbleitendes Nanokristall<br />

wie Cadmiumselenid (CdSe)<br />

eingefüllt würde, ließe sich die<br />

emittierte Wellenlänge gezielter<br />

steuern, so die Forscher. An Stelle<br />

der Spin-Coating-Verfahrens<br />

nennt Cree im Patent auch die<br />

Möglichkeit, die Gräben im Tintendruck-<br />

oder mit einer Art Airbrush-Technik<br />

zu befüllen.<br />

Am französischen Forschungszentrum<br />

CRHEA/CNRS (Centre de<br />

Recherche sur l’Hétéro-Epitaxie<br />

et ses Applications/Centre National<br />

de la Recherche Scientifique)<br />

gehen die Wissenschaftler noch<br />

einen Schritt weiter: Sie haben<br />

eine weiße LED entwickelt, deren<br />

Halbleiterchip selbst blaues und<br />

gelbes Licht emittiert. Durch die<br />

Kombination des blauen und<br />

In der MBE-Anlage (Molecular Beam Epitaxy) am französischen<br />

Forschungszentrum CRHEA werden weiße LEDs erzeugt, die<br />

ohne Phosphorbeschichtung auskommen.<br />

gelben Lichts entsteht wie bei<br />

herkömmlichen Pseudo-White-<br />

LEDs beim Austritt weißes Licht.<br />

Die Physiker des CRHEA bedienten<br />

sich dazu sogenannter<br />

Quantenquellen, die als zusätzliche<br />

Schicht an den pn-Übergang<br />

der Halbleiterdiode gefügt<br />

werden. Die Erweiterung ist nicht<br />

neu, doch bislang hatte man<br />

die gelbes Licht produzierende<br />

Quantenquelle stets direkt in den<br />

pn-Übergang gelegt. Die Wellenlänge<br />

des emittierten Lichts hing<br />

dadurch von der Menge der injizierten<br />

Ladungsträger und damit<br />

von der Stromstärke durch die<br />

Diode ab; die Effizienz der Diode<br />

wurde zudem durch die Effizienz<br />

der gelb strahlenden Quantenquelle<br />

begrenzt.<br />

Wie in den Applied Physics<br />

Letters berichtet, platzierten die<br />

CRHEA-Forscher die Quantenquelle<br />

aus Galliumindiumnitrid<br />

(GaInN) nun erstmals außerhalb<br />

(oberhalb) des für die blaue Lichtemission<br />

zuständigen III-V-Halbleiterübergangs<br />

aus Galliumnitrid.<br />

Auf diese Weise wurde die<br />

Quantenquelle in der Diode nicht<br />

mehr elektrisch, sondern optisch<br />

gespeist: Einige der emittierten<br />

blauen Photonen werden in der<br />

Quantenquelle absorbiert, wodurch<br />

gelbe Photonen freigesetzt<br />

werden und in der Mischung helles<br />

Weißlicht erzeugen. (uk)<br />

Transparente Speicherchips<br />

Wissenschaftler aus Südkorea<br />

präsentierten kürzlich einen nicht<br />

flüchtigen Speicherbaustein, der<br />

fast völlig durchsichtig ist. Die<br />

Gruppe um Jae-Woo Park vom<br />

Korea Advanced Institute of<br />

Science and Technology (KAIST)<br />

in Daejeon nennt ihr Bauelement<br />

TRRAM, „Transparent Resistive<br />

Random Access Memory“ – angelehnt<br />

an einen neueren Speichertyp<br />

namens RRAM, dessen Entwicklung<br />

seit geraumer Zeit<br />

Bild: Jung Won Seo, KAIST<br />

Zur Datenspeicherung in<br />

TRRAMs nutzen die Forscher<br />

die sprunghafte Änderung<br />

des elektrischen Widerstands<br />

einiger Metalloxide bei Anlegen<br />

einer hohen Spannung.<br />

Unternehmen wie Sharp, Samsung<br />

oder Fujitsu vorantreiben.<br />

RRAM beruht darauf, dass manche<br />

Dielektrika – also elektrisch<br />

