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Kompakte Notebooks Kompakte Notebooks - Wuala

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Prüfstand | Satelliten-Internet<br />

VoIP-Dienst bucht. Üblicherweise<br />

empfiehlt die Firma ein Dual-LNB-<br />

System, das sich zusätzlich für<br />

den TV-Empfang über Astra eignet.<br />

Die beiden LNBs schielen<br />

also auf 33 Grad Ost und 19,2<br />

Grad Ost. Den TV-Empfang über<br />

Eutelsat Hotbird, 13 Grad Ost,<br />

empfiehlt Schott nicht, weil der<br />

Winkel für den Betrieb schielender<br />

LNBs zumindest bei schlechter<br />

Witterung zu hoch sei. Wer auf<br />

Sender des Hotbird-Satelliten angewiesen<br />

ist, muss also eine separate<br />

Schüssel aufstellen.<br />

Das von Skylogic gefertigte<br />

Modem verwendet für die Kommunikation<br />

mit der Bodenstation<br />

eine abgewandelte Version<br />

der für Kabelmodems entwickelten<br />

Spezifikation DOCSIS 1.1.<br />

Wenn funkseitig beide Übertragungsrichtungen<br />

aufgebaut<br />

sind, holt es sich per DHCP IP-<br />

Adressen aus dem Bereich<br />

10.97.x.x und teilt dem über<br />

Ethernet angeschlossenen Client<br />

gleichfalls eine Adresse aus diesem<br />

Bereich zu. Im Internet wird<br />

nur die IP-Adresse 88.202.126.41<br />

des Tooway-Proxy sichtbar.<br />

Zur Testinstallation gehörte<br />

auch der optionale Router<br />

sat_speed VoIP. Die von Schott<br />

noch angebotene Fritz!Box 7170<br />

will die Firma wegen Problemen<br />

mit dem hauseigenen VoIP-<br />

Dienst aus dem Programm nehmen.<br />

Den sat_speed-Router empfiehlt<br />

Schott bevorzugt gegenüber<br />

anderen, weil er keinen Sat-<br />

Verkehr verursacht. Das trifft aber<br />

nur bei abgeschaltetem VoIP zu;<br />

ansonsten überträgt er rund<br />

200 KByte pro Stunde (ersichtlich<br />

aus dem übers Web zugänglichen<br />

Verkehrsmonitor von<br />

Schott).<br />

Den sat_speed VoIP haben der<br />

Routerhersteller Sphairon und<br />

Schott gemeinsam an den Sat-<br />

Dienst angepasst. Hauptsächlich<br />

betrifft die Zusammenarbeit das<br />

VoIP-Protokoll, dessen Datenrate<br />

eigens für Sat-Zwecke auf nur<br />

11 bis 15 kBit/s gedrückt wurde.<br />

Zur Hardwareausstattung gehören<br />

ein ADSL2+-Modem, VoIP mit<br />

TAE-Anschlüssen für analoge Geräte<br />

wie Telefon und Anrufbeantworter,<br />

USB-Port für Drucker und<br />

Massenspeicher sowie ISDN und<br />

WLAN gemäß dem älteren Verfahren<br />

802.11g (brutto max.<br />

54 MBit/s). Von den vier Switch-<br />

Ports wird einer für die Verbindung<br />

mit dem Sat-Modem verwendet.<br />

Das Gerät enthält also<br />

zwei WAN-Anschlüsse für die<br />

ADSL- und Satelliten-Betriebsart.<br />

Sie lassen sich jedoch nur alternierend<br />

verwenden. Auch kann<br />

der Router nicht automatisch auf<br />

die Ersatzleitung umschalten,<br />

wenn die Hauptverbindung ins<br />

Internet ausgefallen ist (Fallback).<br />

Wer diese Funktion braucht, sollte<br />

nach Dual-WAN-Routern Ausschau<br />

halten [2]. Diese können<br />

sogar beide Leitungen zugleich<br />

nutzen.<br />

In der Sat-Betriebsart holt<br />

sich der Router als DHCP-Client<br />

eine IP-Adresse vom Modem.<br />

Zum LAN hin betreibt er als<br />

DHCP-Server den Adressbereich<br />

192.168.2.1 und vermittelt zwischen<br />

diesem und dem Modem<br />

wie üblich mittels Network Address<br />

Translation (NAT). Zu den<br />

übrigen Router-typischen Funktionen<br />

zählen die Port-Weiterleitung,<br />

Fernkonfiguration übers<br />

WAN, DynDNS, fester DNS fürs<br />

LAN, statische Routen und anderes<br />

mehr. Nichts davon kann man<br />

aber in der Sat-Betriebsart verwenden,<br />

weil der Router hinter<br />

dem Proxy des Providers steckt<br />

und so nicht direkt aus dem öffentlichen<br />

Internet erreichbar ist.<br />

Daher sind auch die LAN-Stationen<br />

vom Internet abgeschirmt.<br />

Dennoch funktionieren nicht nur<br />

ausgehende Verbindungen wie<br />

erwartet, sondern bei Anwendungen,<br />

die sich selbstständig<br />

den Weg zum Internet bahnen,<br />

auch eingehende. Dazu zählt beispielsweise<br />

Skype.<br />

Astra2Connect<br />

Der Dienst Astra2Connect wird<br />

über Astra 1E, 23,5 Grad Ost, wie<br />

Tooway im Ku-Band betrieben<br />

und ist bereits seit 2007 in Betrieb<br />