isolierenden Materialien – bei<br />

einer ausreichend hohen Spannung<br />

plötzlich einen deutlich geringeren<br />

elektrischen Widerstand<br />

aufweisen. Die Widerstandsänderung<br />

ist über einen weiteren<br />

Spannungswert umkehrbar.<br />

Für ihre TRRAMs nutzten die<br />

Koreaner aus, dass bestimmte<br />

Oxide aus der Gruppe der Übergangsmetalle<br />

im sichtbaren Bereich<br />

transparent sind. Wie Park<br />

und seine Kollegen in der Fachzeitschrift<br />

Applied Physics Letters<br />

ausführen, ist es dann nur nötig,<br />

das Dielektrum aus Metalloxid<br />

zwischen zwei transparente<br />

Elektroden zu stecken und ein<br />

durchsichtiges Substrat zu verwenden.<br />

In Kombination mit anderen<br />

durchsichtigen elektronischen<br />

Komponenten denken die<br />

Forscher an ganz und gar transparente<br />

Geräte wie beispielsweise<br />

Displays. Anfang August<br />

hatten die Wissenschaftler am<br />

KAIST dazu durchsichtige Dünnfilmtransistoren<br />

auf Titandioxid-<br />

Basis vorgestellt.<br />

RRAM gilt neben den ebenfalls<br />

nichtflüchtigen FRAM (Ferroelektrisch),<br />

MRAM (Magnetoresistiv)<br />

und PRAM (Phase-change)<br />

als Newcomer unter den Alternativen<br />

zu Flashspeichern auf<br />

CMOS-Basis. Man erhofft sich<br />

von ihnen einen niedrigen Energieverbrauch<br />

und auch geringere<br />

Herstellungskosten bei guter<br />

Performance und hohen Speicherdichten.<br />

Allerdings ist der<br />

Effekt der Widerstandsänderung<br />

noch nicht völlig geklärt (siehe<br />

auch c’t 19/07, S. 44).<br />

Dabei mutet das Prinzip einer<br />

RRAM-Zelle recht einfach an: Sie<br />

ist nichts anderes als ein Kondensator,<br />

für den ein Sandwich<br />

nanometerdünner Schichten auf<br />

ein Substrat aufgebracht wird.<br />

Bei den Koreanern ist das ein<br />

Glasplättchen, wobei prinzipiell<br />

auch flexible Kunststoffe in<br />

Frage kommen. Für die beiden<br />

äußeren Lagen, die als Elektroden<br />

dienen, wählten die KAIST-<br />

Wissenschaftler Indiumzinnoxid<br />

(ITO) – sonst das Material der<br />

Wahl für transparente Elektroden<br />

in LCDs –, und als Dielektrikum<br />

dazwischen Zinkoxid (ZnO).<br />

Das fertige Element unterzog<br />

das Team verschiedenen Messungen.<br />

Optische Untersuchungen<br />

ergaben einen Transmissionsgrad<br />

des gesamten Bausteins inklusive<br />

Substrat von 81 Prozent.<br />

Aufgenommene Schaltcharakteristiken<br />

zeigten, dass schon Spannungswerte<br />

unter drei Volt den<br />

Widerstand hoch oder niedrig<br />

schalten. Die Forscher extrapolierten,<br />

dass der Baustein die<br />

Daten voraussichtlich länger als<br />

zehn Jahre halten kann. Außerdem<br />

beobachteten sie bei<br />

immerhin 100 Schaltzyklen keine<br />

nennenswerte Verschlechterung<br />

des Schaltverhaltens. TRRAM sei,<br />

so die Forscher, einfach herzustellen,<br />

und auch zum eher teuren Indiumzinnoxid<br />

gäbe es bereits<br />

Alternativen. Sie glauben, dass<br />

die transparenten TRRAM-Chips<br />

schon in drei bis vier Jahren<br />

marktreif sein könnten.<br />

(Veronika Winkler/uk)<br />

26 c’t 2009, Heft 2<br />

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