und über mehrere Anbieter<br />

erhältlich. Anfang Dezember<br />

kam die Computer-Bild als bisher<br />

letzter Anbieter hinzu; das<br />

Blatt stützt sich dabei auf die Erfahrung<br />

des Anbieters Filiago.<br />

Die Inbetriebnahme der<br />

Astra2Connect-Anlage ist ähnlich<br />

simpel wie die von Tooway;<br />

auch der Doppel-LNB-Betrieb für<br />

TV über Astra 19,2 Grad Ost ist<br />

möglich. Das an die Antenne angeschlossene<br />

Sat-Modem muss<br />

man zunächst mit dem Satelliten<br />

synchronisieren lassen (das dauert<br />

nur wenige Minuten). Anschließend<br />

teilt es dem am<br />

Ethernet-Port angeschlossenen<br />

Gerät, etwa einem PC, per DHCP<br />

eine IP-Adresse zu. Hat das geklappt,<br />

steht die Verbindung ins<br />

Internet, sodass man wie gewohnt<br />

surfen oder mailen kann.<br />

Anders als beim Skylogic-<br />

Modem sind für das von Newtec<br />

gefertigte Gerät von Astra2Connect<br />

einige zusätzliche Details bekannt.<br />

So kann man das Modem<br />

über einen Browser verwalten,<br />

wenn man den PC auf den<br />

Adressbereich 192.168.1.x eingestellt<br />

hat und das Modem über<br />

die Adresse 192.168.1.1 ansteuert.<br />

Über das Web-Interface lässt<br />

sich der Verbindungsstatus oder<br />

auch der Empfangspegel der Anlage<br />

einsehen. Das ist nützlich,<br />

wenn das Modem keine IP-Adresse<br />

erhalten hat, denn dann geht<br />

auch der Client leer aus. In solchen<br />

Fällen kann man aus den<br />

Web-Interface-Daten des Modems<br />

unter Umständen auf den<br />

Fehler schließen. Surfen geht bei<br />

dieser Einstellung jedoch auch<br />

dann nicht, wenn das Modem<br />

wieder eine IP-Adresse hat.<br />

Wer mehrere LAN-Stationen<br />

über das Sat-Modem ans Internet<br />

ankoppeln will, braucht<br />

einen Router, der sich von der<br />

Newtec-Box als DHCP-Client<br />

eine IP-Adresse holt. Dafür eignen<br />

sich viele Heim-Router, darunter<br />

Geräte von AVM, Netgear<br />

oder auch Linksys.<br />

Auch im Routerbetrieb kann<br />

man auf das Web-Interface des<br />

Sat-Modems zugreifen – dann<br />

freilich über dessen öffentliche<br />

IP-Adresse. Diese lässt sich aus<br />

den Routereinstellungen auslesen<br />

(Gateway-IP-Adresse, z. B.<br />

213.169.122.1). Das Modem beantwortet<br />

wie erwartet nur Anfragen<br />

aus dem LAN und ignoriert<br />

jene aus dem öffentlichen<br />

Internet. So bleibt der Zugriff auf<br />

die (passwortgeschützten) Konfigurationsseiten<br />

des Modems<br />

sinnvollerweise auf LAN-Nutzer<br />

beschränkt.<br />

Wegezoll<br />

Beide Dienste haben zwei konzeptionelle<br />

Nachteile der Satellitenanbindung<br />

gemeinsam: die<br />

Wetterabhängigkeit und die langen<br />

Signallaufzeiten. Bei starkem<br />

Regen kann das Signal so stark<br />

gedämpft werden, dass die Verbindung<br />

zum Satelliten abbricht.<br />

Den Nachteil können größere,<br />

aber auch teurere Schüsseln mildern.<br />

Gegenüber DSL sind die Signallaufzeiten<br />

weitaus höher und<br />

sie schwanken stark (570 ms bis<br />

700 ms gegenüber 20 bis 30 ms).<br />

Ausgehende Pakete legen schon<br />

bis zum Satelliten 36 000 Kilometer<br />

zurück und noch einmal dieselbe<br />

Entfernung zur Bodenstation,<br />

bevor sie von dort zum<br />

eigentlichen Ziel im Internet gesendet<br />

werden. Antwortpakete<br />

legen dieselbe Strecke in umgekehrter<br />

Richtung zurück. Allein<br />

die Funkausbreitung mit Lichtgeschwindigkeit<br />

benötigt für die<br />

Sat-Strecken bereits 480 ms,<br />

hinzu kommen noch Signalverarbeitungszeiten<br />

in den einzelnen<br />

Netzelementen. Dagegen erscheinen<br />

selbst die gemächlichen<br />

Laufzeiten von UMTS-Datenverbindungen<br />

verlockend (meist<br />

deutlich über 100 ms).<br />

Die Nachteile langer Signallaufzeiten<br />

sind sattsam bekannt:<br />

Über einen Verkehrsmonitor können Tooway-Kunden grob<br />

abschätzen, wie nahe ihr aktuelles Übertragungsvolumen dem<br />

Tempo-Limit des Providers kommt.<br />

c’t 2009, Heft 2<br />

©<br />

Copyright by Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG. Veröffentlichung und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Heise Zeitschriften Verlags.<br />

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